Wie ein Stein im tiefen Wasser. Ian Malz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ian Malz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847627067
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      Ian Malz

      Wie ein Stein im tiefen Wasser

      ein historischer Roman

      Dieses eBook wurde erstellt bei

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Wie ein Stein im tiefen Wasser

       Prolog

       Kapitel I

       Kapitel II

       Kapitel III

       Kapitel IV

       Kapitel V

       Kapitel VI

       Kapitel VII

       Kapitel VIII

       Kapitel IX

       Kapitel X

       Kapitel XI

       Kapitel XII

       Kapitel XIII

       Kapitel XIV

       Kapitel XV

       Kapitel XVI

       Kapitel XVII

       Kapitel XVIII

       Kapitel XIX

       Kapitel XX

       Kapitel XXI

       Kapitel XXII

       Kapitel XXIII

       Kapitel XXIV

       Kapitel XXV

       Epilog

       Impressum

       Wie ein Stein im tiefen Wasser

       Prolog

      Drei Nächte dauerte der verheerende Kampf. Und waren es drei Nächte, so zählte man auch die Tage; Tage voller Zorn, Hass, Blut und Legionen von Römern; von toten Römern, die sich, so weit das Auge über Sümpfe, Hügel und Senken schauen konnte, in ihrem Blut wälzten oder einfach nur mit fassungslosem Blick aus toten Augen gen Himmel starrten.

      Hermandum, von den Römern Arminius genannt, einst der große Verräter an seinem Volk, dem dieser Namen von seinen römischen Freunden zuerkannt worden war und die ihn in den Rang eines Offiziers erhoben hatten… - war dies alles nur sein von langer Hand vorbereiteter Plan? Hermandum, der Herr über unsere tapferen Männer? Über so viele Jahre hinweg? Großes Vertrauen hatte Varus in ihn. Ein so großes Vertrauen, dass Varus seinem Wunsche gefolgt war und mit seinen Legionen und Trossen in diese unheimliche, von Sümpfen, Feldern und Wäldern überwucherte Gegend gezogen war, um den vermeintlichen Zänkereien unter einigen Stämmen der Cherusker den Garaus zu machen, anstatt mit seinem Gefolge das sichere Winterquartier in Vetera aufzusuchen. Machthungrig und geldgierig wie Varus war, folgte er blind dem Wunsche seines Verbündeten Arminius. Arminius aber war und blieb doch Cherusker!

      Drusus und Tiberius, die beiden Vorgänger des Varus, begannen die Stämme der Cherusker, Brukterer, Marser und Chatten mit all ihren Sippen zu unterwerfen. Varus folgte diesem vermeintlich leichten Unterfangen und wollte den Völkern zwischen Rhenus und Visurgis die römische Rechtsprechung aufbürden. Mit diesen Erfolgen hätte er in Rom bestimmt glänzend dagestanden und vielleicht, vielleicht wäre er der Cäsar geworden und hätte Augustus, diesen alten, unfähigen Mann, abgelöst. Während er sich um die Erweiterung des Römischen Reiches bis in den hohen Norden Sorge machte, vertrieb sich dieser Greis mit Namen Augustus die Zeit mit irgendwelchem Geplänkel in Rom oder er schickte seine Truppen gen Osten. Wozu? Dort war außer Sonne, Sand und ein paar Edelsteinen nichts! Aber hier, im kalten Teil der Welt, dort lagerte das ersehnte Erz tief in der Erde. Ohne Erz kein Eisen und ohne Eisen keine Waffen! Und ohne Waffen kein Sieg. Wenn erst einmal diese Völker, die nur wild vor sich hingrunzten und keinerlei Kultur besaßen, unter seinem Joch stünden, dann würde Rom schon sehen, wer der am weitesten vorausschauende, ja, wer der rechtmäßige Cäsar ist!

      Nun lagen die Legionen da! Drei Legionen. An die zwanzigtausend Männer einschließlich der mit ihnen marschierenden Familien, die nach tagelangem Marsch durch unwegsame Wälder endlich eine große Lichtung zwischen zwei Waldgürteln erreichten.. Es war ein mühevoller Weg. Immer wieder mussten Bäume gefällt und Stege über Bäche und Flüsse gebaut werden, bis die Legionen schließlich ihr Ziel erreichten - den Ort, den Hermandum für seinen Hinterhalt ausgesucht hatte, weil der große Thing ihn für geeignet hielt.

      Lange Diskussionen gingen dem Beschluss des Things voraus. War es doch nicht so einfach, alle Sippenfürsten von Hermandums’ Plan zu überzeugen. Trotz vieler kleiner Reibereien mit den römischen Besatzern, die mitunter auch für die einzelnen Stämme recht erfolgreich ausgingen, waren die Römer eigentlich zu mächtig und in ihrer Kriegskunst unübertroffen. Doch Hermandum hatte über Jahre hinweg die Kampfkunst der Römer erlernt. Vielen Sippen gab er Unterricht in der Art und Weise, wie sich die römischen Söldner auf dem Schlachtfeld zu bewegen wussten. Mit diesem Wissen war den Kriegern der Sippschaften klar geworden: auch die Römer waren verwundbar! Die vielen Köpfe der Feinde, die in den Wäldern an die Bäume genagelt wurden, zeugten von der tödlichen Verwundbarkeit dieser verhassten Eindringlinge.

      Ja, dort, wo Hermandum die Truppen des Varus hinhaben wollte, nämlich in das Gebiet der Sümpfe und Wälder, dort konnten die Soldaten nicht ihre gefürchtete Kampfformation einnehmen, konnte die überlegene Reiterei nicht von den Flanken her angreifen. Auf offenem Feld hingegen hätten sie, die unterdrückten germanischen Stämme, auf verlorenem Posten gekämpft und das Martyrium wäre weiter gegangen. Hatten sie denn nicht schon genug