Das Simbara Geheimnis. Benjamin Webster. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Benjamin Webster
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783745099935
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seid jetzt die neuen Hüter des Siegels. Füllt dieses Amt verantwortungsvoll aus. Unter keinen Umständen darf das Siegel in falsche Hände geraten, denn ohne diese Siegel werden wir nie wieder einen König oder Königin haben, der uns zurückbringt. Ich bin sehr müde, es war eine lange Zeit die ich auf euch warten musste. Enttäuscht uns nicht. Ich gehe jetzt und verlasse euch. Vielleicht sieht man sich irgendwann einmal wieder.“ Koschla drehte sich herum und schlängelte sich durch ein Loch in der Wand, aus dem Zimmer. Der Professor schaute Koschla hinterher und rief ihm nach: „Halt, warte doch. Was hast du gemeint mit der uns zurückbringt, wer und wohin?“ Doch Koschla war schon im Loch verschwunden. Er ging zum Loch in der Wand und wollte ihr noch etwas nachrufen, doch er stellte fest, dass da gar kein Loch war. „Habe ich jetzt Halluzinationen, da war doch gerade ein Loch – oder nicht?“, fragte er die anderen. Die anderen schüttelten mit dem Kopf. Sie alle konnten es sich nicht erklären wie Koschla das gemacht hatte. Sie widmeten ihre Aufmerksamkeit jetzt der Kiste die da auf dem Kissen lang. Vorsichtig öffnete Samir die kleine Kiste. Hervor kamen zwei zylinderförmige Siegel. Sie waren etwa zehn Zentimeter lang und hatten einen Durchmesser von fünf Zentimeter und waren aus einem silberfarbenen Metall, das keiner von Ihnen kannte. Wie sie später feststellten, war es reines Platin. Es war eine Menge Arbeit die Villa auszuräumen. Es war jetzt schon abzusehen, dass die sechs alleine nicht bewältigt bekamen. Zu viele Fundstücke befanden sich in der Villa. Man brachte alles erst einmal an den Festplatz der Waldschnäbler. Die staunten nicht schlecht über das, was sie da mitbrachten. Die Bitte des Professors, die Waldschnäbler möchten doch bitte mit helfen den Rest von der Villa zu holen, wurde sofort erfüllt. Bis zum späten Nachmittag hatten sie alles weggebracht. Der Professor gab Kikki und Samir das Medaillon, damit sie alles wieder verschließen konnten. Somit wurde sichergestellt, dass keine Fremden in die Villa gelangen konnten. Am Abend schickte Philippe seinen Triwie Gali zu Golan Gabrius, um ihn zu holen. Der kleine Gali machte sich sofort auf den Weg zu ihm. Nach etwa einer halben Stunde kamen beide zurück. Golan Gabrius beglückwünschte die sechs zu ihrem Erfolg und wollte, wie alle anderen auch wissen, was in der Villa so passiert ist. Als der Professor die Geschichte Koschla schilderte war es totenstill auf dem Festplatz. Sie hingen förmlich am Schnabel des Professors um ja kein Wort zu verpassen. Als er an die Stelle mit den drei Fragen und für immer eingesperrt und so, freuten sie sich so darüber, dass es zu spontanem Applaus kam. Der Professor besänftigte die Menge und sagte, dass sie nur ihre Job gemacht hätten, denn schließlich wollten ja alle Bewohner von Simbara wissen, was sich hinter der ganzen Sache verbirgt. Golan Gabrius sah das etwas anders. Er meinte, dass viel Mut und Tapferkeit dazu gehört, um solch ein Abenteuer zu bestehen. Dann stand er auf und sagte in die Runde der Anwesenden: „Ich glaube, dass ich hier im Namen aller Waldland Bewohner spreche, wenn ich euch zu Ehrenbürger des Waldlandes ernenne.“ Die sechs waren richtig baff. Mit allem haben sie gerechnet, nur nicht mit der Ehrenbürgerschaft des Waldlandes. Somit war ein neues Fest geboren, das Ehrenbürgerfest, welches jedes Jahr in der ersten Augustwoche an einem Samstag abgehalten werden sollte. So wurde es beschlossen – einstimmig. Jetzt hatten sie nur noch ein Problem zu lösen, wie bekommt man alles, ohne großen Aufwand, ins Grasland. Die Waldschnäbler konnten die Fundstücke nur bis zum Waldrand bringen. Bedingt durch ihre Größe und ihrer langen wurzelartigen Füße und Beine, können sie auf den Boden im Grasland nicht laufen. Somit schieden sie für den Transport ins Grashügeldorf aus. Die kleinen Triwies konnten zwar gut fliegen, aber transportieren konnten sie beim besten Willen nichts. Also musste man wieder Hilfe aus dem Dorf holen. Damit die Schnäbler nicht noch mehr Zeit verlieren würden, hatte Golan Gabrius folgende Idee. Die Waldschnäbler sollten alles an den Waldrand schaffen und er würde ins Grashügeldorf fliegen und dort Bescheid geben, damit sie hierher kommen. Der Professor hatte bedenken, dass dies klappen würde. Er sagte zu Golan: „Wie alle Tiere auf freier Wildbahn haben auch die Schnabelvögel einen Fluchtreflex wenn Gefahr droht. Da die Dorfbewohner noch nie einen Golan und dazu einen so großen gesehen haben, gehen sie bestimmt davon aus, dass er ein Feind ist. Dementsprechend würden sie sich verhalten. Entweder würden sie sich in die Hügel zurückzeihen, oder mit Tarnung verstecken. In beiden Fällen bekämest du nie einen Schnabelvogel zu sehen“. Dem Golan leuchtete das Argument ein, da sich die Waldschnäbler ja genauso verhalten. Da meldete sich der kleine Gali zu Wort: „Golan du weißt ja das wir nicht weit fliegen können, weil uns die Kraft dazu fehlt. Du hingegen hast viel Kraft. Du hättest genug Kraft um zwei Triwies Huckepack mitzunehmen und müsstest uns kurz vor dem Dorf absetzen. Der Professor schreibt eine Nachricht, die wir dann einem Schnabelvogel übergeben könnten.