Yvonnes bester Freund. Robert Zuschrott. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Robert Zuschrott
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783753191201
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      Robert Zuschrott

      Yvonnes bester Freund

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Yvonnes bester Freund

       II

       III

       IV

       V

       VI

       VII

       VIII

       IX

       Impressum neobooks

      Yvonnes bester Freund

      „Juhu, endlich Ferien“, hörte man hunderte Kinder schreien. Kurz darauf strömten alle auf den großen Innenhofplatz der Volksschule „Elisabeth“ in Graz. Manche Eltern warteten bereits in ihren vollgepackten Autos, um sofort in den wohlverdienten Urlaub zu starten. Zeugnisse wurden wehend in die Höhe gehalten. Hin und wieder flossen auch so manche Tränen, weil das Zeugnis nicht so ausfiel, wie man es sich erhofft hatte. Auch die Lehrer atmeten erleichtert auf. 8 Wochen Schonfrist vor dem nächsten Schuljahr.

      Etwas Anlauf und ein großer Sprung über die 3 Eingangsstufen hinunter, so kam Yvonne aus der Schule gestürmt. Hopsend und pfeifend eilte sie in Richtung „Villa Hartenau“, einem Mädchenheim, dass in der Nähe der Schule war. Frau Thomaschitz, die Erzieherin und Leiterin des Heimes, wartete schon auf das Mädchen, um das Zeugnis zu inspizieren. Nur einen Zweier in Sachkunde, sonst alles Einser.

      „Das hab ich wieder gut hingekriegt“, grinste Yvonne. Auch Frau Thomaschitz war von dem Zeugnis sichtlich beeindruckt. Yvonne war ein kleines, neunjähriges Mädchen das vor Lebensfreude nur so strotze und dessen Temperament nur sehr schwer zu zügeln war. Manchmal half sie Rosi in der Küche. Einer sehr korpulenten Frau, die ebenfalls immer lustig aufgelegt war und die, wie Yvonne auch, immer für Blödsinn gut war. Yvonnes Mutter war ständig beruflich im Ausland unterwegs und hatte dadurch nur sehr wenig Zeit für das Mädchen. Der Vater wurde für ein sehr schweres Verbrechen für mindestens 20 Jahre ins Gefängnis gesteckt.

      „Weißt du eigentlich, das du das schönste Zeugnis vom ganzen Heim hast?“

      „Ich weiß. Das wird schon langsam langweilig“, grinste Yvonne.

      „Zur Belohnung darfst du heute zu dem kleinen Fest in Stifting gehen von dem du neulich geredet hast.“

      „Wirklich? Danke“, strahlte Yvonne und fiel Frau Thomaschitz um den Hals. Frau Thomaschitz gab Yvonne noch 20 Euro Taschengeld mit.

      „Um spätestens 6 Uhr abends bist du wieder da“, orderte Frau Thomaschitz an und schon war die Kleine weg.

      Beim Fest angekommen, schlenderte Yvonne durch die Wege bei den vielen Ständen und staunte nicht schlecht. Auf einmal bekam Yvonne feuchte Augen, als sie bei einem Stand ein wunderschönes paar Schuhe sah.

      „Wollen Schuhe haben? Ganz billig. Fir dich. Nur 40 Euro.“

      „Die sind wirklich wunderschön, aber ich hatte auch Hunger und jetzt habe ich nur mehr 10.“ Auf einmal kam der ausländische Verkäufer von seinem Stand hervor und steckte die Schuhe in einen Plastiksack.

      „Du seien so liebes Mädchen und haben sicher schäne Zaignis von Sule. Ich dir Schuhe Gratis schenken.“

      „Wirklich?“, strahlte Yvonne, fiel dem Ausländer um den Hals und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. Dieser bekam ein breites grinsen.

      „Sisse glaine“, murmelte er und winkte dem davon hopsenden Mädchen nach.

      An einer Straßenecke angekommen, sah sie eine kleine Menschenmenge. Neugierig zwängte sie sich durch und sah, wie ein sehr zerzauster Straßenmusikant seine Lieder von sich gab. Yvonne gefiel die Musik. Aufmerksam und mit glänzenden Augen hörte sie ihm zu. Vor allem von seiner Gitarre und wie er damit spielte war sie sichtlich begeistert. Fröhlich begann sie mit dem Hintern zu wackeln. Als der Straßenmusikant Yvonne bemerkte, konnte er sein Schmunzeln nicht mehr verhalten und wackelte ebenfalls mit seinem Hintergestell.

      Nach geschlagenen zwei Stunden schlenderte Yvonne weiter und sah sich einen Stand nach dem anderen an.

      „Hallo Yvonne!“, rief plötzlich jemand von hinten. Als sie sich umdrehte, fiel ihr Sylvia schon um den Hals. Eine Schulfreundin aus der selben Klasse. „Warst du auch schon beim Karussell?“

      „Nein, ich hab mir von dem Geld Schuhe gekauft“, protze Yvonne und lies Sylvia in den Sack schauen.

      „Wau“, staunte Sylvia. „Wie viel?“

      „40.“

      „Super, und ich hab fast alles beim Karussell und beim Zuckerwattestand gelassen.“

      „Dafür hab ich nachher kein Bauchweh“, kicherte Yvonne. „Bist du alleine da?“

      „Sicher. Ich bin nämlich nicht allein im Heim.“

      „Ok, ich muss wieder. Meine Mutter wartet da drüben.“

      „Also tschüssi“, rief Yvonne und winkte Sylvia nach.

      Wieder an dieser Ecke angekommen, sah Yvonne die Gitarre einsam und verlassen an der Mauer lehnen. Yvonne konnte einfach nicht anders. Sie setze sich auf einen großen Stein, nahm die Gitarre und probierte ein bisschen daran zu zupfen. Noch nie hatte Yvonne eine Gitarre in der Hand gehalten aber es gefiel ihr. Bald kam sie drauf, dass man die Finger auf die Saiten drücken musste, um einen anderen Ton zu bekommen.

      „So habe ich auch einmal angefangen.“ Erschrocken blickte Yvonne auf und sah den Straßenmusikanten. Dieser lehnte gut gelaunt an der Mauer und lies sich sein Hot Dog schmecken.

      „Bist du jetzt böse auf mich?“

      „Aber nein“, grinste der Straßenmusikant.

      „Ich mache sie bestimmt nicht kaputt.“

      „Davon bin ich überzeugt. Ich habe gesehen, wie du mit meinem Heiligtum umgehst.“

      „Kannst du mir zeigen, wie man damit spielt?“

      „Oh da brauchst du sehr, sehr viel Übung. So etwas kann man nicht von heute auf morgen lernen.“

      „Macht nichts. Ich habe doch jetzt Ferien. Und ich möchte es so gerne lernen und so gut spielen können wie du. Außerdem ist es im Heim immer so langweilig, bis meine Mami mich nach Hause holt. Bitte bitte“, flehte Yvonne ihn förmlich an und setze sogar noch ihren Dackelblick auf. Da konnte der Straßenmusikant einfach nicht widerstehen.

      „Ich heiße Bobby, und du?“

      „Und ich Yvonne.“

      „Sehr angenehm. In welchem Heim wohnst du denn?“

      „Hartenau.“

      „Hey, das ist von meinem Platz nicht weit weg.“

      „Dein Platz?“

      „Ja,