Der Teekonsum lag im Jahr 2014 bei 27,5 Liter pro Kopf. Das entsprach einer Menge von 19 176 Tonnen Tee. Der Anteil am schwarzen Tee lag bei 71 Prozent, der Anteil am Grünen Tee lag bei 29 Prozent. 2014 wurde erstmals die Weltproduktion von Tee von fünf Millionen Tonnen überschritten. Die Deutschen wählten dabei 60 Prozent lose Tees, nur 40 Prozent entschieden sich für Convenience-Lösungen, also Teebeutel oder Teekapseln. Schwarzer Tee wird durch Oxidation (früher Fermentierung genannt) aus Grünem Tee hergestellt. Bei der Oxidation wird der grüne Tee mit 30 Grad Celsius warmer, feuchter Luft behandelt. Dadurch entfalten sich die Öle und das typische Arome des schwarzen Tees entsteht dadurch.
Merke: Wissenschaftlich betrachtet gibt es nur sechs Teearten. Das sind: Schwarzer, Grüner, Gelber, Weißer, Oolong und Pu Erh. Während dessen Kamillen-, Pfefferminz-, Hagebutten- und weitere Tees wissenschaftlich zu den „Suden“ gehören. Aber diese Suden heißen im Volksmund Tee. Es hat sich eben im Volk so durchgesetzt und die Industrie hat es akzeptiert.
Schwarzer Tee kann beruhigend wirken
Falsch! Im Volksmund geht immer noch der Mythos um, „lass den Tee mindestens fünf Minuten ziehen, dann wirkt er beruhigend“. Im schwarzen Tee ist Koffein (früher Teein. Koffein und Teein sind chemisch völlig identisch, deshalb wird heute nicht mehr von Teein gesprochen). Je länger ein Tee zieht und je heißer das Wasser ist, desto mehr Inhaltsstoffe lösen sich aus den Teeblättern. Im schwarzen Tee sind ca. drei bis dreieinhalb Prozent Koffein enthalten. Die Natur gibt diese Menge ganz einfach vor. Auch eine längere Ziehzeit baut den Gehalt an Koffein im Tee nicht ab. Im schwarzen Tee befinden sich Tannine und andere Gerbstoffe und Koffein. Koffein wird sehr schnell aus den Teeblättern herausgelöst. Die Zeit beträgt zwischen einer und drei Minuten. Die Gerbstoffe und Tannine brauchen etwas länger. Die Zeit beträgt zwischen zwei und vier Minuten. Je länger der Tee zieht umso mehr Gerbstoffe lösen sich aus den Blättern heraus. Danach schmeckt der Tee vielleicht unangenehmer. Eine längere Ziehzeit baut keinesfalls das Koffein ab. Warum sich dieser Mythos so hartnäckig auch im dritten Jahrtausend hält, weiß niemand. Das alte, falsche Wissen wird von Generation zu Generation weitergegeben. Und es werden dann Beispiele von Verwandten genannt, die keiner nachprüfen kann. Aber es gibt die Wissenschaft, die diese Mythen auf den Prüfstand stellt. Die Ergebnisse sind aber eindeutig und können immer wieder wiederholt werden.
Schwarzer Tee lässt dunkle Augenränder verblassen
Richtig! Schwarzer Tee kann mit seinen Inhaltsstoffen dafür sorgen, dass geschwollene Augen und Augensäcke abschwellen. Zudem vermag der Tee auch dunkle Augenränder zum Verschwinden bringen. Das bewerkstelligen die enthaltenen Gerbstoffe, die so genannten Tannine. Denn diese wirken antibakteriell und beruhigend auf die Haut. Dazu sollte der Tee Natur belassen sein, also ohne zusätzliche Aromen. Es können Teebeutel benutzt werden. Es kann auch der Tee lose genommen werden. Wichtig ist, den Teebeutel/Tee im kalten Wasser eine Stunde einzuweichen. Danach kühlt zusätzlich der Beutel auf der Haut. Wer losen Tee verwendet, sollte die Teeblätter in ein kleines Leinentuch geben und dann auf die Hautpartien legen. Die Verweilzeit auf der Haut sollte mindestens 20 Minuten betragen. Wer dieses Prozedere mit grünem Tee macht, der wird schnellere Erfolge erzielen. Denn der grüne Tee ist gegenüber dem schwarzen Tee nicht fermentiert.
