Also: Falls jemand die Adresse von Frau Holle haben sollte, bitte ich um Zuschrift. Und sollte ich Frauchen dazu überredet bekommen, für mich so eine Petition für besseres Wetter aufzusetzen, erwarte ich natürlich, dass alle die unterzeichnen. Wir müssten dann nur noch überlegen, wo wir die Unterschriftenliste einreichen – Frau Holle, Petrus, mir völlig egal. Irgendwer muss ja zuständig sein für diesen Schlamassel.
Und ehrlich: Wer auch immer das sein mag – wenn ich ihn erwische, kriegt er von mir ordentlich was zu hören.
Mehr nächste Woche.
Mit mopsigen Grüßen,
Ihr Eddie
3. Friedensverhandlungen mit dem Osterhasen
Tag auch.
Ostern steht vor der Tür, und ich sag’s mal so: Als Mops lege ich da nicht so gesteigerten Wert drauf. Klar, es hat schon seine Vorteile – allem voran den, dass Herrchen und Frauchen ein paar Tage frei haben und das ganze Rudel fröhlich vereint ist.
Alles andere an Ostern finde ich allerdings nicht sonderlich aufsehenerregend. Nehmen wir zum Beispiel mal diese Sache mit den Eiern – da machen zu Ostern ja alle ein riesiges Theater drum. Mir hat das, offen gestanden, noch nie richtig eingeleuchtet. Ich meine: Ich weiß ja nicht, wie das bei Ihnen ist. Aber bei uns sind Eier eigentlich den größten Teil des Jahres im Kühlschrank zu finden. Gut, Eier an sich sind jetzt keine schlechte Sache: Man kann sie kochen oder braten oder leckere Kekse damit backen, und manchmal kriege ich sogar was davon ab, wenn Herrchen oder Frauchen welche essen. Trotzdem: Wer meine Mops-Augen zum Glänzen bringen will, der muss mir schon mit was anderem kommen als mit einem schnöden Ei.
Auch die Nummer mit dem Süßkram ist für mich als Mops kein Grund zum Tanzen und Jubilieren. Tatsache ist doch: Wir Hunde kommen bei der üblichen Osternest-Ausstattung viel zu kurz. Wieso? – Na, weil alles, was im Osternest nicht Ei ist, entweder was mit Schokolade oder mit Alkohol zu tun hat – beides Sachen, die für uns Hunde verboten sind. Ginge es nach dem Osterhasen, könnten wir Vierbeiner zu Ostern also nur zuschauen, wie unsere Menschen sich eine Leckerei nach der anderen schmecken lassen, während wir selbst in die Röhre gucken.
Da ist mir der Weihnachtsmann schon wesentlich lieber. Wenn Sie mich fragen, ist der nämlich ein rundum rücksichtsvoller und freundlicher Zeitgenosse. Ich habe noch nie erlebt, dass der Weihnachtsmann an Heiligabend die Geschenke für die Hunde vergessen hätte. Und was noch viel besser ist: Er fragt vor den Feiertagen sogar jeden einzelnen Zwei- und Vierbeiner auf der Welt, was er haben will. Jeden! Das müssen Sie sich mal vorstellen! Schon Monate vor Weihnachten sitzt der also da und liest sich Milliarden Wunschzettel durch! Und wenn er damit fertig ist, dann geht er all die vielen Geschenke extra besorgen und liefert sie auch noch höchstpersönlich aus – und das pünktlich und zuverlässig. Also, das nenne ich mal Service!
Im Vergleich damit kommt der Osterhase echt schlecht weg. Bei dem können Sie Wunschzettel schreiben, bis Sie schwarz werden – dem ist das völlig schnuppe. Der bringt Eier und Schokoladenkram. Und das Jahr für Jahr. Punkt. Sehr kreativ ist das nun auch nicht, oder?
Aber wie Sie ja wissen, bin ich kein Mops, der vorschnell urteilt. Ich hab mir also mal überlegt, wieso der Osterhase uns Hunde bei der Osternest-Ausstattung nicht auf dem Schirm zu haben scheint. Und ich glaube, ich bin dem Rätsel auf die Spur gekommen. Frauchen meinte, dass es manche Hunde gibt, die den Geschwistern und Freunden vom Osterhasen – also den Wildhasen und -kaninchen – schon mal hinterherjagen oder ihnen sogar in den Hintern beißen. Ich meine: Ich persönlich mache so was ja nicht, weil ich grundsätzlich alle Tiere mag – von Zecken vielleicht mal abgesehen. Aber ich kann nachvollziehen, dass der Osterhase deshalb auf uns Hunde nicht gut zu sprechen ist.
