Orgasmusgeschichten. Tomi Garrn. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Tomi Garrn
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783752919042
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"Aber natürlich...Ich muss in zwei Stunden zurück nach Köln und es ist mir schier unvorstellbar, ohne Fotos von Ihnen abzufahren. Aber gut...."

       Madeleine dachte einen Moment nach. Es gefiel ihr zu gut, so begehrenswert auf den Mann zu wirken und er schien es ernst zu meinen. Vielleicht war dies ihre Chance, aus der Langeweile, die sich für ihr weiteres Leben abzuzeichnen schien, auszubrechen.

       "Ich könnte es ja ausfallen lassen", stieß sie in einer plötzlichen Gemütsbewegung hervor, als müsste sie sich überwinden.

       "Was ausfallen lassen?", fragte Hans.

       "Na, das Vorstellungsgespräch...", sie lachte, "Davon reden wir doch die ganze Zeit..."

       Hans sah sie verdutzt an. "Madeleine, Madeleine, Sie überraschen mich wirklich. Sie sind nicht nur schön und intelligent, sondern auch entschlussfreudig..."

       Wieder mussten beide lachen.

       "Leider habe ich ja hier kein Studio. Das ist ja in Köln."

       "Ach so...dann wird es nicht gehen?", fragte Madeleine enttäuscht.

       "Oh doch, natürlich...ich habe noch mein Hotelzimmer...das ist auch recht...nun...stimmungsvoll", Hans lächelte breit, "Darf ich?", er winkte der Kellnerin und zog seine Brieftasche aus dem Inneren seines Jacketts.

       Madeleine spürte ein nervöses Grimmen im Magen, als sie mit dem Fremden das Café verließ. War ihre Entscheidung klug gewesen? Sie fühlte sich unwohl und gleichermaßen seltsam erregt bei dem Gedanken, etwas vollkommen Neues auszuprobieren. Sie gingen einige Straßen weiter und kamen an ein kleines, eher heruntergekommenes Hotel. Eine jener Absteigen, wie ihr schien, in denen der Portier keine Fragen stellte. Aus Erzählungen wusste sie, dass nur einige Straßen weiter das Rotlichtviertel begann. Hans führte sie in die dritte Etage, dort einen langen engen Flur entlang, mit tiefrotem Teppich ausgelegt und schloss die Tür des Zimmers 37 auf.

       "Bitte, nur hinein in die gute Stube", lachte Hans, "Ich sagte doch, es ist stimmungsvoll".

       Mit einer Berührung in ihren Rücken schob er Madeleine in das kleine Hotelzimmer. Am einen Ende des Raumes stand ein breites, flaches Doppelbett, auf der anderen Seite ein Sessel mit dunkelbraunem Cordbezug, davor ein flacher ovaler Tisch.

       "Bitte setz dich doch, Madeleine", sagte Hans und deutete auf den Sessel. Seine Stimme schien ein wenig zu zittern, "Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich dich duze...Das ist so üblich zwischen Künstler und Modell."

       Madeleine lachte etwas unsicher und setzte sich auf den Sessel, der selbst unter ihrem leichten Gewicht ächzend nachgab und sie weich umfing. Hans setzte sich ihre gegenüber auf die Kante des Bettes und kramte in einer Lederaktentasche, zog eine kleine silberne Digitalkamera hervor. Er bemerkte Madeleines enttäuschten Blick und sagte entschuldigend: "Die nehme ich immer für die Probeaufnahmen...ganz gute Qualität...schließlich kommt es uns doch nicht auf die Größe an...!"

       Madeleine lachte und entspannte sich ein wenig. Er hatte einen tollen Humor, wie sie fand.

       Hans nahm die Kamera hoch und machte einige Fotos von ihr. Madeleine schlug die Beine übereinander und stützte das Kinn elegant auf die Hand.

       "Okay, Okay", sagte Hans und stand auf, "Ganz wundervoll..." Nachdenklich sah er sich im Raum um, ging dann zum Fenster und zog die schweren Vorhänge zu. "Das Licht ist einfach zu stark", erklärte er ihr und knipste eine der Nachttischlampen an. Wieder sah er sich um und murmelte: "Besser!"

       "Steh doch bitte einmal auf", sagte er.

       Madeleine stand auf und drehte sich ein wenig seitlich, legte eine Hand in die Hüfte und ließ die andere schlaff hängen, sah über ihre schlanke Schulter hinweg in die Linse.

