Aussehen, und das Haar fiel mir büschelweise aus.
Heute wiege ich knapp 75 kg. 50 Stufen im Laufschritt bringen mich nicht mehr außer Atem;
mit Leichtigkeit mache ich 40 Rumpfbeugen, 20 Kniebeugen und 20 Liegestütze
hintereinander. Jeden Tag sammle ich schwere Schwemmholzbrocken am Strand, trage sie
auf dem Rücken zu meinem Haus hinauf (30m über dem Meeresspiegel) und zerkleinere sie
mit einer Handsäge zu Brennholz. Ich halte einen großen Garten in Ordnung. Ich sehe gesund
aus, die Sehschärfe hat wieder zugenommen und mein Haar wird wieder dichter. Jede Nacht
schlafe ich tief und springe morgens ohne Wecker, voll Tatendrang aus dem Bett. Vor
wenigen Jahren war ich noch Tellerwäscher mit 23 Dollar in der Woche. Heute bin ich
erfolgreicher Autor, Dozent und Rundfunkkommentator. Mein Haus ist abgezahlt, ich habe
ein Bankkonto und keinen Pfennig Schulden.
Früher war ich immer von Menschenscheu und -angst geplagt. Jedes Klingeln des Telefons
rief einen Schweißausbruch hervor. Jetzt kann ich sicher vor Hunderten von Zuhörern
sprechen oder vor ein Radiomikrophon oder eine Fernsehkamera treten. Unablässig kommen
Menschen mit ihren Problemen zu mir: sie sagen, es erleichtert sie und hilft ihnen, wenn sie
einfach mit mir sprechen.
Ich schreibe also über etwas, das ich genau kenne, das ich am eigenen Leib in zahllosen
Experimenten bestätigt gefunden habe. Mehr noch: Ich habe dieses Denkschema in Schulen
für Erwachsenenbildung gelehrt, ich habe gesehen, wie es bei anderen gewirkt hat. Ich habe
beobachtet, wie sich Teilnehmer innerhalb von drei Wochen nach Beginn des Kurses deutlich
geändert hatten. Ich weiß also, dass dieses System erfolgreich ist, versuchen Sie es selbst.
Vielleicht werden Sie finden, dass Sie schon einige der Dinge kennen und tun, die in diesem
Werk beschrieben werden. Um so besser, Sie werden dadurch nur früher Ihr Ziel erreichen.
Vielleicht finden Sie auch, dass Sie einen weiten arbeitsreichen Weg vor sich haben. Lassen
Sie sich nicht aus dem Konzept bringen. Versuchen Sie dann nicht, alle Vorschläge dieses
Buches auf einmal zu befolgen. Zwingen Sie sich, schrittweise vorzugehen. Jeder einzelne
Schritt, bewusst getan, wird sicheren, fühlbaren und erfreulichen Erfolg zeitigen. Lesen Sie
weiter, wenden Sie meine Ratschläge an, und kontrollieren Sie ihre Fortschritte.
Dieses Werk beschreibt Techniken, mit deren Hilfe man jedes Ziel, das man sich steckt,
erreichen kann. Man kann die Methode dazu verwenden, Geld und materiellen Besitz zu
erwerben. Man kann unerreichbar ferne Ziele erreichen, persönliche Freiheit gewinnen, um
das zu tun, was man tun möchte, oder seinen Charakter ändern, und der zu werden, der man
sein will. Ich wiederhole, mit dieser Methode erreicht man alles innerhalb der dem Menschen
gesetzten Grenzen; aber man muss bereit sein, einen gewissen Preis dafür zu bezahlen, weil es
ein allgemein gültiges Gesetz gibt, dass man nichts umsonst haben kann. Man muss immer
bezahlen, entweder bevor oder nachdem man etwas bekommen hat. Der Preis zur Erfüllung
der Wünsche wird nicht mit Geld bezahlt, sondern mit Gedanken, mit festen Willen, mit
Anstrengungen und Zeit – relativ wenig Gedanken, Anstrengungen und Zeit verglichen mit
der Zeit die man früher vergeudet hat. Trotzdem wird dieser kleine Einsatz Wunder wirken,
wenn er klug und beherrscht gesteuert wird.
