„Wir sind ein Deck zu weit oben.“ Petra war neben sie getreten und zeigte hinunter auf das hell erleuchtete Pooldeck. „Da unten gibt’s den Sekt.“
Widerstrebend drehte sich Gerlinde um. Eine ansehnliche Menschenmenge hatte sich da versammelt, der lange Tisch mit den Sektgläsern war regelrecht umzingelt. Erst jetzt bekam sie die Partymusik mit, die sich hier oben unter dem weiten Himmel verlor. Petra war schon auf dem Weg zur Treppe, und sie musste ihr folgen, wenn sie sie nicht im Gewühle verlieren wollte.
„Y-M-C-A“, der Partyhit dröhnte in den Ohren, und die meisten Leute machten die Tanzbewegungen mit, die ein Mann auf der erhöhten Plattform vorgab. Petra war sofort dabei. Es war ihr ein Leichtes gewesen, sich durch die Menschenmenge bis zum Sektstand vorzuarbeiten und zwei Gläser zu ergattern.
„Das ist ja Plastik“, stellte Gerlinde verwundert fest.
„Ja klar, an Deck gibt es kein echtes Glas. Viel zu gefährlich wegen der Scherben.“ Wie so oft hatte Petra auch jetzt eine einleuchtende Erklärung parat.
Es war ihnen gelungen, zwei Plätze an einem der Stehtische zu ergattern, wo sie ihre Getränke abstellen konnten. Und dann gab es für Petra kein Halten mehr, sie musste einfach tanzen und zog die widerstrebende Gerlinde mit.
Das wundervolle Schiff, diese unwirkliche Atmosphäre, alles, was sie heute schon erlebt hatte, plötzlich lösten sich diese ganzen Eindrücke auf in einem Gefühl unbändiger Lebensfreude. Wie alle anderen begann nun auch Gerlinde, ihre Arme hin und her zu schwenken. Ihre Füße bewegten sich im Takt der Musik, und sie ertappte sich dabei, dass sie sogar mitsang. Sie war weit weg von zu Hause, von allen Sorgen und Problemen, und hatte den ganzen Urlaub noch vor sich. Erst nach einer ganzen Weile kam sie wieder herunter von ihrer Euphorie. Was war nur in sie gefahren, so kannte sie sich ja gar nicht. Doch sie hatte sich so gut dabei gefühlt wie schon lange nicht mehr.
Der Sekt war längst ausgetrunken, aber Petra organisierte Nachschub. „Na endlich, ich dachte schon, ich krieg dich überhaupt nicht locker!“ Sie nahm Gerlinde in den Arm und drückte sie. „Und? Gefällt’s dir?“
Gerlinde nickte strahlend, griff nach ihrem Sektglas und trank es in einem Zug aus.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.