Shandra el Guerrero. Rudolf Jedele. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Rudolf Jedele
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783737577434
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kleinen Heeres zu stärken, sondern in ihnen auch die mentalen Kräfte zu erwecken, die notwendig sind, um gegen die Adepten der Anglialbions bestehen zu können.

      Im Tal der Bären findet er zwei Wolfswelpen, deren Mutter in einem Kampf mit einem Vielfraß schwer verwundet wurde. Die beiden Wolfsrüden Geri und Freki werden zu weiteren unverkennbaren Markenzeichen des Strategen der Grazalema.

      Shandra trifft auf Mikhail Vanderlek und gewinnt die schwarzen Perlen, die hundert Friesenhengste, die Vanderlek eigentlich zu Godfrey of Essex bringen sollte.

      Die erste der schwarzen Escadrons wird gegründet und zieht vor die Tore der Stadt Ronda. Die Stadt wird im Handstreich genommen und Shandra öffnet das Gefängnis in der alten Brücke. Er findet dort neben großem Entsetzen und Tod auch eine Überraschung. Es gibt einen Mann, der neun Jahre Gefangenschaft im tiefsten Teil des Gefängnisses überlebte.

      Borasta wird ein neuer Verbündeter im Kampf gegen das Imperium Anglialbion.

      In der Zwischenzeit hat Jelena in einem Traum das Zeichen zur Weiterreise erhalten und auch Shakiras Träume von einem schwarzhaarigen Krieger, der ihrem Ziehvater verblüffend ähnlich sieht, werden immer intensiver. So zieht sie zusammen mit Jelena aus den Wäldern von S’Andora hinaus und an der „wilden“ Küste des Meeres entlang nach Westen. Irgendwo werden sie beide ihr Schicksal treffen.

      Inhalt

       Sierra Nevada

       Shifford

       Amazonen

       Prüfungen

       Osuna

       Torqual de Antequera

       Die Kraft des grauen Bären

       Verzweiflung

       Die Worte des Magiers

       Das Tor der Riesen

       Unterwelt

       Pakt mit dem Teufel

       Die Burg von Malaga

       Machtwechsel

       Schwemmland

       Der hohle Berg

       Die Macht des Warans

       Bündnisse

       Die Arena von Malaga

       Epilog

      Sierra Nevada

      Shakira und Jelena hatten ihre Reise wieder aufgenommen. Etwa fünfzehn Monde lang hatten sie sich bei ihren Freunden in den Ruinen von Barcelona aufgehalten. Lehrreiche und auch fröhliche Monde für alle Beteiligten. Der Abschied war ihnen allen schwer gefallen. Die beiden jungen Frauen hatten erstaunt feststellen können, dass auch Lebewesen zu Tränen fähig waren, die nur teilweise menschlicher Natur waren. Die Hermaphroditen von Barcelona – auch Kartouma, Moura, Zaranoa und Singan – hatten fast genau so viel mit Reptilien gemeinsam, wie mit Menschen, doch was sie letztendlich menschlich machte, waren der Sinn für Humor und das Empfinden von Trauer. Lachen und Weinen waren Fähigkeiten, die wohl nur den Menschen vorbehalten waren und deshalb durfte man die Hermaphroditen getrost zu den Menschen zählen.

      Eine weitere menschliche Eigenschaft waren Treue und Loyalität. Das Versprechen der Hermaphroditen, den beiden Freundinnen, egal wo auf der Welt zu Hilfe zu kommen, wenn die Not es erforderte, war nicht einfach so dahin gesagt worden, dessen waren die Freundinnen sich sicher.

      Sie hatten also Freunde gefunden, die zwar in vielen Dingen anders aussahen und anders waren als Menschen, doch den meisten Menschen hätte man gewünscht, sie wären so menschlich wie diese reptilienhaften Zwitterwesen.

      Die Zeit in Barcelona war gut gewesen, aber nun war es auch wieder gut und richtig gewesen, sich auf die Reise zu begeben. Die vier großen und kräftigen Steppenpferde liefen einen gleichmäßigen Trab, der die Meilen förmlich fraß. Die beiden Reiterinnen saßen entspannt und locker in den Sätteln, beobachteten die Umgebung, unterhielten sich – oft lachend – mit einander oder schwiegen einfach und hingen ihren Gedanken nach.

      Obwohl die beiden rein äußerlich einen ziemlichen Kontrast bildeten, glichen sie sich seltsamerweise als wären sie zwei Eier, die aus derselben Henne stammten.

      Die eine, Shakira, war von mittlerer Größe, dabei schlank und drahtig und zudem schön wie ein Traum mit ihren langen, dunkelbraunen Locken, den tiefblauen Augen und dem sinnlichen, zum Lachen und Küssen wie geschaffenen Mund. Sie war noch nicht siebzehn Jahre alt und das Leben hatte es fast immer gut mit ihr gemeint, sah man vom Verlust ihrer leiblichen Eltern schon in frühester Kindheit ab.

      Die andere, Jelena, war beinahe schon eine Riesin, dennoch waren ihre Proportionen perfekt und sie war deswegen nicht weniger schön als ihre dunkelhaarige Begleiterin. Ihr Haar war so blond, dass es beinahe weiß wirkte, lediglich ein ganz feiner Goldton überzog die langen Locken und sorgte dafür, dass jeder Betrachter sie wieder und immer wieder gerne ansah. Ihre Teint war von der Sonne zu einem golden Braun getönt, ihre hellblauen Augen blickten offen in die Welt, doch um den Mund gab es feine Spuren, die darauf hindeuteten, dass sie trotz ihrer Jugend schon schlimme Schmerzen erleben musste.

      Sobald diese beiden ungleichen jungen Frauen aber vom Pferd stiegen und sich zu Fuß bewegten, wurde die Ähnlichkeit augenfällig. Dieselben sparsamen Bewegungen, die selbe, perfekt ausbalancierte, fast gleitende Art, zu gehen, die unauffällige Wachsamkeit, die unglaublich gut auf einander eingespielten Handlungen und Reaktionen auf alles was geschah, es war nicht zu übersehen, dass diese beiden Reiterinnen weitaus mehr verband, als trennte.

      Sie waren seit langer Zeit gemeinsam unterwegs, mehr als zwei Jahre dauerte ihre Reise schon und die lange Zeit und die vielen Gemeinsamkeiten hatten sie zusammen geschweißt, sie teilten selbst ihre intimsten Gedanken miteinander.

      Erstaunlicher Weise hatten sie beide während ihrer Zeit bei den Hermaphroditen keine Träume mehr gehabt und keine Zeichen zum Weiterreisen erhalten. Doch als die Zeichen wieder erschienen, war es bei beiden zugleich geschehen und sie waren schon beim ersten Zeichen sofort aufgebrochen und wieder nach Südwesten geritten.

      Am Anfang war es eine angenehme Reise gewesen. Sie hatten zwar Shaktars Spur verloren, aber auch von dem Waran, dieser Höllenbestie sahen sie keine Spuren mehr. Stattdessen wurden sie mit anderen Problemen konfrontiert. Je näher sie Al Andalus kamen, desto häufiger trafen sie auf absolut unangenehme Zeitgenossen.

      Ein Höhepunkt dieser unangenehmen Begegnungen lag erst vier