Einige Gramm Metall ergeben, richtig geformt, einen Schlüssel; wenn dieser in das passende
Schlüsselloch gesteckt und in einer bestimmten Richtung gedreht wird, kann er eine 10
Tonnen schwere Tür öffnen. Ebenso können wenig Zeit, Gedanken und Anstrengungen Türen
öffnen, die einem vorher fest verschlossen waren, zu allen materiellen, geistigen und
geistlichen Schätzen. die man sich nur wünschen kann. Es liegt an einem selbst zu
entscheiden. ob man von dem Schlüssel jetzt, nächstes Jahr, irgendwann einmal oder niemals
Gebrauch machen will.
„Die Zeit geht an mir vorbei“, sagte einmal ein Mann zu mir. „Die Zeit geht an mir vorbei,
und ich habe den tiefen Wunsch, irgend etwas zu tun, was ich nicht näher erklären kann.“
Geht die Zeit auch an Ihnen vorbei? Sie müssen das Gefühl haben, denn sonst würden Sie
dieses Werk nicht lesen. Sie sind nur einer von vielen. Die meisten Menschen wechseln vom
Lager der Jungen ins Lager der Alten hinüber mit dem unbestimmten Gefühl, dass sie irgend
etwas vom Leben erwarten. Sie bemühen sich aber nicht herauszufinden, was es ist, das sie
wollen. Solche Menschen sind wie Treibholz im Meer des Lebens. Sie bewegen sich, aber sie
kommen dabei nicht vorwärts. Fortschritt bedeutet, systematisch ein Ziel anzusteuern. Der
Weg des Treibholzes wird von Wind und Strömungen diktiert, manchmal sinkt es auch, oder
es wird auf ein Riff getrieben, bleibt dort liegen und löst sich mit der Zeit auf.
Man muss die Richtung kennen, die man ansteuert, man muss wissen, warum man in diese
Richtung steuert. Wenn man das nicht weiß, steuert man in sein Verderben.
Fred ist ungelernter Arbeiter. Er wechselt laufend den Arbeitsplatz: mal ist er Bauarbeiter,
mal Pförtner, Schiffsarbeiter, Angestellter in einem Warenhaus und Laufbote. Er kritisiert
dauernd an seinen Arbeitgebern und Mitarbeitern herum und sucht Streit, wo er nur kann.
Deshalb hält er es auch nie lange an einem Arbeitsplatz aus. Man hat ihm geraten,
Abendkurse zu besuchen, seine Bildung zu vertiefen, um bessere Arbeitsplätze anzustreben.
Aber Fred hat keine Zeit für Abendkurse; er ist viel zu sehr mit seiner Trödelei beschäftigt.
Meistens verwünscht er seine Erfolglosigkeit; in reiferen Momenten sagt er wohl auch: „So
ist das Leben.“
Fred hat damit nicht recht. Das ist nicht das Leben. Und auch nicht der Lebensinhalt. Es ist
ein Dahinleben, Sichtreibenlassen. Und Fred wird sich weiter treiben lassen, weil er kein Ziel,
keinen festen Plan hat.
Es gibt Menschen, die behaupten, ein Ziel zu haben. Barbara z.B. wünschte sich gute
Gesundheit und klagte doch andauernd über ihre chronische Schwäche. Gleichzeitig betonte
sie, dass sie alles dafür geben, alles dafür tun würde, um stark und tatkräftig zu sein. Auf
Anraten eines Freundes investierte sie 600 Mark um in einem Kneipp-Verein Mitglied zu
werden. Sie schwärmte von ihrem Club und betonte, wie gut er für sie sein würde. Sie ging
aber überhaupt nur dreimal hin. Jetzt hat sie immer neue Entschuldigungen bereit, um nicht
hinzugehen, nicht mitzumachen, die vorgeschriebene Diät nicht einzuhalten