Der Frauenmann. Louis Flathmann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Louis Flathmann
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783752942804
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      Über den Autor:

      Louis Flathmann, geboren 1998 in Bremen, hatte schon immer große Freude am Geschichten schreiben. Vor allem Thriller und Krimis haben ihn immer in den Bann gezogen. 2020 schrieb er sein erstes Buch „Der Frauenmann“.

      Auch heute lebt er noch mit seiner Freundin in Bremen.

      Louis Flathmann

      Der Frauenmann

      Psychothriller

      Epubli Verlag

      Originalausgabe April 2020

      Epubli Ebook

      © 2020 Louis Flathmann

      Für Fladdi, den ewigen Kämpfer.

      Du kannst stolz auf dich sein, Großer!

      … Die Monster wollten raus.

      All der Hass und die Ungerechtigkeit lösten sich,

      als die Tinte der Mine das Papier berührte…

      Prolog

      Ob das wirklich reichte?

      Er spürte das Adrenalin durch seinen ganzen Körper fließen. Es fühlte sich an, wie eine nicht endende Achterbahnfahrt. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn.

      Mit dieser Angespanntheit konnte er nicht operieren. Zumindest noch nicht.

      Es war seine erste richtige Operation. Lange hatte er auf diesen Tag gewartet und sich gut vorbereitet. Heute war es so weit. Endlich.

      Mit zitternden Händen zündete er sich eine Zigarette an. Der tiefe Zug tat gut und brannte in seiner Lunge. Aufgeregt starrte er auf die Skalpelle. Es waren viele verschiedene. Alle online bestellt. Was man alles im Internet bekommen konnte war faszinierend. Er hatte eine ganze Sammlung von OP-Sachen hier in seinem ganz persönlichen „OP-Bereich“, wie er ihn nannte. Die Anspannung und Aufgeregtheit ließ nach jedem Zigarettenzug nach. Zufrieden sah er sich seinen „OP-Plan“ an. Jeder Schritt und Schnitt war hier in allen Einzelheiten festgehalten worden.

      Er wusste, er würde es hinbekommen. Er würde gut operieren. Alles würde klappen. Sein Handy summte und der Timer flackerte auf. Zehn Minuten. Die Narkose würde allmählich nachlassen. Er war gut in der Zeit. Es waren locker noch eine Zigarette und ein Toilettengang drin.

      Mit einem Lächeln zündete er sich eine weitere Zigarette an und sah noch einmal auf den Tisch mit den Werkzeugen. Er wusste, die Skalpelle waren bereit und würden auf ihn warten.

      Es war ein Gefühl, als wäre der Kopf explodiert. Oder als hätte man ihm mit einer Axt den Schädel gespalten. Er war sich nicht sicher.

      Felix Baumer merkte nur, dass neben den immensen Schmerzen im Kopf auch ein weiteres Gefühl sich stark am entwickeln war. Angst. Panik. Gemischt mit einem Gefühl, als hätte er eine ganze Packung Leck-mich-am-Arsch-Pillen gleichzeitig geschluckt. Warum fühlte er sich so? Und was führte dazu, dass er sich so fühlte? Er war nicht dazu fähig, irgendeinen klaren Gedanken fassen zu können. In keinster Weise. Doch eins wusste er: Irgendetwas stimmte nicht.

      „Wo war ich, bevor mir so komisch wurde?“, versuchte er sich zu erinnern.

      Mit seinem steigernden Bewusstsein, nahm er auch ein Gefühl von Taubheit in seinem restlichen Körper wahr. Zack! Und schon wieder. Sein Kopf fühlte sich an wie ein Vulkan, der jeden Moment ausbrechen würde. Er versuchte, dem Schmerz auf den Grund zu gehen und wollte sich an den Hinterkopf fassen, der das Zentrum des Schmerzes sein musste. Doch warum konnte er sich nicht rühren? Warum prallten die Signale, die sein Hirn an seinen Arm sendete, so an ihm ab?

      „Scheiße, was ist das?“ Seine Angst ließ nun bald auch sein Herz explodieren.

      So langsam nahm er erst richtig seine Umgebung wahr. Er sah ein helles, stechendes Licht. Mehr nicht. Das helle Licht blendete ihn so sehr, dass er das Gefühl hatte, dass es nochmal extra für die unaushaltbaren Kopfschmerzen verantwortlich war. „Bin ich tot? Ist es das Ende?“ Doch konnte der Tod so riechen? So… medizinisch? Er vernahm einen intensiven Geruch von Desinfektionsmitteln und Gummihandschuhen. Wie im Krankenhaus.

