Wir unterhielten uns über unsere Jobs und alles Mögliche. Er stammte aus Hamburg. Ich erzählte ihm von meiner Heimatstadt Berlin. Das Angeln hatte er anscheinend vergessen. Wir vertilgten gemeinsam seine Picknickvorräte. Ich beschloss, ihn am nächsten Tagen zum Essen einzuladen, um mich zu revanchieren.
»Hast du deine Familie zu Hause gelassen?«, fragte er irgendwann.
»Ich hab keine Familie«, antwortete ich, »wenn man von einem Bruder absieht, der fünf Kinder hat.«
Stefan lachte wieder. Sein Lachen war herzlich und offen. Überhaupt gefiel er mir von Minute zu Minute besser. Irgendwie funkten wir auf derselben Wellenlänge. Ich hatte es noch nie erlebt, dass ich mit einem Fremden gleich so gut zurechtkam.
»Meine Familie besteht aus drei Schwestern«, erzählte er. »Und sie sind alle drei ziemliche Nervensägen. Die würde ich nie in den Urlaub mitnehmen.«
Er nahm einen Grashalm in den Mund, streckte sich auf den Uferfelsen aus und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Also, er war nicht nur sympathisch und nett, er war einfach ein toller Kerl. Ich konnte nicht anders, ich musterte ihn heimlich vom Kopf bis zu den Füßen. Seine breite Brust spannte den knappen Pullover, und unter den dünnen Jeans wölbte sich ein verlockendes Paket.
Ich spürte, dass mich das nicht gleichgültig ließ. Also doch wieder Stress – ein Kerl, in den ich mich verknallte, und der bestimmt nicht schwul war. Ich hatte noch nie gehört, dass ein Schwuler Angelsport betrieb. Das war doch was für richtige Heteros. Auch wenn er mich nach meiner Familie gefragt hatte, das hatte schließlich nichts zu bedeuten.
Es war ganz gut, dass Stefan nach einer Weile aufstand und seine Sachen zusammenpackte. Umständlich zerlegte er seine Angelrute und verstaute sie in einem Köcher. Dann wandte er sich zum Gehen.
Besser jetzt als später, dachte ich, wenn ich mich noch mehr verliebt hätte.
Stefan gab mir die Hand. »Bis später mal!«, sagte er und stieg den Berg hinab. Er drehte sich noch einmal um und winkte mir zu.
Ich hatte ihn also nicht zum Essen eingeladen, wie ich es vorgehabt hatte. Ich hatte einfach Angst, dass die Enttäuschung dann zu sehr wehtun würde, wenn er mich abwies. Und er würde mich bestimmt nicht ranlassen.
Langsam kletterte ich weiter hinauf, immer am Bach entlang. Eine Forelle sprang plötzlich aus dem Wasser und erinnerte mich wieder an Stefan. Blitzschnell verschwand sie erneut im rauschenden Bach.
Abends duschte ich, zog mich frisch an und ging hinunter ins Dorf. Ich aß in einem guten Restaurant und wanderte dann bei hellem Mondschein wieder hinauf zu meiner Pension. Ich musste pausenlos an Stefan denken. Dabei war es so zwecklos. Wahrscheinlich würde ich ihn nie wiedersehen. Plötzlich wurde mir klar, was in meinem Leben fehlte: ein wirklicher, richtiger Freund, ein Mann, mit dem ich alles teilen könnte, ein Mann, der mich liebte und den ich liebte.
Nachdenklich stieg ich die Treppe zu meinem Zimmer herauf. Der gemütlich eingerichtete Raum kam mir auf einmal leer und öde vor. Ich hatte immer nur an meine Karriere gedacht und dabei wohl das Beste im Leben versäumt.
Jemand klopfte an meine Tür. Sicher die Pensionswirtin, die mir das versprochene zweite Kopfkissen bringen würde. Ich öffnete.
Da stand Stefan, mit einer Sektflasche in der Hand, und lächelte mich an. »Hi!«, sagte er wieder in seiner lässigen Art.
Ich starrte ihn an wie eine Fata Morgana. Er hatte sich schick gemacht. Sein blondes Haar war frisch gewaschen, und seine tiefblauen Augen leuchteten stärker als meine Zimmerlampe.
»Komm rein!«, stammelte ich. Woher kam er? Und was wollte er? Wahrscheinlich nur irgendwas borgen auf dem Weg zu einer Verabredung … oder wollte er wirklich zu mir?
»Ich hab dich gestern übrigens schon auf der Terrasse gesehen, Matthias«, erzählte er mit einem verschmitzten Grinsen. »Aber du warst so in die neue Ausgabe des „Alpenanzeigers“ vertieft, dass du mich nicht bemerkt hast.«
»Heißt das … dass du … dass ich …« Ich fand keine Worte.