Immerhin: Wenn schon nicht auf den Osterhasen, so ist zumindest auf Frauchen und Oma Verlass. Die nämlich haben eingesehen, dass Ostern für uns Hunde nicht flachfallen darf, bloß weil der Osterhase uns nicht leiden kann. Deshalb springen sie regelmäßig als Ersatz-Osterhasen ein und sorgen dafür, dass bei der Sache auch für mich was rausspringt. Letztes Jahr, zum Beispiel, haben wir eine spannende Leckerchen-Suche im Garten veranstaltet – alternativ zum Eier-Aufspüren. Und ein Spielzeug und einen neuen Kauknochen hab ich zu Ostern auch bekommen. Also, alles paletti.
Was den Osterhasen angeht, hab ich mir allerdings überlegt, dass es vielleicht mal Zeit für eine Art Friedensvertrag oder einen Waffenstillstand zwischen ihm und uns Hunden wäre. Ich bin überzeugt, wenn sämtliche meiner vierbeinigen Kollegen sich darauf einigten, nie wieder einen Hasen in den Hintern zu beißen, wäre der Osterhase zu Verhandlungen bereit.
Also, Hundekumpels: Auch wenn es einigen von uns in den Genen liegt, allem hinterherzujagen, was nicht bei Drei im Gebüsch ist – es ist Zeit, umzudenken. Falls einer von euch da draußen dem Osterhasen oder einem seiner Familienmitglieder über den Weg laufen sollte, schwenkt doch einfach mal ein weißes Taschentuch und setzt ein freundliches Lächeln auf. Und vielleicht, ganz vielleicht, versteckt er dann nächstes Mal außer Eiern auch noch ein paar schöne Würstchen für uns im Garten.
In diesem Sinne: Frohe Ostern!
Mehr nächste Woche.
Mit mopsigen Grüßen,
Ihr Eddie
4. Von Blümchen, Unkraut und anderen Garten-Dramen
Tag auch.
Hach, Frühling ist was Wunderbares, oder? Naja, gut: So richtig in die Gänge gekommen ist er bis jetzt noch nicht, und über die Nummer mit dem Schnee kurz vor Ostern wollen wir mal den gnädigen Mantel des Schweigens ausbreiten. Aber immerhin: Die Sonne lässt sich bei uns jetzt schon öfter blicken, auch wenn es immer noch ziemlich kalt ist, und in den nächsten Wochen, sagt der Wetterbericht, soll es langsam wärmer werden. Seit neulich alle die Uhren umgestellt haben, ist es auch endlich bis abends hell. Eigentlich seltsam, dass die Zweibeiner diese Uhren-Sache nicht viel öfter machen, oder? Ich meine: Wenn das doch mit ein bisschen Am-Zeiger-Drehen getan ist, wieso hocken dann im Winter alle freiwillig im Dunklen?
Aber Menschen haben ja ohnehin die seltsamsten Ideen und Angewohnheiten. Bei mir zu Hause zum Beispiel laufen schon die Vorbereitungen, damit es bald wieder in den Garten gehen kann. Frauchen scharrt schon mit den Füßen und hofft jeden Tag darauf, dass es dafür endlich warm genug wird.
So richtig verstehe ich sie da ja nicht. Klar, Garten ist super, keine Frage. Es gibt nichts Schöneres, als den Tag im Liegestuhl zu verbringen oder sich von der Sonne auf der Terrasse den Pelz wärmen zu lassen und das laue Lüftchen zu genießen. So nämlich verstehe ich die Sache mit dem Garten.
Frauchen dagegen liegt eigentlich fast nie im Liegestuhl: Sobald die Garten-Saison anfängt, ist sie permanent am schnippeln und zupfen, rennt von hier nach da und findet immer neue Aufgaben, die sie angeblich unbedingt erledigen muss.
Ich persönlich stelle mir das allein schon deshalb frustrierend vor, weil sie die allermeisten ihrer Arbeiten sowieso jedes Jahr von vorn anfängt. Rosen und Büsche beschneiden, Terrasse vom Moos befreien – all so ein Kram eben.
Immer noch nicht kapiert hab ich auch die Sache mit dem Zeug, das Frauchen „Unkraut“ nennt. Für mich persönlich ist Blume ja Blume. Wieso Frauchen sich über manche total freut und andere mit grimmiger Entschlossenheit aus den Beeten rupft, hat sich mir noch nie erschlossen.
Besonders spannend wird es immer dann, wenn Herrchen