Mach weiter und härter! - 10 Kapitel. Franzi Beckenbauer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Franzi Beckenbauer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783752924336
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wahnsinnig unglücklich. Ich hätte so gerne einen Traumkörper wie Laura! Ich habe auch schon alles versucht, was mollige Teen Girls halt so alles versuchen, um schlanker zu werden; eine Diät nach der anderen, Sport, spezielle Gymnastik für eine schlanke Taille, und so weiter. Aber nichts hat geholfen; ich bin und bleibe mollig. Meine Taille ist nahezu non-existent. Das heißt, natürlich habe ich eine Taille; meine Figur ist schon oben und unten breiter. Aber das macht es ja nur umso schlimmer. Insgesamt hat meine Taille einen Umfang, der ist breiter als der von Lauras Hüften! Wenn ich eine Tunika im Empire Stil anziehe, dann sehe ich aus wie ein fettes Riesenbaby. So, als ob ich überhaupt keine Taille hätte. Das macht mir schon lange zu schaffen.

      Ausgerechnet Laura war es dann, die dafür gesorgt hat, dass ich jetzt mit meiner Figur dann doch zufrieden sein kann. Zwar nicht immer, sondern nur, wenn ich meine Geheimwaffe trage, was ich nun leider nicht immer kann, aber eben doch wenigstens manchmal. Dank dieser Geheimwaffe kann endlich auch ich Empire-Kleider tragen! Und meine Geheimwaffe ist nichts anderes als ein Korsett. Da hätte ich natürlich auch selbst draufkommen können, denn eigentlich liegt es ja auf der Hand, dass ein Korsett genau das ist, was mollige Girls und dicke Frauen nutzen können, um sich optisch etwas schlanker zu machen, ohne dass sie deswegen abnehmen müssen. Was wir Dicken ja sowieso dauernd probieren, aber eben meistens vergeblich. Aber irgendwie kam ich nicht drauf. Da musste mir Laura einfach auf die Sprünge helfen. Der Anlass, bei dem sie genau das tat, das war unser Abschlussball in der Tanzstunde. Die meisten Teenies gehen da wohl früher hin, aber Laura und ich, wir haben das mit der Tanzstunde erst mit 19 gemacht, als wir beide schon unser Abitur in der Tasche hatten und mit unserer Lehre begonnen hatten, sie bei der Bank, ich bei einem Elektriker. Erst da nahmen wir uns die Zeit, Tanzstunden zu nehmen. Zur Tanzschule gehört natürlich ein Abschlussball, das versteht sich ja. Bei dem Gedanken daran, wie dick und fett ich im Abendkleid aussehen würde, und dass Laura als meine Freundin bestimmt absolut glamourös wirken würde, machte mein eigenes Übergewicht im Kontrast ja nur noch schlimmer, war mir schon richtig schlecht geworden, und ich hatte es ernsthaft in Erwägung gezogen, gar nicht zum Abschlussball hinzugehen. Genau das hatte ich Laura auch gesagt, und das hat sie wohl dazu gebracht, darüber nachzudenken, wie sie mir vielleicht helfen und mich überreden könnte, doch hinzugehen und sie dort nicht mit ihrem Tanzpartner alleine zu lassen.

      Das Ergebnis war, dass sie mir kategorisch erklärte, sie würde jetzt mit mir einkaufen gehen. Nur wusste ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht, dass sie sich etwas überlegt hatte. Ich hielt das Ganze für einen üblichen Einkaufsbummel, wie wir ihn gemeinsam für Lauras Abschlussballkleid auch schon hinter uns gebracht hatten, einen absoluten Traum aus weißer Spitze mit tollen Stickereien. Ich sträubte mich zwar mit Händen und Füßen dagegen, denn ich wollte ja kein Abendkleid, das hatte ich auch schon beim ersten Shopping nicht gewollt, ich wollte ja gar nicht auf den Ball, aber Laura hat so eine Art zu schmeicheln und zu quengeln und zu bestimmen, der man sich nur schlecht entziehen kann. Also kam ich mit, innerlich jedoch noch immer fest entschlossen, mich von ihr jedenfalls nicht zum Kauf eines Abendkleids überreden zu lassen. Wir haben zwar beide den Führerschein, und Laura hat ein eigenes Auto, während ich den Wagen meiner Mutter ab und zu mitbenutzen darf, aber trotzdem sind wir mit der Straßenbahn in die Stadt gefahren. Das ist schlicht einfacher, als wenn man einen Parkplatz suchen muss. Wir Teenager und Fahranfänger sind ja noch nicht so firm im Einparken. Ich hatte damit gerechnet, dass wir zuerst einmal in die großen Kaufhäuser gehen würden, um uns nach einem Abendkleid für mich umzusehen, doch Laura schleppte mich gleich aus der Fußgängerzone weg, an deren Beginn wir aus der Straßenbahn gestiegen waren, und zog mich über diverse verwinkelte Sträßchen und Gässchen bis hin zu einem kleinen, auf den ersten Blick ganz unscheinbaren Laden etwa zehn Minuten von der Fußgängerzone entfernt. Was mich zunächst ja schon etwas enttäuschte. Als wir dann in den Laden hineinkamen, stellte ich sehr schnell fest, dass der weit größer war, als es von außen ausgesehen hatte. Er war einfach nur sehr langgestreckt, landete mit der schmalen Seite an der Straße und erstreckte sich dann endlos nach hinten.