“ Golan Gabrius schaute den kleinen Gali an und sagte zu ihm: „Gali, dein Vorschlag ist einfach Genial, oder Professor?“ Der Professor stimmte Golan Gabrius voll zu. Er setzte gleich ein Schreiben auf, in dem er den Sachverhalt kurz schilderte und beschrieb den Weg, den sie nehmen mussten um ins Waldland zu gelangen. Am Rand des Waldes würden sie dann von den Triwies empfangen und zum Lager geleitet. Der Golan, mit den zwei Triwies als Passagiere, machte sich gleich auf den Weg in Richtung Grasland. Die zwei Triwies staunten nicht schlecht, als der Golan immer höher flog, denn ihre normale Flughöhe betrug höchsten mal zehn bis zwanzig Meter. Sie genossen den Flug und bestaunten ihr Waldland aus achthundert Meter Höhe. Der Golan setzte die Triwies am Rand des Hügeldorfes ab, von dort flogen sie allein weiter. Den ersten den sie trafen war Dok Wargo. Er war recht erstaunt als die beiden sich auf seinen Schnabel setzten und drauf losredeten: „Hallo ich bin Gali und das ist Maldo. Viele Grüße vom Professor und du sollst das lesen.“ Er überreichte ihm das Schriftstück vom Professor. „Ihr müsst schon von meinem Schnabel heruntergehen, sonst kann ich nicht lesen, weil ihr mir die Sicht versperrt“, sagte der Dok zu den beiden. Sie flogen um ihn herum und setzten sich auf seine Schulter. Der Dok las das Schreiben und sagte zu den beiden, dass er sich sofort darum kümmern werde und heute noch aufbrechen wird ins Waldland. „Und richtet dem Professor und den anderen einen schönen Gruß vom mir dem Dok aus, “ sprach er und verabschiedete sich. Die zwei Triwies flogen wieder zum Dorfrand zurück, wo Golan auf sie wartete. „Und hat alles geklappt?“, fragte Golan Gabrius die zwei. „Natürlich, du kennst uns doch, so Kleinigkeiten sind doch ein Klacks für uns“, erwiderte Gali und meinte weiter: „Wir müssen dem Professor noch einen Gruß vom Doc Wargo ausrichten und er kümmert sich sofort darum und sie brechen heute noch auf.“ Der Golan stutzte! „Sagtet ihr Dok Wargo? Ein stattlicher Schnabelvogel mit einem grauslichen blauen Backenbart?“, fragte der Golan nach. Und beide nickten heftig mit den Köpfen. Und Maldo fragte nach: „Wieso, kennst du ihn?“ „Und ob“, sagte er, „Und ob.“ Während er weiter flog, dachte er an die Studienzeit. Sie hatten beide miteinander studiert. Der Dok Medizin und er Rechtswissenschaft auf der Universität im Westgrasland nordwestlich des Minga Flusses. Normalerweise freunden sich Golane und Schnäbler nicht miteinander an, aber sie waren die Ausnahme. Sie würden sich ja bald sehen, dass gibt ein riesen Fest, dachte er sich so. Mittlerweile transportierte alle gemeinsam das Inventar aus der Villa in Richtung Waldrand. Sie kamen gut voran, da der Pfad den sie geschlagen hatten, jetzt so richtig platt getrampelt wurde und eher einem breiten Weg glich. Sie mussten alle mehrfach hin und her gehen um alles vom Festplatz zum Basislager am Waldrand zu bringen. Philippe stand vor dem Inventar der Wald Villa und meinte zum Professor: „Ich glaube nicht das alles ins alte Krankenhaus passt, isse sehr viele Mobiliar von Villa. Isse schließlich ganzes Haus was wir da habe.“ Der nickte und blickte ihn skeptisch an. „Vielleicht haben wir Glück und es passt alles hinein, sonst müssten wir einiges auslagern“, gab er zurück. Aber wohin, stellte er sich die Frage? Sie hatten jetzt schon zwei neue, große Räumlichkeiten dazu bekommen und das reicht immer noch nicht. Eventuell müsse man wohl oder übel noch ein Lager bauen. Damit muss aber bald begonnen werden, dass es bis zum Winter fertig ist. Beide sicherten jetzt mit Planen die Fundstücke, damit sie, falls es regnen sollte, geschützt war. Als alles ordentlich verstaut und abgedeckt war, gingen sie zurück zum Festplatz. Dort lagen jetzt nur noch die wertvollsten Stücke aus der Villa. Das Siegel trugen der Professor und Philippe immer abwechselnd bei sich. Die sechs hatten schließlich die ganze Verantwortung, für die Zukunft von Simbara, auf sich genommen. Golan Gabrius kam von seinem Erkundungsflug zurück und berichtete was er gesehen hat: „Eine Kolonne von dreißig Schnäblern ist kurz vorm Waldrand. Die Triwies warten dort auf sie. Sie müssten es eigentlich bis zur Dunkelheit noch bis hierher schaffen.“ Der Professor bedankte sich bei Golan und lobte die gesamte Planung der Operation. Auch freute ihn die Hilfsbereitschaft aller hier im Waldland. Golan winkte ab und sagte: „Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken. Wir ziehen