Gemeingefährlich. Fred Kruse. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Fred Kruse
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847668879
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      Fred Kruse

      Gemeingefährlich

      Eine Erzählung aus der Weltraumserie Lucy

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Zu diesem Buch

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       Wie geht es weiter?

       In eigener Sache

       Danksagung

       Impressum neobooks

      Zu diesem Buch

      ›Gemeingefährlich‹ ist eine abgeschlossene Geschichte, die im Rahmen des Weltraumabenteuers ›Lucy‹ spielt. Zeitlich ist die Handlung etwa fünf Jahre vor dem ersten Romanband angesiedelt.

       Sie erzählt das Schlüsselerlebnis des Jungen Gurian, das ihn zu demjenigen werden lässt, den Lucy Jahre später kennenlernt.

      1

      Voller Ungeduld trommelte sie mit ihren Fingern auf das Pult vor ihr.

      »In den letzten vier Tagen sind allein drei große Kriegsschiffe vernichtet worden. Hast du eine Vorstellung, wie viele Menschenleben dabei ausgelöscht wurden?«

      »Was soll das hier werden, Rinata? Jeder weiß, wie groß die Besatzung eines Kriegsschiffs ist.« Der Mann, der auf der anderen Seite des Pults stand, sprach ruhig und sachlich, während ihre Stimme vor Ärger einen schneidenden Ton angenommen hatte.

      »Dann weißt du auch, warum wir so dringend den neuen Schirm brauchen, Dawerow.« Sie redete lauter als angemessen. Sie schrie fast.

      »Jeder weiß das. Aber das ist nicht mein Problem. Es ist deine Aufgabe, Rinata, diesen Abwehrschirm zu entwickeln. Ein Prototyp reicht da nicht aus. Man muss ihn auch zur Produktreife bringen«, antwortete Dawerow ruhig.

      Mit einem Knall schlug Rinata die rechte Handfläche auf den Tisch.

      »Du weißt, wie jeder andere auf dieser Station, genau, dass ich nicht vorankomme, weil deine verdammten Roboter nicht funktionieren. Wenn sie überhaupt arbeiten, dann produzieren sie zu Dreivierteln nur Schrott«, schrie sie. »Da draußen sterben jeden Tag junge Menschen und das, weil du deine Arbeit nicht machst.«

      Äußerlich wirkte Dawerow noch immer ruhig. Allerdings hatte sich sein Blick verändert. Purer Hass sprühte aus seinen Augen.

      »Diese Roboter sind das Fortgeschrittenste, das alle bekannten Kulturen bisher entwickelt haben. Die ganze Baureihe ist so neu, dass noch keine Erfahrungen mit diesem Typ vorliegen. Man kennt seine Stärken noch nicht in vollem Umfang und auch noch nicht seine Schwächen«, sagte Dawerow mühsam beherrscht.

      »Willst du damit sagen, dass ihr nicht wisst, ob er für seine Aufgabe geeignet ist?«

      »Er wurde dafür konstruiert, aber diese Serie ist die erste, die unter echten Produktionsbedingungen arbeitet.«

      »Das hörte sich aber in den Vorbesprechungen ganz anders an. Von grundsätzlichen Problemen war da keine Rede!«

      »Muss man euch denn alles haarklein vorkauen? Ich habe gesagt, der Roboter ist aus dem Prototypenstadium heraus. Aber es wussten alle, dass dies der erste Produktionseinsatz ist. Dass es da die Notwendigkeit zu Nachbesserungen geben wird, musste euch doch allen klar sein.«

      »Wie dem auch sei, du weißt, was man von uns verlangt. Die Militärs stehen mir schon auf den Füßen. Sie verlangen Ergebnisse. In den nächsten Tagen wollen sie sogar einen Kontrolleur schicken.«

      Dawerow sah sie nachdenklich an. Er hatte sich scheinbar beruhigt. Rinatas Zorn verrauchte ebenfalls langsam. Der Gedanke an den bevorstehenden Besuch eines militärischen Kontrolleurs versöhnte die beiden Wissenschaftler.

      Eigentlich mochte sie Dawerow. Er war wie sie. Er besaß den Ehrgeiz der Beste in seinem Fach zu sein und das war er auch. Der Ruf des besten Roboterspezialisten im ganzen bekannten Teil der Galaxie eilte ihm voraus.

      Und doch hatte er diese neue hoch komplizierte und untypische Art von Robotern nicht im Griff. Es begann damit, dass diese Maschinen wie Menschen aussahen. Manchmal schien es Rinata, als würden diese Roboter sie beobachten, als würde sie von ihnen bewertet werden. Ja wie, …, ja wie, von einem Menschen eben.

      Konnten diese hochgelobten Spezialisten nicht dafür sorgen, dass diese Maschinen ein Gesicht bekamen, wie zum Beispiel die Haushaltsroboter? Die besaßen emotions- und konturlose Köpfe, auch auf der Vorderseite. Deren Augen betrachteten einen Menschen höchstens, um den zu erfüllenden Wunsch möglichst schon aus der Mimik und den Gesten abzuleiten.

      Aber diese neuen Roboter sahen tatsächlich wie Menschen aus, wie welche aus der Provinz zwar, aber doch wie Personen. Dazu verhielten sie sich manchmal nicht in der für eine Maschine angemessenen Weise. Einige Verhaltensweisen waren in der Tat unvorhersehbar. Sie erinnerten fast an das Verhalten von Menschen.

      Das konnte natürlich nicht sein. Es handelte sich schließlich um Maschinen. Daher wurde es Zeit, dass die Spezialisten die Probleme in den Griff bekamen.

      »Also, was ist? Wie lange wird es dauern, bis deine Roboter endlich für die Produktion verwendet werden können?«, fragte Rinata. Sie wollte das Thema möglichst mit einer Zusage abschließen.

      »Sie werden bereits in der Produktion eingesetzt, wenn ich dich erinnern darf.«

      Rinata stöhnte auf.

      »Schön, also gut, ich formuliere meine Frage anders: Wann werden sie endlich annähernd die Leistung bringen, die von ihnen erwartet wird?«

      »Mein Team ist angewiesen, die Programmierung der Roboter noch einmal vollkommen zu überarbeiten. Wir testen gerade neue Methoden und spezielle Werkzeuge.«

      Die Programmierung eines Bio-Roboters darf man sich nicht wie die einer simplen, elektronischen Maschine vorstellen. Das zentrale Nervensystem dieser Roboter besaß äußerst komplexe Strukturen. Um so anspruchsvoller die Aufgaben wurden, die so eine Maschine bewältigen musste, um so umfangreicher fiel die zentrale Steuerung aus, das Gehirn des Roboters.

      Soweit