Ein Thron für Schwestern . Морган Райс. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Серия: Ein Thron für Schwestern
Жанр произведения: Героическая фантастика
Год издания: 0
isbn: 9781640292772
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      “Sie haben die Wachmänner hinzugeholt”, rief Kate ungläubig, als wenn das irgendwie unfair wäre.

      “Was hast du erwartet?”, antwortete Sophia. “Wir laufen weg, ehe sie uns verkaufen können.”

      Kate ging die engen Kopfsteinpflasterstufen herunter, dann in Richtung eines offenen Platzes, der voll mit Menschen war. Sophia zwang sich dazu langsamer zu gehen, während sie sich dem Markt näherten, sie hielt Kates Vorderarm fest, um sie vom Laufen abzuhalten.

      Wir passen hier besser rein, wenn wir nicht laufen, sandte Sophia, zu atemlos, um zu sprechen.

      Kate sah nicht überzeugt aus, aber passte sich dennoch Sophias Schritt an.

      Sie gingen langsam, drückten sich an den Menschen vorbei, die zur Seite traten, anscheinend unwillig Kontakt mit jemandem zu haben, der aus einer niedrigeren Schicht kam, als sie selbst. Vielleicht dachten sie, dass die beiden für irgendeinen Auftrag losgeschickt wurden.

      Sophia zwang sich selbst so auszusehen, als wenn sie nur herumschlenderte, während sie die Menge als Tarnung nutzten. Sie sah sich um, sah hoch zu der Turmuhr über dem Tempel der maskierten Göttin, die verschiedenen Ställe und die Geschäfte mit Glasfront hinter ihnen. Da war eine Gruppe Spieler in einer Ecke des Platzes, die eine dieser traditionellen Märchen in aufwendigen Kostümen spielten, während eine der Zensoren vom Rande der Menschenmenge aus zuschaute. Ein Anwerber für die Armee stand auf einer Kiste und versuchte die Truppen für den aktuellen Krieg zu rekruten, der diese Stadt einnehmen konnte, ein drohender Kampf über den Knife Wasserkanal.

      Sophia sah, wie ihre Schwester den Anwerber ansah, und zog sie zurück.

      Nein, sandte Sophia. Der ist nichts für dich.

      Kate wollte gerade antworten, als plötzlich die Rufe hinter ihnen wieder ertönten.

      Sie rannten los.

      Sophia wusste, dass ihnen jetzt niemand helfen würde. Das war Ashton, was hieß, sie und Kate waren diejenigen, die hier falsch waren. Niemand würde versuchen zwei Mädchen auf der Flucht zu helfen.

      Als sie hochsah, sah Sophia tatsächlich jemanden, der begonnen hatte sich in ihre Richtung zu bewegen, um ihnen den Weg abzuschneiden.

      Niemand würde zwei Waisen davonkommen lassen, vor dem was sie schuldeten, vor dem was sie waren.

      Hände griffen nach ihnen und jetzt mussten sie sich ihren Weg durchkämpfen. Sophia schlug eine Hand von ihrer Schulter, während Kate mit dem Schürhaken stach.

      Eine Lücke öffnete sich vor ihnen und Sophia sah ihre Schwester zu einem verlassenen Holzstapel rennen, der an der Steinwand lag, wo Bauarbeiter wohl versucht hatten, eine Fassade hochzuziehen.

      Noch mehr klettern?, sendete Sophia

      Sie werden uns nicht folgen, konterte ihre Schwester.

      Was wahrscheinlich stimmte, wenn auch nur, weil die jagende Meute von einfachen Leuten ihre Leben nicht einfach so riskieren würde. Sophia fürchtete sich dennoch. Trotzdem fiel ihr aber gerade nichts Besseres ein.

      Ihre zitternden Hände schlossen sich um den Holzstapel des Gerüsts und sie begann zu klettern.

      Schon nach wenigen Sekunden begannen ihre Arme zu schmerzen, aber zu dem Zeitpunkt gab es nur noch weitermachen oder fallen, und selbst wenn unten kein Kopfsteinpflaster wäre, wollte Sophia nicht fallen, wenn ihre Verfolger hinter ihnen her waren.

      Kate wartete bereits oben, grinste als wenn das Ganze eine Art Spiel wäre. Ihre Hand war da und sie zog Sophia hoch und dann liefen sie weiter – dieses Mal auf Dächern.

      Kate lief voraus zu einer Lücke, die auf ein weiteres Dach führte. Sie hüpfte auf das Strohdach, als wenn sie sich nicht um das Risiko dabei kümmerte. Sophia folgte ihr und schluckte den Drang laut aufzuschreien hinunter, als sie fast ausrutschte und dann hüpfte sie mit ihrer Schwester auf einen niedrigeren Bereich, wo ein Dutzend Schornsteine Rauch aus dem Ofen bliesen.

