Die Lust hatte mir den Verstand geraubt. Jasmin Spahn. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jasmin Spahn
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783753184357
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      Jasmin Spahn

      Die Lust hatte mir den Verstand geraubt

      Viele Kurzgeschichten für extrem niedrigen Preis und geilen Inhalt

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1 - 3

       4a

       4b

       4c

       4d

       4e

       4f

       4g

       5 - 10

       11 - 14

       15a

       15b

       16 - 20

       21 - 23

       24 - 26

       27 - 28

      29 - 31

       Impressum neobooks

      1 - 3

      Sie fühlte, wie erste Schweißperlen an ihr hinabliefen

      Sie sah auf den leicht zerknitterten Zettel in ihrer Hand. Den Beginn ihrer ersten gemeinsamen Ferien hatte sie sich so ganz andersvorgestellt. Eigentlich kannte sie Albert schon seit zwei Jahren, arbeiteten sie beide doch in derselben Abteilung des Baukonzerns in Augsburg, er als Manager, sie als Zeichnerin. Über die Zeit hinwegwaren sie sich nähergekommen. Seine Fröhlichkeit, aber auch das starke Selbstbewusstsein hatten sie auf ihn aufmerksam gemacht, angezogen aber war sie durch eine Aura des Geheimnisvollen, die ihn umgab.

      Nachdem sie begonnen hatte, sich Gedanken darüber zu machen, ob er wohl eine Freundin haben würde, stellte sie eines Tages fest, dass er sich für sie interessierte. Sie begannen gemeinsam auszugehen, doch jedes Rendezvous endete leider an ihrer Haustür. Am Ende hatte sie ihn sogar gebeten, ihr auch für den Rest der Nacht Gesellschaft zu leisten. Doch er hatte ihr höflich aber bestimmt angedeutet, dass sie bis zum ersten Tag ihres Urlaubs zu warten hatte. Das war ihr nicht leicht gefallen, und je näher dieser Tag kam, desto aufgeregter wurde sie.

      Heute war es soweit! Gleich am Morgen hatte sie einen Brief von Albert in ihrem Briefkasten gefunden. Er enthielt ein kleines Blatt Papier mit der Aufschrift: „Wenn Du mich liebst, so besuchst Du die folgenden Adressen in ihrer Reihenfolge – und wir sehen uns am Abend!“ Ein beigefügter Zettel zeigte tatsächlich eine Liste von vier Adressen. Unschlüssig stand sie vor dem Spiegel, immer noch den Zettel in der Hand. Ihre solariumgebräunte Haut und ihr langes, dunkles Haar passten ihrer Meinung nach gut zusammen, und sieverzichtete auf jegliches Make-up.

      Mit einer Bluse, Jeans und Leinenschuhen fühlte sie sich gut gerüstet, ihre Tour zu den angegebenen Adressen zu beginnen. Trotzdem fragte sie sich leichtverärgert, was Albert sich wohl bei dieser Aktion gedacht hatte. Die erste Adresse war erreicht! Überrascht stellte sie fest, dass diese zu einem kleinen Friseursalon gehörte und zögernd betrat sieden Laden. „Sie müssen Simone sein! “Eine ganz ungewöhnliche Erscheinung stand vor ihr. Eine junge Frau, deren schwarz geschminkte Lippen, ewig lange getuschte Wimpern und schwarze, hochtoupierten Haare in starkem Kontrast zu ihrem fast weißen Teint standen.

      „Albert hat alles für Sie arrangiert. „Mit diesen Worten wurde Simone hinter einen Paravant bugsiert und konnte dabei die Kleidung ihres Gegenübers genauer betrachten. Ein feuerroter Leder-Minirock aus sehr starkem Material, das hochglänzendpoliert war und gerade den Po bedecken konnte, ein passendes Lack-Jäckchen, das gleich unterhalb des kleinen Busens abschloss und so den Blick auf die nackte, dünne Taille und Bauchnabel freigab. An den Füßen trug sie turmhohe Lackpumps mit Plateausohlen. „Wie kann man sich nur so auf die Straße wagen?“, dachte sie und merkte erst jetzt, dass man bereits begonnen hatte, an ihren Haaren zu arbeiten.

      Diese verschwanden kurz darauf unter einer Haube, ohne dass sie Anweisungen geben konnte. Eine Stunde später saß sie wiedervor dem Spiegel, ein Handtuch um den Kopf gewickelt, als das Geschöpf in Lack und Leder hinter sie trat und langsam das Tuch öffnete. Ein Aufschrei entfuhr ihr. Lange platinblonde Haare fielen über ihre Schultern, wurden toupiert, gestylt und boten zusammen mit ihrer dunklen Gesichtsfarbe einen umwerfenden Anblick. Als sich ihre Erstarrung legte, fand sie sich bereits am Ausgang des Ladens wieder, mit einer Frisur, die der eines Glamour-Girls glich.

      „Wenn mich jetzt jemand von meinen Bekannten sieht!“, fuhr es ihr durch den Kopf. Sie überlegte, sofort nach Hause umzukehren, doch eine innere Stimme befahl ihr, den Anweisungen von Albert zu gehorchen. Sich ständig umblickend, erreichte sie außer Atem ihren zweiten Bestimmungsort. Ein Schönheitssalon. Dieses Mal würde sie sich nicht überrumpeln lassen. Sie stürmte hinein und lag sofort am Boden. Über sie beugte sich eine Frau mit wunderbar langen Haaren, vollen Lippen, die ebenso wie das restliche Gesicht zart geschminkt waren.

      Sie trug ein Spitzenkleid, das teilweise transparent schien und genau zu den mit Spitzenverzierten Strümpfen passte. Diese endeten in schwarzen Schnürstiefeletten mit mindestens 15 cm hohen, nadelspitzen Absätzen. Sie glaubte, das Leder der Stiefel zu riechen, während ihr auf die Beine geholfen wurde. Da öffnete ihr Gegenüber den Mund, um sich für den Zusammenprall zu entschuldigen, der die Ursache für ihren Sturzgewesen war, und ihre Verwirrung war perfekt. Eine tiefe Stimme zeigte ihr, dass sie es hier mit einem Mann zu tun hatte! Er strahlte eine so perfekte Weiblichkeit aus, dass sie sprachlos war.

      Soleistete sie auch keinen Widerstand, als Jenny (so stellte sich ihre neue Bekanntschaft vor) sie auf einen leeren Stuhl bugsierte. Albert hatte auch hier alles vorbereitet. Simone sah, wie Jenny begann, kleine Schablonen an ihren Fingerspitzen zu befestigen, eine Masse auf ihren Nägeln zu verteilen und neue Fingernägel zu modellieren. Sie musste stillhalten, und während die Nägel trockneten, machte sich Jenny in ihrem Gesicht ans Werk. Ein schnelles Zupfen zeigte ihr an, dass ihre Augenbrauen kleiner und kleiner wurden. Einzelne falsche Wimpern wurden angeklebt.

      Es folgte das Make-up. Aus den Augenwinkeln sah sie einen blutroten Lippenstift und fühlte, wie ihre warmen Lippen einen angenehm kühlen Belager hielten. Nach dem Tuschen wurden ihre Augenlider ungewohnt schwer und Jenny versah sie zusätzlich mit einer Fülle an Lidschatten. Ohne jeden Spiegel konnte sie lediglich erahnen, was mit ihrem Aussehengeschehen war. Nun wandte sich Jenny wieder den Nägeln zu. Die Schablonen wurden entfernt und Simone stellte mit Erstaunen fest, dass ihre Nägel mindestens um drei Zentimeter