Ein Thron für Schwestern . Морган Райс. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Серия: Ein Thron für Schwestern
Жанр произведения: Героическая фантастика
Год издания: 0
isbn: 9781640292772
Скачать книгу
konnte die Entschlossenheit in sich brennen spüren, während sie quer durch Ashton lief, zum ummauerten Bezirk, wo der Palast lag. Sie eilte die Straßen herunter, wich Pferden aus und hüpfte gelegentlich hinten auf einen Wagen, wenn es aussah, als wenn er in die richtige Richtung fuhr.

      Sogar dann brauchte es noch Zeit die Weite des Platzes zu überqueren, an den Wächtern vorbei, durch das Händlerviertel, Knotty Hill und die anderen Bezirke durch, einer nach dem anderen, Sie waren so fremd und voll mit Leben für sie, nach ihrer Zeit im Haus der Herrenlosen, dass Sophia sich wünschte, sie hätte mehr Zeit, diese zu entdecken. Sie fand sich selbst vor einem großen, kreisförmigen Theater stehend und wünschte sich, dass sie genug Zeit hätte, hineinzugehen.

      Die gab es aber nicht, denn wenn sie den Maskenball heute Abend verpasste, war sie sich nicht sicher, wie sie den Platz am Hof finden sollte, den sie wollte. Ein Maskenball, das wusste sogar sie, fand nicht oft statt und das wäre ihre größte Chance sich hineinzuschleichen.

      Sie machte sich Sorgen über Kate, als sie lief. Es fühlte sich merkwürdig an, nach so langer Zeit, einfach in verschiedene Richtungen zu gehen. Aber die Wahrheit war, dass sie verschiedene Dinge vom Leben wollten. Sophia würde sie finden, wenn dies hier zu Ende war. Wenn sie sich ein Leben unter den Reichen von Ashton eingerichtet hatte, würde sie Kate finden und alles in Ordnung bringen.

      Die Tore zum ummauerten Bezirk, der den Palast hielt, lagen vor ihr. Wie Sophia erwartet hatte, waren sie für den Abend geöffnet und hinter ihnen konnte sie förmliche Gärten in gepflegten Reihen von Hecken und Rosen sehen. Es gab sogar große Stücke Gras, die kürzer geschnitten waren, als es Felder je sein könnten und das an sich, schien ein Zeichen von Luxus, wenn jeder andere in der Stadt, ein Stück Land neben seinem Haus hatte, dass er zum Anbau von Nahrungsmitteln benutzte.

      Alle paar Schritte in den Gärten waren Laternen auf Stangen aufgestellt. Sie waren noch nicht angezündet, aber in der Nacht, würden sie den ganzen Ort in ein helles Licht verwandeln und die Leute würden so leicht auf dem Rasen tanzen, wie in einem der großen Räume im Palast.

      Sophia konnte sehen, wie die Menschen hineingingen, einer nach dem anderen. Ein goldlivrierter Diener stand am Tor, zusammen mit zwei Wachmännern im hellsten blau, ihre Flinten in perfekter Parade Darstellung geschultert, während Reiche und ihre Diener vorbeischlenderten.

      Sophia eilte zum Tor. Sie hoffte, dass sie sich selbst in der Menge die hineinging, verlieren konnte, aber als sie dort ankam, war sie die Einzige. Das bedeutete, dass der Diener ihr die volle Aufmerksamkeit gab. Er war ein älterer Mann mit einer gepuderten Perücke, die sich bis in den Nacken kräuselte. Er sah Sophia mit etwas an, dass Verachtung nahe kam.

      “Und was willst du?”, fragte er, in einem Ton, der so erhoben war, dass es auch der eines Schauspielers hätte sein können, der einen Adligen spielte, anstatt den Diener von den echten Adligen.

      “Ich bin wegen des Balls hier”, sagte Sophia. Sie wusste, sie könnte nie als vornehm durchgehen, aber es gab immer noch Dinge, die sie tun konnte. “Ich bin die Dienerin von –“

      “Mach dich nicht lächerlich”, gab der Diener zurück. “Ich weiß genau, wer hier rein darf und wer nicht und niemand von denen würde sich von einer Dienerin wie dich begleiten lassen. Wir lassen keine Hafenhuren herein. So eine Party ist das nicht.”

      “Ich weiß nicht, was Sie meinen”, versuchte Sophia, aber der finstere Blick, den sie erhielt, sagte ihr, dass sie nicht einmal nahe dran war, dass ihr Versuch funktionierte.

      “Dann lasse es mich erklären”, sagte der Diener am Tor. Er schien das zu genießen. “Dein Kleid sieht aus, als wenn es von einer Fischersfrau wäre. Du stinkst, als wenn du gerade aus einer Grube kommst. Und deine Stimme, sie hört sich an, als wenn du nicht einmal das Wort Redekunst buchstabieren und erst recht nicht anwenden könntest. Jetzt geh, bevor ich dich wegjagen und für heute Abend abschließen muss.”

