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Familienurlaub könnte so schön sein, wenn bloß Mutter nicht mit dabei wäre...
Band 1
Chronik eines chaotischen Zelturlaubs in der Uckermarck
oder:
Viel guter Wille, aber fast alles geht schief!
Copyright: 2017 Jörn Kolder
published by: epubli GmbH, Berlin
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Ein ganz gemütlicher Tag auf dem Zeltplatz
Der Brief
Frieder Bergmann war gespannt, als er nach Hause kommend den Briefkasten öffnete, und hoffte auf eine angenehme Überraschung. Der Tag war schon schlimm genug gewesen, ein regelrechtes Desaster.
Neben der üblichen Werbung, die er in der Wohnung immer verächtlich auf den Tisch warf (aber dann doch ausführlich studierte) erwartete er einen Bescheid des Finanzamtes und wenn er seine Frau richtig verstanden hatte, müssten sie wohl einiges an Geld zurückbekommen. So kurz vor der Urlaubszeit käme ihnen das durchaus zupass, denn gerade heute hatte er fast 1.000 Euro in ihr schon altersschwaches Auto, einen acht Jahre alten Toyota Corolla Kombi, gesteckt. Er war mit dem Fahrzeug keineswegs unzufrieden, denn der Japaner spulte klaglos Kilometer um Kilometer ab, aber der Ersatz der Bremsscheiben und der Austausch anderer diverser Teile war notwendig geworden und so zahlte er zähneknirschend mit seiner EC Karte in der Werkstatt. Er war sich ganz sicher, dass die Leute ihn dort über den Tisch gezogen hatten, aber wagte es auch nicht, sich die einzelnen Rechnungspositionen genauer erläutern zu lassen. Als er ein Stück gefahren war hielt er an einer wilden Müllkippe an, die an einer wenig befahrenen Straße lag und besah sich die Rechnung nochmals.
Die Position „Scheibenwischwasser gewechselt für 9,95 Euro“ ließ ihn erstarren, wutentbrannt riss er den Hebel der Kühlerhauben Entriegelung zu sich heran und das Blechteil vor ihm sprang ein Stück hoch. Er schälte sich aus dem Sitz, packte die Haube und arretierte sie mit dem dafür vorgesehenen Stab, dann versuchte er den Behälter mit dem Scheibenwasser zu finden. Sein technisches Verständnis eines Autos bestand darin den Zündschlüssel zu drehen, Gänge einlegen und die Pedale bedienen zu können. Als er in den Motorraum blickte kamen zumindest drei Behälter für das Scheibenwasser in Frage. Überrascht stellte er fest, dass die darin befindlichen Flüssigkeiten unterschiedliche Farben aufwiesen: eine war braun, die andere grün und die dritte eher farblos. Die haben da bestimmt irgendeinen Duftstoff reingemischt dachte er sich, normales Wasser würde man heute sicher nicht mehr verwenden. Grün schien ihm für Tanne (wie bei den Duftbäumen) zu stehen und er versuchte den Deckel des Behälters zu öffnen, um eine Geruchsprobe zu nehmen. Bevor er damit begann legte er jedoch das teure Jackett ab und