KISHOU II. Michael Kornas-Danisch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael Kornas-Danisch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754146002
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ein. „Nun ... also – da sind zum Einen die Stämme der Grabenmacher ...!“

      „Grabenmacher?!“, fragte Kishou nach.

      „Ja ... die Stämme der Grabenmacher. Der Grabenmacher – und die Stämme der Langen Schatten!“

      „Und?!“, bohrte Kishou weiter.

      „Nun ja ... also ... ihr müsst bemessen ... vor sehr vielen Zeiten verdrängten eine Vielzahl von Stämmen das Allsein der Zweiten Ebene des Zweiten Tals des Zweiten Droms. Sehr viele Stämme!“, sprudelte er nun endlich los. „Aber die Wasser versiegten. Es verdrängte also nicht mehr genügend der Wasser das Allsein. ... nicht mehr genügend! Das Land verdorrte. Es verdorrte. und und es war entschieden, dass die Stämme der Zweiten Ebene des Zweiten Tals des Zweiten Droms in großen Entscheidungen miteinander ihre Kräfte bemaßen. Viele Entscheidungen verdrängten das Allsein ... in vielen Zeiten ... bis nur noch zwei der Stämme das Allsein verdrängten. Nur zwei noch. Denn es kann nicht einer sein, wo der andere ist! – Wem sag’ ich das. Wem sag’ ich das!“ Er machte eine entschuldigende Geste in Richtung Mo, bevor er fortfuhr. „Alle Oasen, die noch das Allsein verdrängen in dieser Zeit ... alle Oasen sind nun Reviere der Grabenmacher oder der Langen Schatten. Und da der eine Sein will, wo der Andere ist, ... verdrängen noch immer große Bemessungen der Kräfte das Allsein! Noch immer!“, schloss er mit bedauerndem Schulterzucken.

      Kishou hatte mit großen Augen dem Bericht gelauscht und ließ nun hörbar die Luft aus ihrem Munde entweichen. „Ach du Schreck. Versteh' ich das richtig? Du meinst die Kämpfen gegeneinander?“, versicherte sie sich noch einmal es richtig übersetzt zu haben.

      „So ist es entschieden, und so verdrängt es das Allsein!“, bedauerte das Untere Squatsch.

      „So ’n Mist! ´s wär’ ja auch zu schön gewesen!“, fiel es enttäuscht aus Kishou heraus. „Aber du und Boorh sind doch so was wie die Könige der Zweiten Ebene des Zweiten Tals des Zweiten Droms, wenn ich richtig verstanden habe ...?!“, fiel ihr plötzlich ein.

      „ja, ja – selbstverständlich! Ohne jeden Zweifel! So ist es Entschieden und so verdrängt es das Allsein!“, bestätigte das Untere Squatsch mit Nachdruck – und seine gedrungene Gestalt war bemüht, sich möglichst gerade aufzurichten. „Meine Wenigkeit ist Herrscher über die Zweite Ebene des Zweiten Tals des Zweiten Droms. So verdrängt es das Allsein – ... verdrängt es!“, Proklamiert er in bemüht majestätischer Haltung.

      „Und du konntest da nichts machen?!“, fragte Kishou erstaunt.

      „Nein ... nein ...!“, kam es nun allerdings sehr zögerlich aus dem Unteren Squatsch heraus. Er sackte wieder etwas in sich zusammen, während seine kleinen Kulleraugen unzielgerichtet durch die Gegend wanderten. Der Fortgang der Unterhaltung war ihm sichtlich unangenehm. „Aber das Drom ... wird ja sowieso ins Allsein überführt. ... wird es. Wen kümmert’s ... so verdrängt doch immerhin ein wenig Abwechslung das Allein ...!“, versuchte er unbeholfen abzuwiegeln. „Oh – oh ... verzeiht meine kleine Unbemessene Verdrängung!“, war er sogleich bemüht, sich zu entschuldigen. Es war ihm immerhin schnell klar, dass seine letzte Bemerkung nicht ,vollkommen bemessen‘ war. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass ihr es seid, die kommen wird! Keine Ahnung!“, versuchte er sich nun in einer Erklärung. „Nicht die geringste! Keine Ahnung! Verzeiht die Unbemessenheit meiner Verdrängung. Trautel Melanchful hat wohl in ihrer Ankunft entschieden, ... dass ihr es seid, die das Allsein in der Zweiten Ebene des Zweiten Tals des Zweiten Droms verdrängen werdet. Ja, das hat sie. Aber… die Ankunft war nicht vollkommen bemessen vom Allsein verdrängt. Nicht vollkommen bemessen! Wenn ich gewusst hätte, dass ihr es seid ... ihr es seid ...!“