      Sophia wollte nicht diskutieren, aber die Grausamkeit seiner Wörter schienen ihre alle gestohlen zu haben. Noch mehr, sie hatten ihren Traum gestohlen, so einfach, als wenn der Mann danach gegriffen und ihn aus der Luft genommen hätte. Sie drehte sich um und rannte weg und der schlimmste Teil war das Gelächter, das ihr den ganzen Weg die Straße herunter folgte.

      Sophia blieb an einer weiteren Tür stehen, völlig erniedrigt. Sie hatte nicht erwartet, dass das einfach wäre, aber sie hatte erwartet, dass irgendjemand in der Stadt freundlich wäre. Sie dachte, dass sie in der Lage wäre, als Bedienstete durchzugehen, wenn sie schon nicht für eine vornehme Frau durchging.

      Vielleicht war das ihr Fehler. Wenn sie versuchte sich selbst neu zu erfinden, sollte sie es dann nicht ganz machen? Vielleicht war es noch nicht zu spät. Sie konnte nicht als die Art von Dienerin durchgehen, die ihre Herrin zu einem Ball begleitete, aber als was könnte sie durchgehen? Sie könnte die Art sein, die sie schon fast gewesen war, als sie das Waisenhaus verlassen hatte. Die Art von Dienerin denen man die niedrigsten Jobs gab.

      Das könnte funktionieren.

      Der Bereich um den Palast war ein Ort von vornehmen Stadthäusern, aber auch von all den Dingen, die ihrer Besitzer von der Stadt erwarteten: Damenschneiderin, Juweliere, Badehäuser und vieles mehr. Alles Dinge, die Sophia sich nicht leisten konnte, aber alles Dinge, die sie vielleicht trotzdem erhalten könnte.

      Sie begann mit der Damenschneiderin. Das war der schwerste Teil und vielleicht, wenn sie erst einmal das Kleid hatte, würde der Rest einfach werden. Sie betrat den Laden, in dem viel Betrieb war, keuchend, als wenn sie bald zusammenbrechen würde und hoffte auf das Beste.

      “Was machst du hier?”, fragte eine staalhaarige Frau, und schaute mit einem Mund voll Nadeln hoch.

      “Verzeihung …”, begann Sophie. “Meine Herrin … sie wird mich schlagen, wenn ihr Kleid noch später kommt … sie sagte … ich soll den ganzen Weg laufen.”

      Sie konnte nicht als eine Bedienstete durchgehen, die ihre Herrin begleitete, aber sie konnte die Dienerin der Adligen sein, die für Botengänge in der letzten Minute losgeschickt wurde.

      “Und der Name deiner Herrin?”, fragte die Damenschneiderin.

      Ist das wirklich die Art von Dienerin, die Milady D’Angelica schicken würde? Vielleicht weil sie dieselbe Größe haben und sie wissen will, ob es passt?

      Das Aufflackern von Sophias Talent kam unaufgefordert. Sie hatte mehr Sinn als Verstand.

      “Milady D’Angelica”, sagte sie. “Verzeihen Sie, aber sie sagte, ich soll mich beeilen. Der Ball –“

      “Der wird nicht vor ein oder zwei Stunden losgehen und ich bezweifle, dass deine Herrin nicht eher da sein will, ehe sie keinen großen Auftritt haben kann”, antwortete die Damenschneiderin. Ihr Ton war jetzt ein wenig schärfer, obwohl Sophia annahm, dass das nur an der Person lag, für die sie vorgab zu dienen.

      Die andere Frau gab nach. “Warte hier.”

      Sophia wartete, auch wenn es das Schwerste überhaupt in dem Moment war. Es gab ihr zumindest die Gelegenheit zuzuhören. Der Diener im Palast hatte recht gehabt: Menschen sprachen unterschiedlich, weit entfernt von dem ärmsten Teil der Stadt. Ihre Vokale waren mehr gerundet, die Spitze der Wörter mehr geschliffen. Eine der Frauen, die dort arbeitete, schien aus einem der Handelsstaaten zu kommen, ihr Akzent ließ ihr R rollen, als sie mit den anderen sprach.

      Es dauerte nicht lange, bis die ursprüngliche Schneiderin mit einem Kostüm zurückkam und es Sophia zur Kontrolle anhielt. Es war das schönste Kleid, was Sophia je gesehen hatte. Es schimmerte Silber und blau und es schien zu glänzen, während es sich bewegte. Das Mieder war mit Silberfaden bearbeitet und sogar die Unterröcke schimmerten in Wellen, was wie eine Verschwendung aussah. Wer würde die sehen?

      “Milady D’Angelica und du haben dieselbe Größe, ja?”, fragte die Schneiderin.

      “Ja, Ma’am”, erwiderte Sophia. “Deswegen hat sie mich geschickt.”

      “Dann hätte sie dich gleich zuerst schicken sollen, anstatt eine Liste an Maßen.”

      “Ich