      Was mich aber noch weit mehr begeisterte, das waren die traumhaften Kleider, die hier überall hingen; normale Kleider, Minikleider, Abendkleider – und alles superschick und wahnsinnig elegant. Laura hätte in allen diesen Kleidern absolut fantastisch ausgesehen; aber ich doch nicht! Nachdem diese nüchterne Erkenntnis meine Begeisterung durchdrungen hatte, wäre ich am liebsten gleich wieder umgekehrt, doch Laura zog mich unaufhaltsam weiter nach hinten, tiefer in den Laden hinein. Vor einem sehr schlichten schwarzen Abendkleid, lang bis auf den Boden, aus einem seidenähnlichen Stoff, der mir jedoch weit robuster vorkam als Seide, auch wenn er ebenso schimmerte und fiel, blieb sie stehen. „Das wird dein Kleid“, sagte sie, sehr bestimmt. Wäre die Sache nicht so traurig gewesen, hätte ich gelacht. Ich konnte mir schon vorstellen, wie ich in diesem Kleid wirken würde; nicht elegant und schön, sondern wie eine Wurst in der Pelle, wie ein molliges Girl in einem Kartoffelsack. Eine dicke Figur verschwindet auch durch schöne Kleider nicht … Ich war entsetzt, dass Laura auch nur auf den Gedanken kommen konnte, ich könne ein solches Kleid tragen. Und genau das sagte ich ihr auch. Sie lächelte nur geheimnisvoll und sagte: „Wart’s ab!“ Und dann, ich konnte gar nicht so schnell protestieren, drängte sie mich in eine der Umkleidekabinen noch ein Stückchen weiter hinten und befahl mir unmissverständlich, mich auszuziehen. Sie hätte da noch eine kleine Überraschung für mich, fügte sie hinzu. Hätte sie das nicht gesagt, ich hätte mich einfach nur gesträubt. So aber war ich immerhin doch neugierig, was denn diese Überraschung war. Also zog ich mich tatsächlich widerspruchslos aus. Bei mir zuhause hatte Laura noch darauf gedrängt, dass ich doch bitte ein Kleid mit Nylons darunter und schicke Schuhe anziehen möge. Was ich getan hatte.

      Nur in Nylons und Schuhen und ansonsten mit einem Büstenhalter stand ich nun da – meine Brüste sind nicht so süße kleine feste Teen Titten wie die von Laura, sondern schon ordentliche Karwenzmänner, und zwar habe ich Körbchengröße D, und die hatte ich auch schon mit 18; dicke Teens haben eben auch dicke Titten … Ich wartete ungeduldig auf Laura, und tatsächlich erschien die bald und kam ganz selbstverständlich zu mir in die Kabine. Eigentlich hätte ich mich meiner Rundungen und Kurven ja in Gegenwart eines so schlanken Girls schämen müssen, aber Laura hatte an meiner molligen Figur noch nie Anstoß genommen oder gar darüber gespottet, da war das nicht so schlimm. Sie hatte das schwarze Kleid dabei, das sie gleich erst einmal an den Haken hängte, und zusätzlich noch etwas, das sie ganz schnell unter meinen Kleidern versteckte. Das war wohl die Überraschung, die sie angekündigt hatte, aber ich hatte nicht gesehen, was es denn war, ich hatte nur rot und schwarz aufblitzen sehen. Zwar war ich natürlich rasend neugierig, aber Laura verlangte, dass ich erst einmal das schwarze Kleid anzog. Es hatte zwar die richtige Größe, aber wie ich das erwartet hatte, hing es an mir wie ein Sack. Die gesamte Eleganz des Kleides ging bei meiner drallen Figur verloren. Mir kamen beinahe die Tränen. Laura bemerkte es und nahm mich tröstend in den Arm, streichelte mir über Haare und Schultern. „Pass mal auf, jetzt kommt noch was“, flüsterte sie dabei. Dann zog sie mit einem Ruck das hervor, was sie vorhin unter meinen Klamotten versteckt hatte. Es war ein ganz merkwürdiges Gebilde, zwei Teile Stoff, schwarzer Grund mit roten Verzierungen darauf, wahnsinnig schick, die auf der einen Seite mit einem Reißverschluss, und auf der anderen Seite durch lockere Schnüre miteinander verbunden waren, die mich an Schnürsenkel erinnerten, denn genauso waren sie in dem Stoff eingefädelt wie die Schnürsenkel in den Schuhen.

      Laura öffnete den Reißverschluss, dann legte sie mir dieses Teil um, mit den Schnüren nach hinten. Sie ließ mich den Reißverschluss vorne wieder schließen. Das tat ich. Nun hing das Ding soweit um meine Taille, dass es mir beinahe über die Hüften rutschte. Doch das sollte sich bald ändern. Laura drehte mich um und stellte sich hinter mich. Dann machte sie irgendetwas mit den Schnüren, und der wunderschöne, satinähnliche Stoff in Rot und Schwarz legte sich immer enger um meine Taille. Doch mittendrin sagte Laura auf einmal, ich solle doch bitte die Augen schließen. Das tat ich, aber sie traute mir wohl nicht so ganz. Zu Recht, wie ich zugeben muss; ich hatte schon gelinst! Deshalb nahm sie ein schickes Tuch, das sie um den Hals trug – Laura weiß einfach, wie man durch die richtigen Accessoires noch besser aussehen kann! – und legte es mir über die Augen. Nun konnte ich wirklich nichts mehr sehen. Dann widmete sich Laura wieder den Schnüren. Sie zog und zerrte, und immer enger schmiegte sich das Korsett um meine Mitte. Denn natürlich war mir inzwischen klargeworden,