      Kate versuchte wieder zu laufen, aber Sophia spürte eine Chance, griff nach ihr und riss sie zurück auf das Strohdach, versteckt zwischen den Schornsteinen.

      Warte, sendete sie.

      Zu ihrer Überraschung wehrte Kate sich nicht. Sie sah sich um, als sie sich in dem flachen Bereich des Daches zusammenkauerten, die Hitze die von dem Feuer von unten heraufstieg ignorierte sie und sie musste erkannt haben, wie versteckt sie hier waren. Der Rauch vernebelte das meiste um sie herum und ließ sie im Nebel sitzen, so waren sie noch mehr versteckt. Es war wie eine zweite Stadt hier oben mit Wäscheleinen mit Kleidung, Fahnen und Wimpel, die all die Deckung boten, die sie brauchten. Wenn sie still blieben, würde sie hier wahrscheinlich niemand finden. Noch würde jemand anderes so dumm sein, zu riskieren auf das Strohdach zu treten.

      Sophia schaute sich um. Es war auf seine eigene Art friedlich hier oben. Es gab Stellen, an denen die Häuser nah genug waren, sodass die Nachbarn sich gegenseitig berühren konnten und noch weiter vorne sah Sophia einen Nachttopf, der auf der Straße geleert wurde. Sie hatte noch nie die Gelegenheit gehabt, die Stadt aus dieser Perspektive zu sehen, die Türme des Klerus und der Schöpfer, die Uhrmacher und die Weisen, die sich über den Rest erhoben, der Palast der auf seinen eigenen Mauern saß, wie ein glänzender Karfunkel auf der restlichen Haut.

      Sie duckte sich mit ihrer Schwester, ihre Arme um Kate geschlungen und wartete darauf, dass die Geräusche der Verfolger unten vorbeigingen.

      Vielleicht, nur vielleicht würden sie hier herauskommen.

      KAPITEL DREI

      Der Morgen wurde zum Nachmittag als Sophia und Kate sich endlich aus ihrem Versteck trauten. Wie Sophia es sich gedacht hatte, hatte sich niemand getraut auf die Dächer zu klettern, um nach ihnen zu suchen und obwohl die Geräusche der Verfolger nah gewesen waren, waren sie doch nie nah genug gekommen.

      Jetzt schienen sie komplett verschwunden zu sein.

      Kate schaute sich um und schaute auf die Stadt unter ihnen. Die Emsigkeit des Morgens war weg, ersetzt durch einen entspannteren Schritt und Menschenmenge.

      “Wir müssen hier runter”, flüsterte Sophia ihrer Schwester zu.

      Kate nickte. “Ich verhungere.”

      Das konnte Sophia verstehen. Der geklaute Apfel war lange weg und der Hunger begann, auch in ihrem Magen zu wachsen.

      Sie kletterten wieder auf die Straße und Sophia schaute sich dabei um. Auch wenn die Geräusche der Verfolger lange weg waren, war ein Teil von ihr überzeugt, dass jemand hervorspringen würde, sobald ihre Füße den Boden berührten.

      Sie suchten sich ihren Weg durch die Straßen und versuchten so weit wie möglich außer Sichtweite zu bleiben. Es war unmöglich Menschen in Ashton zu vermeiden, weil es einfach so viele waren. Die Nonnen hatten ihnen nicht so viel von der Welt beigebracht, aber Sophia hatte gehört, dass es noch größere Städte hinter den Händlerstaaten gab.

      Im Moment war das schwer zu glauben. Überall waren Menschen, wohin sie nur schaute, wenn auch die größte Bevölkerung der Stadt wohl im Moment auf der Arbeit war. Kinder spielten auf der Straße, Frauen gingen zum Markt und zu den Geschäften, Arbeiter trugen Werkzeuge und Leitern. Es gab Tavernen und Spielhäuser, Läden die Kaffee aus dem neu entdeckten Land hinter dem Ozean verkauften, Cafés in denen die Menschen genauso interessiert an Gesprächen wie am Essen waren. Sie konnte kaum glauben, die Menschen lachen zu sehen, so glücklich, so sorglos, nichts weiter tuend, als zu faulenzen und sich zu amüsieren. Sie konnte kaum glauben, dass es so eine Welt wirklich gab. Es war ein schockierender Kontrast zu der erzwungen Ruhe und Gehorsamkeit des Waisenhauses.

      Hier gibt es so viel, schickte Sophia ihrer Schwester hinüber und beobachtete die Essensstände überall und fühlte, wie die Magenschmerzen mit jedem vorbeiziehenden Geruch stärker wurden.

      Kate sah sich überall mit praktischem Blick um. Sie suchte eines der Cafés aus, ging vorsichtig darauf zu, während die Menschen draußen über einen