"Logisch oder Intuition ... so, so", erwiderte Flinker und seine Augen wurden schmal und signalisierten, dass er sich mit diesen Erklärungen wohl nicht zufrieden geben würde.
5
Die Taucher nahmen es mit Humor. Sie waren es gewohnt, zu erfolglosen Einsätzen gerufen zu werden und eine Fahrt ins Hinterland war etwas Ungewöhnliches, das der Abwechslung diente. Die Szenerie mit den drei Kommissaren auf Campingstühlen betrachteten sie amüsiert, denn an den Regensburger Einsatzorten an Strudeln oder dunklen Altarmen der Donau standen gleich mehrere Polizeifahrzeuge mit Uniformierten, Feuerwehrautos und Rettungswagen herum. Aber hier in dem lächerlichen Sog eines Schwalls im Regenfluss bei wunderschönem Ausflugswetter wäre der Einstieg wie ein Besuch im Freibad - mit drei interessierten Neugierigen. Die Taucher ließen sich allerdings die Ausweise der Kommissare zeigen, denn persönlich bekannt war ihnen keiner und sie wollten nicht drei sich in der Sonne räkelnden Touristen zu Diensten sein. Als sie aber hörten, dass Leberkassemmeln zur Belohnung auf sie warteten, wollten sie schnell den Einsatz hinter sich bringen.
"Wenn wir Ihnen helfen können ...", zeigte per forma Flinker ein Entgegenkommen, das mit einem "Nein, danke!" freundlich zurückgewiesen wurde.
Der Regen hatte an dieser Stelle tatsächlich eine Tiefe von gut zwei Metern, denn die Taucher verschwanden, nachdem sie die tanzende Schwimmweste an Land geworfen hatten, ganz von der Bildfläche. Und sie blieben erstaunlich lange unten ... Schließlich beförderten sie etwas an die Oberfläche, alte zerfetzte Kleidung, schien es, die sie, mit größter Vorsicht vor sich herschubsend, Richtung Ufer bewegten. Noch bevor die Fracht das Ufer erreicht hatte, konnte man den Inhalt der Kleidung vermuten, denn aus dem Durcheinander ragte eine skelettierte Hand hervor!
Nachdem die Taucher die Kleidungsreste und viele lose Knochen sorgfältig am Ufer abgelegt hatten, mussten alle erst einmal durchschnaufen. Die Anfahrt und der Tauchgang hatten sich gelohnt, doch nach einer Leberkassemmel fragten nun die Taucher nicht mehr. Sie stiegen vielmehr nochmals ins kalte Wasser, um einige größere Steine heraufzubefördern, die über dem Skelett gelegen hatten.
"Diesmal hat er Recht gehabt", stellte Birtele fest, doch auch er vermutete, dass der anonyme Anrufer wohl kaum diese Art von Leiche gemeint hatte. Ko war inzwischen hinter einen Busch gegangen und hatte sich übergeben. Die anderen glaubten, seine Übelkeit läge an dem Zustand der Leiche, aber er selbst nahm an, dass der Gedanke, sein Bruder könnte damit etwas zu tun haben, ursächlich für sein Unwohlsein war.
Während die Taucher wieder Richtung Regensburg unterwegs waren, rückten Spurensicherer und der Rechtsmediziner an. Die Kommissare holten aus dem Auto ein Absperrband, denn so langsam wurden Spaziergänger und Radfahrer auf das Geschehen aufmerksam. Der schöne Ausflug an den Regen war den Kommissaren gründlich vermiest. Zu allem Überfluss nahte ein Gewitter, das sich weiter flussabwärts schon austobte.
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