Coriolanus. Уильям Шекспир. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Public Domain
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Жанр произведения: Драматургия
Год издания: 0
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Senatoren und andre. Tullus Aufidius, ist er in der Stadt?

Erster Senator

      Nein, doch gleich ihm hält jeder Euch gering

      Und kleiner als das Kleinste. Horcht die Trommeln

      (Kriegsmusik aus der Ferne.)

      Von unsrer Jugend Schar. Wir brechen eh die Mauern,

      Als daß sie uns einhemmten. Unsre Tore,

      Zum Schein geschlossen, riegeln Binsen nur,

      Sie öffnen sich von selbst. Horcht, weit her tönt's.

      (Kriegsgeschrei.)

      Das ist Aufidius. Merkt, wie er hantiert

      Dort im gespaltnen Heer.

Marcius

      Ha! Sie sind dran!

Titus

      Der Lärm sei unsre Weisung. Leitern her! Die Volsker kommen aus der Stadt.

Marcius

      Sie scheun uns nicht; nein, dringen aus der Stadt.

      Werft vor das Herz den Schild und kämpft mit Herzen,

      Gestählter als die Schild'. Auf, wackrer Titus!

      Sie höhnen uns weit mehr, als wir gedacht;

      Das macht vor Zorn mich schwitzen. Fort, Kamraden!

      Wenn einer weicht, den halt ich für 'nen Volsker,

      Und fühlen soll er meinen Stahl. Römer und Volsker gehn kämpfend ab.

      Die Römer werden zurückgeschlagen. Marcius kommt wieder.

Marcius

      Die ganze Pest des Südens fall auf euch!

      Schandflecke Roms ihr! – Schwär' und Beulen zahllos

      Vergiften euch, daß ihr ein Abscheu seid,

      Eh noch gesehn, und gegen Windeshauch

      Euch ansteckt meilenweit! Ihr Gänseseelen

      In menschlicher Gestalt! Vor Sklaven lauft ihr,

      Die Affen schlagen würden? Höll und Pluto!

      Wund rücklings, Nacken rot, Gesichter bleich

      Vor Furcht und Fieberfrost. Kehrt um! Greift an!

      Sonst, bei des Himmels Blitz! lass' ich den Feind

      Und stürz auf euch. Besinnt euch denn, voran!

      Steht, und wir schlagen sie zu ihren Weibern,

      Wie sie zu unsern Schanzen uns gefolgt! Ein neuer Angriff, Volsker

      und Römer kämpfen. Die Volsker flüchten in die Stadt. Marcius verfolgt

      sie. Auf geht das Tor, nun zeigt euch, wackre Helfer!

      Für die Verfolger hat's das Glück geöffnet,

      Nicht für die Flüchtgen. Nach! und tut wie ich.

      (Er stürzt in die Stadt und das Tor wird hinter ihm geschlossen.)

      Erster Soldat.

      Tolldreist! ich nicht —

      Zweiter Soldat.

      Noch ich.

      Dritter Soldat.

      Da seht! sie haben

      Ihn eingesperrt.

Alle

      Nun geht er drauf, das glaubt nur.

      (Titus Lartius tritt auf.)

Titus

      Was ward aus Marcius?

Alle

      Tot, Herr, ganz gewiß.

      Erster Soldat.

      Den Flüchtgen folgt' er auf den Fersen nach

      Und mit hinein; sie Augenblicks die Tore

      Nun zugesperrt: drin ist er, ganz allein,

      Der ganzen Stadt zu trotzen.

Titus

      Edler Freund!

      Du, fühlend kühner als dein fühllos Schwert,

      Feststehend, wenn dies beugt, verloren bist du, Marcius!

      Der reinste Diamant, so groß wie du,

      Wär nicht ein solch Juwel; du warst ein Krieger

      Nach Catos Sinn, nicht wild und fürchterlich

      In Streichen nur; nein, deinem grimmen Blick

      Und deiner Stimme donnergleichem Schmettern

      Erbebten deine Feind', als ob die Welt

      Im Fieber zitterte. Marcius kommt zurück, blutend, von den Feinden verfolgt.

      Erster Soldat.

      Seht, Herr!

Titus

      O! da ist Marcius!

      Laßt uns ihn retten, oder mit ihm fallen.

      (Gefecht. Alle dringen in die Stadt.)

      Fünfte Szene

      In Corioli, eine Straße Römer kommen mit Beute

Erster Römer

      Das will ich mit nach Rom nehmen.

Zweiter Römer

      Und ich dies.

Dritter Römer

      Hol's der Henker! ich hielt das für Silber. Marcius und Titus treten auf mit einem Trompeter.

Marcius

      Seht diese Trödler, die die Stunden schätzen

      Nach rostgen Drachmen. Kissen, bleierne Löffel,

      Blechstückchen, Wämser, die der Henker selbst

      Verscharrte mit dem Leichnam, stiehlt die Brut,

      Eh noch die Schlacht zu Ende. – Haut sie nieder! —

      O, hört des Feldherrn Schlachtruf! Fort zu ihm!

      Dort kämpft, den meine Seele haßt, Aufidius,

      Und mordet unsre Römer. Drum, mein Titus,

      Nimm eine Anzahl Volks, die Stadt zu halten;

      Mit denen, die der Mut befeuert, eil ich,

      Cominius beizustehn.

Titus

      Du blutest, edler Freund!

      Die Arbeit war zu schwer, sie zu erneun

      In einem zweiten Gang.

Marcius

      Herr, rühmt mich nicht.

      Dies Werk hat kaum mich warm gemacht. Lebt wohl!

      Das Blut, das ich verzapft, ist mehr Arznei

      Als mir gefährlich. Vor Aufidius so

      Tret ich zum Kampf.

Titus

      Fortunas holde Gottheit

      Sei jetzt in dich verliebt; ihr starker Zauber

      Entwaffne deines Feindes Schwert. O Held!

      Dein Knappe sei das Glück!

Marcius

      Dein Freund nicht minder,

      Als derer, die zuhöchst sie stellt! Leb wohl!

      (Geht ab.)

Titus

      Ruhmwürdger Marcius! —

      Geh du, blas auf dem Marktplatz die Trompete

      Und ruf der Stadt Beamte dort zusammen,

      Daß sie vernehmen unseren Willen. Fort!

      (Ab.)

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