Er nickte. »Klar wohne ich auch hier. Wo in aller Welt soll man denn sonst wohnen in dieser Wildnis? Es gibt doch nur diese Pension im Tal. – Hast du mal Gläser?«
Er entfernte den Verschluss von der Sektflasche. Der Korken flog mit einem Knall in die Höhe, schäumend sprudelte der Sekt auf den Teppich. Ich lief und holte zwei Zahnputzgläser, etwas anderes hatte ich nicht.
Wir stießen an. Der Blick seiner blauen Augen drang mir bis ins Herz. Und plötzlich wurde mir klar, dass es doch Schwule gibt, die sich fürs Angeln interessieren.
Da war er schon dicht bei mir. Er umarmte mich. Seine Lippen streiften über mein Gesicht. Ein Lustschauer rieselte mir den Rücken hinab. Er war so groß, ein Beschützer. Obwohl ich doch wahrlich kein Zwerg bin, kam ich mir bei ihm klein und schwach vor, fast wie ein Mädchen. Ich versank in seiner Umarmung und vergaß alles andere.
Seine Küsse wurden heißer und heißer. Längst hatte ich einen Ständer wie Stahl. Stefan presste sich an mich. Ich spürte seine Latte, die nicht weniger hart war als meine. Je fester er sich an mich drückte, desto weicher wurden meine Knie. Ich sank auf das Bett und zog ihn mit.
Wir entkleideten uns gegenseitig und ließen uns viel Zeit dabei. Langsam schälte ich seinen tollen Body aus der Verpackung. Seine Bizepse waren beeindruckend, und die plattenförmigen Brustmuskeln ließen seine kleinen Nippel wie helle Stecknadelköpfe aussehen.
Ich bekam seine Hose kaum auf, so stark war der Stoff gespannt. Als ich endlich die Verschlüsse geknackt hatte, wälzte sich ein ordentliches Kaliber heraus. Ich nahm ihn mir einfach. Sein Hammer lag schwer und heiß in meiner Hand. Sacht ließ ich die Vorhaut hin- und hergleiten.
Stefan stöhnte vor Geilheit. Er machte sich an meiner harten Männlichkeit zu schaffen. Ich genoss seine geschickte Hand. Wir waren inzwischen ganz nackt. Stefan küsste meine Brust, meinen flachen Bauch. Dann glitt mein Ständer in seinen heißen Mund. Es war gut, sehr gut. Ich drehte mich langsam, bis ich mein Gesicht zwischen seinen Schenkeln hatte. Er duftete nach frisch gewaschenem Mann, ein Duft, der köstlicher ist als alle Parfüms der Welt. Ich ließ seine Kuppe zwischen meine Lippen gleiten. Sie schmeckte nach Honig. Gierig leckte ich ihn ab.
Wir hatten alle Zeit der Welt. Immer wieder glitten unsere Schwänze in den Mund des andern. Wir spielten mit der Zunge an der Eichel, leckten die Pissritze aus, massierten den Schaft, ließen ihn los und verschlangen ihn erneut.
»Du machst das so gut, Matthias!«, flüsterte er. »Ich halt’s kaum noch aus! Du … ich will noch mehr von dir …«
Wieder rieselte mir ein Glücksschauer durch den Körper. Ein Traumkerl! Ich drehte mich weiter. Stefan schob sich über mich. Irgendwo hatte er eine Gelflasche her. Er drückte mich sanft in die Rückenlage. Ich lag unter ihm, ergeben, heiß und geil. Er drückte meine Schenkel hoch. Ich zitterte vor Lust. Ich war bereit für ihn. Mächtig drang er in mein Innerstes ein, besitzergreifend, stark und dabei liebevoll. Ich spürte seinen harten Kolben und keuchte auf. Genau so brauchte ich es! So sollte der Mann sein, den ich liebte!
Er nahm mich zuerst sanft und langsam, bis ich mich an sein Kaliber gewöhnt hatte. Dann wurde er schneller. Ich genoss seine Steigerung, wie er keuchte, wie er zustieß, wie er wilder und wilder fickte. Das Pensionsbett rüttelte und krachte in allen Fugen. Stefan schrie laut auf. Er wühlte sich tief zu mir hinein und spritzte mich voll. Ich spürte sein Pumpen ganz deutlich. Ein kurzer Griff an meinen Harten, und ich war auch so weit. Heftig schoss mein Sperma über meinen Bauch. Wir verschmolzen miteinander wie glühendes Eisen im Hochofen.
Nur ganz langsam klang unsere Erregung ab. Stefan lag neben mir, dicht angeschmiegt. Er küsste mein Ohrläppchen.
»Entspannt viel besser als Angeln!«, flüsterte er. »Nehmen wir einen Schluck Sekt – und dann kommt die zweite Runde!«
Es wurde der wundervollste Urlaub meines Lebens. Und den Berufsstress können wir uns nun beide vom Hals halten – indem wir uns einfach jedes Wochenende sehen, mal in Hamburg,