Julias Geheimnis. Jennifer Weise. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jennifer Weise
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783844242041
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Stadtrand gibt es eine Villa, dort wurde letzten Monat noch eine Hilfe gesucht. Vielleicht haben die noch niemanden.“

      „Was für eine Hilfe?“

      „Keine Ahnung, zu dem Vorstellungsgespräch war ich nicht mehr, weil ich ja schon was hatte.“

      Ich schrieb Antonia die Nummer auf, dann gingen wir zurück ins Wohnzimmer.

      David saß auf einem der Sessel. Matthew, Frank und Robin lümmelten auf der Couch. Es wunderte mich nicht, dass Antonia sich schnell den freien Sessel nahm. Entschuldigend sah sie mich an. Ich lächelte verständnisvoll, so hatte ich in meiner ersten WG auch angefangen.

      „Komm her, Liebes!“ forderte Robin mich auf.

      Er saß zwischen Frank und Matthew, rutschte nun dicht an Frank und klopfte auf das kleine Stückchen Platz zwischen ihm und Matthew.

      Frank rutschte auch zur Seite, aber Matthew machte mir natürlich keinen Platz…

      Es gab Tage, da bereute ich meinen Wechsel an diese Uni. Stoffmäßig hatte ich viel aufzuholen, dabei hatte man mir vorher versichert, dass diese Uni an derselben Stelle mit dem Hauptstudium anfangen würde wie meine Alte. Dennoch versuchte ich mich durchzukämpfen. Allerdings brauchte ich für heute eine Pause, irgendwie ging gar nichts mehr. Ich war müde, denn gestern hatte ich länger arbeiten müssen und danach hatte ich noch gelernt. Also ließ ich die letzte Vorlesung für heute sausen und ging nach Hause.

      Ich hatte es mir gerade in meinem Bett gemütlich gemacht, da hörte ich, wie die Wohnungstür zuknallte, danach eine Zimmertür und dann hörte ich auch das leise Schluchzen. Also stand ich auf und klopfte an Antonias Zimmertür.

      „Was ist denn los?“

      Nun schüttete sie mir ihr Herz aus. Sie war einsam und schaffte es als Gasthörerin einfach nicht Kontakte zu knüpfen, außerdem wurde sie nie zu einer der Studentenpartys eingeladen.

      „Haben Matthew und Frank dir nicht angeboten, dich mitzunehmen?“

      „Doch, schon…“

      Ich verstand.

      „Was hältst du davon, wenn wir beide uns dieses Wochenende den Jungs anschließen?“

      „Du würdest mit mir auf eine Party gehen?“

      „Ja, klar! Warum auch nicht!“

      „Du gehst doch sonst auf keine Partys“, überlegte sie laut.

      „Glaubst du, ich hab’ Lust mit den beiden alleine zu gehen?“

      Nun lächelte Antonia mich an.

      „Aber du musst sie fragen!“ forderte sie.

      Ich hörte wie Matthew und Frank kamen, wie immer waren sie nicht gerade leise.

      Also ging ich gleich auf den Flur.

      „Ist am Wochenende wieder eine Party?“ fragte ich ohne Begrüßung.

      „Klar, morgen schon!“

      „Nehmt ihr uns mit?“

      Antonia stand mittlerweile hinter mir.

      „Sicher, aber du fährst!“

      Damit hatte ich gerechnet, also durfte ich wieder nichts trinken.

      Nachdem das nun geklärt war, konnte ich mich endlich in mein Bett legen.

      Am nächsten Morgen war ich etwas früher als gewöhnlich in der Uni, dort hängte ich einen Zettel an das schwarze Brett, denn ich suchte dringend Nachhilfe, mir war klar, dass ich sonst niemals den Anschluss finden würde.

      Bereits am Mittag klingelte mein Handy.

      „Hallo?“

      „Hallo! Bist du diejenige, die Nachhilfe in Englisch braucht?“

      „Ja, genau. Und du glaubst, du kannst mir helfen?“

      „Ich bin im vorletzten Semester zum Dolmetscher. Und du?“

      „Ich hab’ grad erst mit meinem Hauptstudium angefangen. Wie viel nimmst du?“ fragte ich gleich.

      Ich hörte ein sympathisches Lachen.

      „Wollen wir uns darüber persönlich unterhalten?“

      „Wie wär’s um vier vor Sprachlabor zwei?“ schlug ich vor.

      „Okay, bis nachher!“

      Schon hatte er aufgelegt.

      Da ich noch mit meinem Professor redete, kam ich mit etwas Verspätung aus dem Sprachlabor. Davor stand bereits ein junger Mann. Er hatte dunkelblondes Haar und war mehr als einen Kopf größer als ich.

      Ich ging davon aus, dass er auf mich wartete, da sonst niemand hier war.

      „Du hast mich heute Mittag angerufen?“ fragte ich.

      „Hallo! Ich bin Kai!“

      „Hallo Kai!“

      „Und wie heißt du?“

      „Julia.“

      „Und du brauchst Hilfe in Englisch?“

      Ich erklärte ihm mein Problem.

      „Wer wechselt auch mitten im Studium die Uni?“

      „Glaubst du, du kannst mir helfen?“

      „Bei mir gibt’s grundsätzlich eine kostenlose Probestunde, dann werden wir schon sehen, ob wir miteinander auskommen.“

      „Gibt’s hier irgendwo einen Raum, indem wir in Ruhe lernen können?“

      „Das wird nicht so gerne gesehen. Entweder ich komm’ zu dir oder du zu mir.“

      Ich dachte an mein kleines WG-Zimmer. Das wäre wohl keine gute Idee.

      Also gab Kai mir seine Adresse und wir verabredeten uns für den kommenden Nachmittag.

      Kaum hatte ich die WG betreten, schon kam Antonia auf mich zu gerannt. Sie zog mich mit sich in ihr Zimmer und ich entdeckte sofort das Chaos von Klamotten auf ihrem Bett.

      „Kann es sein, dass du nicht weißt, was du heute Abend anziehen sollst, Toni?“ fragte ich lächelnd.

      Ich sah mir ihre Sachen an und entschied mich dann für einen kurzen Rock und ein einfaches T-Shirt. Unsicher stand Toni damit vor dem Spiegel.

      „Meinst du wirklich?“

      „Lass uns einfach ne zweite Meinung holen“, schlug ich vor und wir klopften bei Robin. Leider war er nicht da.

      Allerdings kam David gerade aus dem Bad. Toni lief gleich zu ihm.

      „Meinst du, ich kann das anziehen?“

      Verwundert sah er sie an.

      „Wo willst du denn hin?“

      „Auf eine Studentenparty“, erwiderte sie nicht ohne Stolz.

      „Gehst du mit?“ wandte er sich gleich an mich.

      Ich nickte nur.

      „Du siehst klasse aus, Antonia!“

      Strahlend ging sie zurück in ihr Zimmer.

      „Pass auf sie auf!“ flüsterte David mir zu und verschwand.

      „So kommst du aber nicht mit!“

      Erstaunt sah ich Matthew und Frank an.

      „Was?“

      Beide sahen an mir herunter.

      „Hast du nichts noch weiteres?“ fragte Matthew.

      „Das ist nicht euer Ernst?“ fragte ich verblüfft.

      „Du willst doch wohl nicht so weggehen, Liebes?“

      Robin kam