       "Wunderbar", stieß Hans zwischen konzentriert zusammengepressten Lippen hervor, "Ganz wunderbar...Jetzt dreh dich bitte mit dem Rücken zu mir...beug dich ein wenig vor...und....ja...wundervoll...perfekt! Leg die Hände auf die Sessellehne...sehr schön...Du machst das perfekt..."

       Madeleine spürte, wie sich der Stoff ihres Rockes über ihren Hintern spannte den sie dem Künstler entgegenreckte. Ein wenig seltsam fand sie diese Pose schon. Hans schien ihre Irritation zu spüren.

       "Das sind jetzt erstmal Probeaufnahmen...", sagte er, "Da machen wir mal eine ganze Breite von Sachen...damit was in die Mappe kommt..."

       "In die Mappe?"

       "Das sagt man so bei uns...", sagte er schnell, "Das ist nur, um zu schauen, ob Du schön mehrdimensional bist...ob Du dich für die Breite des Geschäfts...thematisch...ob Du dich da eignest...viele Modelle sind da zu verschlossen...und wenn sich das am Anfang schon zeigt, dann wird es eh nichts..."

       Madeleine nickte. Verschlossen wollte sie nicht sein und eindimensional schon gar nicht.

       "Lass uns doch mal schauen...", fuhr Hans fort, "...ob Du...zieh doch mal bitte die Bluse aus..."

       Madeleine sah in verdutzt an. "Was?"

       "Na die Bluse...ich mein, wenn Du mal Bademoden machst oder Unterwäsche...kannst Du ja nun schlecht über deine Bluse ziehen den Bikini...", er lachte.

       "Eigentlich...", sagte Madeleine.

       "Du musst ja nicht", erwiderte Hans ihren unausgesprochenen Einwand, "Aber natürlich wollen wir das schon professionell angehen. Sonst können wir es auch ganz lassen." Er machte Anstalten, die Kamera wieder einzupacken.

       "Okay, okay", sagte Madeleine und lachte, "Was ist schon dabei."

       Langsam öffnete sie die Knöpfe ihrer Bluse und ließ den leichten Stoff von ihren Schultern gleiten. Hans sah ihr zu und befummelte mit nervösen Fingern die Kamera. "Toll", sagte er, "Einfach sagenhaft...und den Rock bitte..."

       "Ich...", Madeleine stand unschlüssig vor ihm, ein kalter Luftzug glitt über die nackte Haut ihres Oberkörpers, ihre schönen Brüste waren nur noch durch den BH bedeckt.

       "Was?", fragte Hans mit plötzlich etwas gereizter Stimme, "Wenn ich mit den Fotos bei der Agentur ankomme und denen sage, aber den Rock behält sie immer an...naja...was meinst Du, sagen die mir dann?"

       "Wahrscheinlich wird das dann nichts...", stellte Madeleine fest. Langsam öffnete sie den seitlichen Reißverschluss ihres Rockes und ließ ihn über die Beine abwärts gleiten. Sie trug einen weißen Stringtanga, passend zu ihrem BH und schwarze, halterlose Strümpfe, die sie extra für solche Anlässe, wie das Bewerbungsgespräch gekauft hatte. Es war einfach bequemer, wenn sie einmal aufs Klo musste.

       "Außerdem hast Du doch nun wirklich nichts zu verbergen...", lächelte Hans und seine Stimme klang so anerkennend, dass Madeleine sich wieder ein wenig beruhigte. Sie drehte sich und Hans fotografierte mehrere Serien. Nach einer Zeit musste er die Speicherkarte wechseln und Madeleine ließ sich erschöpft wieder in den Sessel fallen.

       "Müde?", fragte Hans.

       "Durstig", sagte Madeleine, "Heiß hier drinnen."

       "Sag doch was, Schatz", sagte Hans und lächelte. Madeleine musste lachen. Dann ging er zu der kleinen Hausbar und entnahm ihr zwei kleine Flaschen Sekt.

       Sie stießen an. Madeleine hatte an dem Morgen noch nicht viel essen können und spürte eine angenehme, berauschende Wärme, als der Sekt durch ihr ohnehin erhitztes Blut kribbelte. Sie trank ihre Flasche und noch den Rest von Hans, der sich nur einen Schluck eingeschenkt hatte.

       "Besser, Madeleine?", fragte er.

       "Viel besser...", Madeleine kicherte ausgelassen, "Hast Du noch mehr?"

       "Oh...", rief Hans erfreut aus, "Kein Problem". Er entnahm der Minibar noch eine weitere Flasche und schenkte ihr nach.

       "Auf den Schock", sagte Madeleine