Schwarzer Tee ist gut für die Zähne
Richtig! Im Tee ist neben Vitamin aus der B-Gruppe noch Kalium, Mangan und Fluorid enthalten. Unsere Zähne benötigen Fluor für die Gesunderhaltung. Wer täglich schwarzen Tee trinkt, kann bei unzureichender Zahnpflege seine Zähne bräunlich einfärben. Das ist optisch sicher nicht im Sinne eines Schönheitsideals.
Schwarzer Tee ist gut für das Zahnfleisch
Richtig! Aber: Nur wenn er ungezuckert getrunken wird. Denn er wirkt leicht antibakteriell.
Schwarzer Tee senkt den Cholesterinwert
Richtig! Das wollen die Chinesen in einer groß angelegten Studie herausgefunden haben. Allerdings sprechen die Wissenschaftler in Fernost von höheren Dosen.
Schwarzer Tee wirkt genau so anregend wie Kaffe
Falsch! Eine Tasse Kaffee hat viel, viel mehr Koffein als eine Tasse schwarzer Tee. Denn für eine Tasse Kaffee werden 5 Gramm Pulver und für eine Tasse Tee nur ein bis zwei Gramm Tee benötigt. Also ist im Kaffee zwei bis dreimal so viel Koffein enthalten als im Tee. Dazu kommt, dass das Koffein im Tee langsamer vom Körper aufgenommen wird. Bei einer längeren Ziehzeit lösen sich mehr Gerbstoffe aus den Blättern, die mit dem Koffein eine chemische Verbindung eingehen, die dann noch langsamer vom Körper aufgenommen wird. Fazit: das gering dosierte Koffein im Tee nimmt der Körper auch zögerlich und langsamer auf. Es ist vergleichbar, als wenn die Tasse Kaffee nur mit der halben Menge Kaffeepulver getrunken wird. Nun, dann wird er wohl nicht mehr schmecken.
Schwarzer Tee ist harntreibend
Richtig! Allgemein ist jeder Tee harntreibend. Es kommt auf die Menge an. Eine Tasse ist für die meisten Menschen nicht harntreibend. Fünf und mehr Tassen dagegen schon. Wer wegen einer Magen-Darm-Verstimmung nur Tee und Zwieback zu sich nimmt, sollte hier gegensteuern, damit der Körper nicht zu viel Wasser verliert und leicht dehydriert. Neben dem Tee kann auch stilles Wasser in angemessener Menge getrunken werden.
Mythen über Grünen Tee
Grüner Tee wird in Deutschland nicht so häufig getrunken wie Schwarzer. Von 100 Teetrinkern – Schwarzer und Grüner – trinken ca. 60 Schwarzen Tee und der Rest trinkt Grünen Tee. Weitere Informationen über den Verbrauch von Tee, siehe Mythen über Schwarzen Tee.
Grüner Tee unterscheidet sich vom Schwarzen Tee dadurch, dass die Blätter (Blätter von Camellia sinensis) nicht vermentiert werden. Ein weiterer Unterschied besteht in der Zubereitung, im Geschmack, den Inhaltsstoffen und den Wirkungen. Der Hauptinhaltstoff ist Koffein (früher Teein, auch Teein oder Thein bezeichnet) das von Grünteesorte zu Grünteesorte stark variieren kann. Das meiste Koffein sind in den japanischen Teesorten Gyokuro und Sencha. Das weinigste Koffein sind in Sorten Kukicha und Bancha vorhanden. Weitere Bestandteile sind Epicatechin, Epicatechingallat, Epigallocatechin und Epigallocatechingallat. Die wirksamen gesundheitlichen Stoffe sind die Catechine, die auch den bitteren Geschmack verursachen. Für den Geschmack sind auch die Aminosäuren mit verantwortlich. Weitere Inhaltsstoffe sind Vitamin A, Vitamin B, Vitamin B2, Kalzium, Kalium, Magnesium, Phosphorsäure, Kupfer, Zink, Nickel, Carotine und Fluorid. Grüner Tee enthält auch mehr Gerbstoffe (Tannine) als Schwarzer Tee.
Grüner Tee ist gut für das Herz-Kreislaufsystem
Richtig! Die Japaner haben das in einer elf jährigen Studie mit über 40 Tausend Erwachsenen im Alter zwischen 40 und 79 Jahren herausgefunden. Bekannt unter dem Namen Ohsaki-Studie.