      Er sprudelte plötzlich wie ein Wasserfall und gestikulierte dabei wild mit seinen kurzen Ärmchen. „Ich habe kein Vertrauen zu Trautel Melanchful. Kein Vertrauen! Ich habe das Allsein in der Stadt der tausend Spiegel eigentlich nur verdrängt, ... nur verdrängt, um die Gelegenheit zu nutzen, diesem plattfüßigen Axtträger da ...!“ Er machte eine kleine Geste zu Boorh, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. „Oh… oh, verzeiht meine kleine Unbemessene Verdrängung!“, beeilte er sich, sich zu entschuldigen. „... mit Boorh ... mal einige ernste Worte vom Allein zu verdrängen! Ja, das wollte ich. Wenn ich gewusst hätte, dass ihr es seid. ... ihr es seid ... Verzeiht die Unbemessenheit meiner Verdrängung! ... Das Untere Squatsch ist überaus stolz, ... sehr stolz mit euch gemeinsam das Allsein auf dem Pfad zur großen Entscheidung mit Suäl Graal zu verdrängen!“, verkündete er nun fast hastig mit würdevoller Geste, um ihr dann vertraulich und mit gedämpfter Stimme zuzuraunen, „Ich weiß nur nicht, was dieser hochbeinige Bartträger damit zu tun hat?!“ Er zuckte jedoch im gleichen Moment etwas zusammen. „Verzeiht meine kleine Unbemessene Verdrängung!" Er musste wohl immerhin erahnen, dass seine Häme gegen Boorh nicht unbedingt etwas für die Ohren von Kishou war – aber es sollte ihm wohl niemals gelingen, sich rechtzeitig zu bremsen.

      „Ich weiß gar nicht, was ihr alle gegen Trautel Melanchful habt!“, schüttelte Kishou verständnislos den Kopf. „Sie hat nie so von euch gesprochen. Sie hat mich doch ausdrücklich zu euch geschickt, weil sie meinte, dass ich es nur mit euch zusammen schaffen kann. Wieso ...!“

      „Verzeiht die Unbemessenheit meiner Verdrängung!“, wurde sie vom Unteren Squatsch unterbrochen, während er sein Jackett mit den Händen glättete, und sich in die Brust warf. „Wenn ihr so entscheidet, so ist es entschieden und so verdrängt es das Allsein!!“ proklamierte er. „Selbstverständlich stehen die bescheidenen Kräfte ... die bescheidenen Kräfte, die in mir das Allsein verdrängen, euch in allen Zeiten ... in allen Zeiten zur Verfügung. Gemeinsam werden wir die große Entscheidung vom Allsein verdrängen – werden wir!. Auch die anderen werden immer an eurer Seite sein…!“, vollendete er mit erhabenen Gesichtsausdruck., „... und von ihren Kräften vom Allsein verdrängen, was immer ihnen möglich ist ... ihnen möglich ist! ... wenn es auch noch so wenig ist!“, schloss er wie beiläufig ab.

      „Ist schon gut!“, lächelte Kishou. „Ich freu‘ mich riesig, dass ihr bei mir seid, aber lass uns lieber jetzt nicht von Suäl Graal sprechen. Bis ins Dritte Drom ist es sicherlich noch ein ganzes Stückchen, und wer weiß, was uns bis dahin noch alles erwartet. Lasst uns also aufbrechen.

      „Oh ja – oh ja, was uns erwartet. Was uns erwartet ...!“, reagierte das Untere Squatsch, und wiegte dabei vielsagend seinem Kopf – als er von der ohrenbetäubenden Stimme Boorhs unterbrochen wurde, der in vollem Brustton den Namen „Kurluk!“ brüllte, und dabei die Hände zu einem Trichter geformt, vor den Mund hielt.

      Das untere Squatsch zuckte merklich zusammen.

      „Kurluk!“, rief Boorh noch einmal und lauschte dann wieder konzentriert in die Steppe hinein.

      „Wer ist ,Kurluk’?!“, fragte Kishou verwundert.

      „Nun ... also ...!“ Das Untere Squatsch zeigte sich seltsam kleinlaut, und schielte verstohlen zu Boorh hinüber. „Also Kurluk’ ist ... ähm ...”

      „Wo ist der Ort, an dem Kurluk das Allsein verdrängt!“, wurde er in diesem Moment von Boorh angefahren.

      Durch das Untere Squatsch ging erneut ein merklicher Ruck „Nun ... also ... Kurluk ist ...”, begann er zuerst sehr gedrückt – um sich nach einem verstohlenen Blick in die Runde dann doch so hoch er eben konnte aufzurichten. „Das Untere Squatsch hat Kurluk mit Hilfe der Grabenmacher vor sehr vielen Zeiten bereits in der Erde, und nahe dem Allsein festgesetzt!“, verkündete er nun in einem erstaunlich zusammenhängenden Satz und ebenso unmissverständlich in die Richtung Boorhs. „Ihr müsst bemessen ...”, wendete er sich sogleich vertraulich an Kishou, als es Boorh erst einmal für einen Moment offenbar die Sprache verschlagen hatte, „... Kurluk verdrängt nicht gerade in Einfachheit das Allsein. Er verdrängt das Allsein, wie Boorh es verdrängt – gewissermaßen … wenn ihr bemessen wollt, was ich meine… Nur er kann ihn beherrschen – und Mo, versteht sich. ... Und Mo! In ihm war ein Ärgernis verdrängt vom ...” Weiter kam er nicht.

      Boorh hatte offensichtlich seine Fassungslosigkeit überwunden. „Wo ist der Ort bemessen, an dem Kurluk das Allsein verdrängt!“, brüllte er donnernd auf die kleine gedrungene Gestalt des Unteren