      „Hatte ich einen Unfall und liege jetzt in einer Klinik?“ Hoffnung keimte in ihm auf und vertrieb seine Ängste. Wahrscheinlich würde jeden Moment jemand vom Personal kommen und ihm alles erklären. Hoffentlich konnte er einem Arzt all seine Fragen stellen. Bestimmt hatte er einen Unfall und konnte sich deswegen an nichts mehr erinnern.

      Schritte ließen ihn aus seinem Gedankenkarussell aufschrecken. Er stockte den Atem. Warum tat er das? Er spürte die Angst, die plötzlich zurückkehrte. Doch das schob er darauf, dass er generell keine Krankenhäuser mochte. Sie waren mit Unwohlsein und Angst verbunden, auch wenn Menschen dort geholfen wurde. Er war doch im Krankenhaus, oder?

      Die Schritte wurden lauter und schienen immer näher zu kommen. Doch plötzlich verstummten sie. Er vernahm leise, jedoch abgestumpfte Atemgeräusche, wie durch eine Maske. Die Person musste direkt neben ihm stehen. Er versuchte vergeblich, etwas oder jemanden zu erkennen. Das Licht brannte sich so stark in seine Augen, sodass er sie gleich wieder schließen musste. Das grelle Licht hatte so eine Power, dass es ihn sogar durch die geschlossenen Augen zu blenden schien.

      Felix versuchte ein „Hallo“ raus zupressen, irgendeinen Ton, doch es gelang ihm nicht.

      Dann legte sich auch schon eine warme Hand, die in einem Gummihandschuh stecken musste, auf seine Schulter. Der Latex des Handschuhs fühlte sich schwitzig an. Vielleicht kam es ihm aber auch nur so vor, er wusste es nicht.

      Er wusste gar nichts mehr.

      „Entspannen Sie sich.“ Die fremde Stimme hörte sich beruhigend und selbstbewusst an. Felix entwichen undefinierbare Laute und er schämte sich.

      „Verdammt, warum kann ich nicht richtig sprechen, mich irgendwie mitteilen?“, schimpfte er sich gedanklich aus. Und warum drehte der Arzt, er ging davon aus, dass es sich um einen Arzt handelte, nicht das helle Licht weg, damit er sehen konnte, wer da mit ihm sprach? Unbehagen breitete sich erneut in Felix’ Bauch aus.

      „Ich sehe Ihnen an, dass Sie viele Fragen haben“, sagte der Fremde in einem unglaublich ruhigen, dennoch bestimmenden Ton. „Sie verstehen nicht, warum Sie hier verkabelt und nackt bei mir im OP liegen. Doch keine Angst, ich werde Sie über jeden Schritt genau aufklären. Bei mir sind Sie in den besten Händen. Ich werde Sie auch nicht nochmal einschlafen lassen, keine Sorge. Sie sollen schließlich alles mitbekommen.“ Ein Kichern entging dem Mann, fast schon ein wahnsinniges Kichern, das das Blut in Felix’ Adern gefrieren ließ. Er war sich sicher, dass er sich in keinem richtigen Krankenhaus befand. Seine Angst war begründet. Seine Panik war begründet. Das war kein normaler Arzt, der da mit ihm redete, dem er ausgeliefert war. Kein echter Arzt würde so mit ihm reden. Oder?

      Den Kontext hatte Felix auch nicht richtig aufnehmen können, so verängstigt war er. Das Kichern war der Auslöser für den Beweis, dass er so schnell wie möglich verschwinden sollte. Doch er konnte sich nicht rühren. Und erst jetzt begriff er richtig, dass er nackt war. Gänsehaut bildete sich sekundenschnell auf seinem gesamten Körper. Fror er oder war die Angst inzwischen so groß, dass sie ihn frösteln ließ? Er wusste es nicht.

      „Sie frieren ja! Ja, eine OP ist immer was ziemlich Aufregendes!“, sprach der Irre fast schon zu sich selbst.

      Felix merkte, dass etwas über ihn gelegt wurde. Etwas Warmes.„Hier haben Sie eine Wärmedecke, da wird es Ihnen gleich besser gehen!“, lachte der Fremde hysterisch. „Wo bin ich hier nur gelandet? Ich muss doch was tun können!“ Doch keine Chance, Felix war noch immer wie gelähmt.

      „W-warum?“, brachte er japsend heraus und war gleichzeitig überrascht von sich selbst, endlich die Sprache wiedergefunden zu haben.

      Neben seinem Überraschen traf ihn außerdem ein Geistesblitz, warum das Licht so stark auf ihn gerichtet war.

      Der Unbekannte wollte nicht, dass Felix ihn sah! Er wollte sich nicht zu erkennen geben! Warum? Was hatte er mit ihm vor?

      „Warum