der Übung 3 notieren oder auf einen Zettel schreiben und später in Ihr Notizheft eintragen.
Es ist durchaus positiv, wenn Sie Änderungswünsche haben. Das ist ein Zeichen dafür, dass
Sie anfangen, Ihre Denkweise in klare Bahnen zu lenken; das geht nur langsam vor sich und
tritt nicht gleich am ersten oder zweiten Tag ein.
Sie sind vielleicht geneigt zu sagen: „ich kann doch meine Änderungen und Verbesserungen
aufschreiben, ohne die Übung 3 jeden Tag neu zu schreiben“. Natürlich können Sie das tun;
aber das Ergebnis wäre gleich Null. Es ist wichtig, dass Sie für Ihre täglichen Leseübungen
eine sauber geschriebene Kopie der Übung 3 vorliegen haben, die die Grundlage für
konstruktives, gewinnbringendes Denken bedeutet. Sie werden kaum zufriedenstellende
Ergebnisse erzielen, wenn Ihr Übungsblatt mit Strichen, Verbesserungen und Einfügungen
verunstaltet ist. Deshalb schreiben Sie die Übung 3 jeden Tag und halten Sie sie immer auf
dem letzten Stand.
Auch wenn Sie keine Änderungen vornehmen wollen, schreiben Sie die Übung möglichst
jeden Tag neu ab. Beim Schreiben vertiefen sich Ihre Gedanken; dies ist der einfachste Weg,
sich auf ein bestimmtes Thema zu konzentrieren. Hinzu kommt, dass durch den
kinästhetischen Sinn der Inhalt von dem, was Sie schreiben, durch die körperlichen
Bewegungen von Finger, Hand, Handgelenk und Arm an Kopf und Geist weitergegeben wird.
Der kinästhetische Sinn ist in Muskeln, Sehnen und Gelenken und hilft unter anderem mit, die
Position und Bewegung der Glieder zu kontrollieren, wenn Sie unbeobachtet sind; der
kinästhetische Sinn entscheidet auch, welches von zwei Gewichten schwerer ist, sagt Ihnen
beim Tasten, welche von zwei Kugeln größer ist und ermöglicht, dass man ohne hinzusehen
essen kann, indem er die Hand mit der Nahrung zielsicher zum Mund führt.
Der kinästhetische Sinn ist darüber hinaus eine wesentliche Hilfe beim Lernen. Die
konventionellen Erziehungsmethoden beruhen in der Hauptsache auf den Sinneseindrücken
Sehen und Hören. Aber viele Menschen, die visuell benachteiligt sind und deshalb nicht auf
normale Weise lesen können, schaffen es, indem sie mit ihren Fingern die Konturen großer
Buchstaben nachfahren. Einige Musiker spielen auswendig, indem sie sich Notenblatt auf
Notenblatt vorstellen und jeden einzelnen Akkord ablesen. Andere lernen auswendig und
erinnern sich mit Hilfe des kinästhetischen Sinnes sogar an ein großes Repertoire. Ebenso
hilft die manuelle Tätigkeit des Schreibens, den Gedanken Ihrem Geist stärker einzuprägen.
Lesen Sie diese Übung laut, wenn Sie sie schreiben. Auf diese Weise beeinflussen Sie Ihren
Geist gleich dreimal durch Sehen, Hören und Kinästhetik.
Lächeln Sie beim Schreiben. Eine Übung, die man freudig tut, wird ganz aufgenommen; man
erinnert sich lange daran und handelt auch danach.
Ich habe es mir zur Regel gemacht, das Wort „Lächeln“ gut sichtbar auf jede Seite obenan zu
schreiben, die sich mit diesen Übungen befasst. Das würde ich Ihnen auch empfehlen.
Genieren Sie sich nicht, sich selbst auf diese Weise anzuspornen, denn niemand weiß etwas
davon und Sie ziehen Nutzen daraus.
Lassen Sie mich diese Techniken nun in drei weiteren Übungen zusammenfassen:
Übung 4:
Lesen Sie Übung 3 dreimal täglich – wenn möglich laut.
Übung 5:
Denken Sie an Übung 3, wenn Sie Zeit dazu haben. Denken Sie klar: Sprechen Sie den
Gedanken oder stellen Sie ihn sich vor, je nachdem was Sie besser können. Interessieren Sie
sich dafür. Denken Sie gerne daran.
Übung 6:
Schreiben Sie Übung 3 täglich neu, einschließlich der notwendigen Korrekturen und Zusätze.
Machen Sie immer eine saubere Abschrift.
Die Übungen 4 bis 6 sollten täglich nur wenige Minuten in Anspruch nehmen. Die Übung 5
beansprucht nur einen Bruchteil der Zeit, die Sie sonst weniger produktiv verbraucht hätten.
Seien Sie mit diesem bescheidenen Beginn zufrieden. Üben Sie nicht zuviel. Stürzen Sie sich
niemals auf die Übungen wie ein Hungriger auf sein Steak, sonst könnte es leicht passieren,
dass Sie unter „geistigen Verdauungsstörungen“ zu leiden hätten; Sie würden bald dieser
Methode Überdrüssig werden. Gehen Sie ruhig und gelassen genau nach Anweisung vor.
Diese Methode, Ihren Wunsch zu verbessern und an ihm zu arbeiten hat noch einen Vorteil.
Sie werden nämlich herausfinden, dass es hilft, Dinge die Sie wirklich wollen, auszujäten wie
Unkraut.
Viele Leute glauben, etwas haben zu wollen, ohne sich darüber klar zu sein, was für Folgen
ihr Wunsch haben könnte.
Deshalb beschreiben Sie Ihren Wunsch Punkt für Punkt mit allen möglichen Konsequenzen
und überlegen Sie gut, ob Sie das, worüber Sie schreiben, auch wirklich haben wollen.
Nehmen Sie die Übungen 4, 5 und 6 sehr genau. Sie bilden nämlich die Grundlage Ihres
Programms. Der Autor Arnold Bennett sagt z.B. in seinem Buch „Die Geistige
Leistungsfähigkeit“, dass die drei Hauptgründe für ein gescheitertes Leben im Fehlen eines
Wunsches, im Spott der Freunde und im anfänglichen Zuvielwollen zu suchen sind.
Die in diesem Werk geschilderte Methode unterliegt nicht dieser Gefahr. Denn durch das
Detaillieren und Wiederholen machen Sie sich selbst klar, was Sie sich wünschen und
bestätigen diesen Wunsch täglich.
Hinzu kommt, dass Ihre Freunde Sie ja nicht belächeln können, weil Sie Ihren Plan strikt für
sich behalten.
Und schließlich beißen Sie ja immer nur soviel von Ihrem Kuchen ab, wie Sie kauen können.
Sie nehmen immer nur ein Ziel im Angriff – das einfachste zuerst.
Und vergessen Sie nicht, dass Sie Ihr Geheimnis niemanden preisgeben dürfen! Das ist
entscheidend. Sagen Sie es nicht einmal Ihrem Ehepartner oder Ihrem besten Freund.
Behalten Sie es ganz ausschließlich für sich!
Jetzt werden Sie wissen wollen, wie diese Technik für Sie wirksam wird. Im nächsten Kapitel
werden wir diesen Punkt besprechen.
Zusammenfassung:
Kontrolliertes, richtig gelenktes Denken wird Ihr Leben erfreulicher gestalten.
Verschaffen Sie sich über Ihren Wunsch Klarheit; definieren Sie ihn ganz genau.
Lesen Sie Ihren „Wunschzettel“ dreimal täglich.
Schreiben Sie ihn, so sorgfältig Sie können, täglich neu.
Versuchen