Die Legende von Assan. Carola Schierz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carola Schierz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738004953
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      Carola Schierz

      Die Legende von Assan

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Die Prophezeiung

       Luka

       Tana

       Die Legende von Assan

       Rückkehr nach Hause

       Das Zeichen

       In den Mauern der Festung

       Aufbruch

       Gidon

       Juno

       Blicke in die Vergangenheit

       Das Silamgebirge

       Am Ziel

       Auf dem Weg zurück

       Der Wolf verlässt den Schafspelz

       Tosman

       Mediterra

       Reise ins Ungewisse

       Auf der Suche nach Taras

       Rettung

       Rückkehr nach Hause

       Vor der Schlacht

       Die Prophezeiung erfüllt sich

       Antrag mit Hindernissen

       Reue und Buße

       Die Entscheidung

       Der Tempel

       Impressum neobooks

      Die Prophezeiung

      Irgendwo zwischen dem Silamgebirge und dem Westmeer lagen die Länder Tosman und Mediterra. Es gab wunderschöne grüne und fruchtbare Ländereien, Seen, in denen tausende Fische schwammen, Wälder voller Wild und alles, was man brauchte, um den Bewohnern ein glückliches Leben zu sichern. Doch vom Glück waren beide Länder weit entfernt. Keiner der Bewohner von Tosman und Mediterra hätte sagen können, wann und warum die Feindschaft zwischen ihnen begonnen hatte. Sicher war nur, dass sie schon seit mehreren Generationen andauerte. Immer wieder fielen sie in kriegerischer Absicht übereinander her und schon jedes Kind wusste spätestens im Alter von drei Jahren, dass man 'die Anderen' hassen musste. Doch irgendwann keimte in einigen wenigen Herzen der Wunsch nach Frieden und Erlösung, von Gewalt, Hass und Krieg. Ganz schwach nur, doch der Samen war gelegt und versuchte sich durch die versteinerten Gefühle zu bohren.

      Alle, die den Samen in sich trugen, klammerten sich an die große Prophezeiung.

      An jene Prophezeiung, die einst von der Hohepriesterin, des damals noch einigen Reiches namens Assan, offenbart wurde. Niemand kannte den genauen Wortlaut, doch man wusste, dass darin die Rede von einem Kind war, welches die Gabe haben sollte, Assan wieder zu vereinen und den Frieden in das geschundene Land zurückzubringen.

      In einem Dorf, im Herzen von Mediterra, stand die kleine behagliche Hütte von Bahan dem Schmied und seiner liebenswerten Frau Uma. Uma war nicht von allzu großer Schönheit, doch von einem Liebreiz, mit dem sie die Menschen sofort für sich einnahm. Bahan liebte sein Weib über alles und sie dankte es ihm auf gleiche Weise. Die Schmiede warf den nötigen Unterhalt für ein einfaches Leben ab und sie mussten nie darben. Alles, was ihnen zu ihrem Glück fehlte, war ein Kind. Doch Uma kam langsam in die Jahre und schweren Herzens fanden sich beide mit ihrem Schicksal ab. Dankbar klammerten sie sich an das, was sie hatten und opferten regelmäßig Era, der Friedensgöttin, einen Teil ihrer Habe. Era war die Verschwundene Gottheit, der nur noch wenige Anhänger huldigten. Die meisten Menschen hatten sie über die Jahrhunderte hinweg völlig vergessen. In kämpferischen Zeiten wie diesen setzte man viel lieber auf Kriegsgötter, die Macht und Reichtum versprachen. Die Menschen hatten schon lange den Blick für die wesentlichen Dinge im Leben verloren: Liebe, Frieden, Nächstenliebe und Gerechtigkeit. Es gab nur noch wenige geheime Orte, an denen man der Verschwundenen Göttin huldigen konnte, ohne verfolgt und bestraft zu werden.

      Die kleine Siedlung, in der Bahan und Uma lebten, war so ein Ort. Abseits von allen größeren Städten pflegten einige Bewohner ihren alten Glauben und waren darum bis zum heutigen Tag - davon waren sie überzeugt - von den andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Ländern verschont geblieben. Doch auch nach ihnen streckte sich der Arm des Hasses und der Gewalt zuweilen aus und befiel die Herzen zumeist junger Männer. Voller Sehnsucht nach Ruhm und Ehre zogen sie los, um die Heere von König Saul bei ihren blutigen Feldzügen gegen die Tosmanen zu unterstützen.

      Die Tosmanen wiederum dienten König Zerus und waren ebenso gefürchtete Krieger wie die Kämpfer von Mediterra. So folgte eine grausame Schlacht der anderen. Doch keines der beiden Heere konnte auf Dauer seinen Gegner in Schach halten. Wer gerade im Vorteil war, plünderte den anderen aus und machte die besiegten Bewohner zu Gefangenen und Sklaven. Diese mussten schwerste Arbeiten verrichten und viele der geschundenen Seelen starben dabei. Mitgefühl und Gerechtigkeit verkamen bei den meisten Menschen zu erbärmlichen Überbleibseln aus langer Vorzeit.

      Doch die wenigen Gläubigen, darunter auch Bahan und Uma, gaben ihr Bestes, um diese Tugenden zu bewahren. Sie taten alles, um den Glauben an die Verschwundene Göttin zu erhalten, obwohl auch ihnen die vollständige Geschichte Assans verborgen blieb. Überliefert war nur, dass dessen Einwohner die Göttin einst so erzürnt hatten, dass diese sich im Groll von ihnen abwandte. … Und die Prophezeiung!

      Eines frühen Morgens trat Uma aus dem Haus, um die Hühner zu füttern und die Kuh zu melken. Gut gelaunt begab sie sich