Sky-Navy 04 - Finale auf Regan III.. Michael Schenk. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael Schenk
Издательство: Bookwire
Серия: Sky-Navy
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738099539
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Nach meiner Einschätzung hatten Sie viel Glück, dass die Sache damals funktionierte.“

      „Sie hat einmal funktioniert, also ist das Prinzip richtig.“

      „Hm.“ Der Inder tippte auf der holografischen Tastatur seines eigenen Mini-Comp. „Und Sie wollen es jetzt in Serienreife?“

      „Ich brauche es in Serienreife, Professor. Ansonsten stecken wir in Schwierigkeiten.“

      „Ja, das ist mir bewusst.“ Der Wissenschaftler warf einen leidenden Blick auf Redfeather. „Sie haben Vertrauen auf Wunder, Admiral?“

      „Vertrauen in Ihre Fähigkeiten, Professor.“

      Singh lächelte unmerklich und murmelte etwas, bei dem der hohe Offizier das Wort „Honig“ zu verstehen glaubte. „Um Ihre Nullzeit-Railgun zu entwickeln, müssen gleich zwei Komponenten modifiziert oder entscheidend neu konzipiert werden. Ich sage Ihnen zunächst, was wir als Voraussetzung benötigen. Dann kommen wir zu dem Problem, wie das erforderliche Zubehör beschafft werden kann.“ Singh nahm seinen Finger und zeichnete in dem Hologramm. „Die Railgun benötigt einen Hiromata-Taster, der ihr die Entfernung zum Ziel ohne Zeitverlust übermittelt. Die Tetronik der Waffe muss diese Daten an den modifizierten Nullzeit-Bolzen übermitteln. Daten, die den Hiromata-Antrieb des Bolzens zu einem einzigen Sturz veranlassen, bei dem der Antrieb überladen wird. Die Hiromata-Kristalle entladen sich in einem einzigen Impuls. Der Sturz endet dann unmittelbar vor dem Ziel. Das muss sehr exakt berechnet werden, Admiral. Endet der Sturz jenseits des Ziels, ist der Bolzen verloren. Damit sind wir auch schon bei dem wirklichen Problem: Auch wenn der Antrieb des Bolzen nur ein einziges Mal funktionieren muss, so ist es doch ein Antrieb, für den wir die entsprechenden Kristalle benötigen. Admiral, ich habe das Wort Hiromata nicht umsonst so häufig genutzt. Diese Ressource steht uns nur sehr begrenzt zur Verfügung und der Hohe Rat hat die Kontrolle über die bescheidenen Reserven. Wenn ich aber Ihre Nullzeit-Kanone bauen soll, Admiral, dann brauchen wir eine Menge Kristalle.“

      „Wenn Sie sich um die Konstruktion und spätere Serienfertigung kümmern, dann besorge ich Ihnen die Kristalle, Professor.“

      „Erwarten Sie keine wirklichen Wunder, Admiral, aber ich werde sehen, was ich tun kann.“ Singh desaktivierte seinen Mini-Comp. „Ich fliege sofort zum MAA und mache mich an die Arbeit.“

      „Sie können mit uns fliegen, Professor“, bot Redfeather an. „Wir haben ohnehin noch einen Termin beim Hohen Rat.“

      „Nun, das nehme ich gerne an.“

      „Äh, Admiral, der Bauschaum“, erinnerte Lieutenant Faso.

      „Richtig. Hoch-Manager Lendricks, wir benötigen noch Bauschaum auf der Basis.“

      „Isolation oder hoch verdichtet?“

      „Hoch verdichtet.“

      „Und wie viel?“

      Faso nannte die berechnete Menge und Lendricks stierte die Offiziere überrascht an. „Verdammt, Admiral, was haben Sie damit vor? Wollen Sie eine neue Basis errichten?“

      Während Redfeather, Faso und Singh eine Stunde später zum Mars weiterflogen, wurden in der Orbitalwerft zwei FLV beladen, die für Arcturus bestimmt waren.

      Kapitel 6 Cherbourg

       Geheimes Lager im Urwald,

       1.700 KM nördlich der Hauptstadt Paradise, Kolonialwelt Regan III.

      „Sir, wir haben Verbindung mit einem reganischen Wetter-Satelliten.“

      Die unerwartete Nachricht von Sergeant Jiminez rief Captain Bardos und Captain Kerovich unverzüglich in den Aufbau des Unterstützungsfahrzeugs Guardian 01.

      „Wir haben endlich einen Satelliten?“ Bardos sah über die Schulter des Tech-Spezialisten und stieß ein zufriedenes Brummen aus. „Verdammt, endlich. Aber wieso erst jetzt? Wir haben doch seit unserer Ankunft versucht, Kontakt mit einem der Satelliten zu bekommen.“

      „Möglicherweise ist die interne Energieversorgung defekt und der Satellit musste seine Speicher erst über die externen Solarpanele aufladen. Jedenfalls haben wir plötzlich eine Verbindung. Wir empfangen Messdaten und Echtzeit-Bilder, Sir.“

      „Das erleichtert unsere Arbeit ganz erheblich.“ Captain Kerovich musterte die Daten, die aus dem Orbit übertragen wurden. „Leider ist das Ding stationär und wir können nur einen kleinen Teil der Oberfläche sehen. Gehört sicher zu einem ganzen Netz von Satelliten, von denen die meisten ausgefallen sind oder von den Greens zerstört wurden.“

      „Welchen Bereich können wir erfassen, Jiminez?“

      „Einen Radius von 2.500 Kilometern, Captain. Unsere Position und die Hauptstadt Paradise liegen im Erfassungsbereich.“

      Bislang hatte man die Vorgänge auf Regan III. nur mit den kleinen Scout-Drohnen beobachten können. So leistungsfähig diese Fluggeräte auch waren, so hatten sie doch ihre Grenzen und Bardos hatte sie aus Sicherheitsgründen nur in einem eingeschränkten Bereich, von einigen hundert Kilometern um das Camp, fliegen lassen.

      „Achten Sie auf jedwede Art von Aktivitäten, Sergeant. Überlebende Reganer und vor allem Greens. Irgendwo müssen die Invasoren schließlich eine Basis oder kleinere Stützpunkte unterhalten. Wir sind ihren Bodentruppen nun schon einige Male begegnet und ich wundere mich, dass diese so weit von jeder Basis entfernt operieren.“

      „Vielleicht wurden sie von einem Lufttransporter abgesetzt“, wandte Kerovich ein.

      „Möglich. Trotzdem müssen diese Kerle ja irgendwo stecken. Jiminez, beobachten Sie vor allem die Siedlungen der Reganer. Wir wissen, dass die Aliens die Menschen suchen und zusammentreiben, um sie irgendwohin zu verschleppen.“

      „John, wir sollten vor allem nach einem geeigneten neuen Versteck suchen.“ Kerovich strich sich über das Kinn. „Wir haben das Camp nahezu abgebrochen. Im Grunde steht nur noch die Tarnung. Wir müssen hier bald verschwinden. Wie Richards schon befürchtet hat, entwickelt sich nicht weit von hier ein Waldbrand. Der Wind steht noch günstig, aber…“

      „Ja, ich weiß, wenn er dreht, wird uns das Feuer schnell erreichen. Wir müssen also rasch einen neuen Unterschlupf finden. Vor allem wegen der Frauen und kleinen Kinder. Mit dem Satelliten wird es leichter. Jiminez, haben Sie etwas für uns?“

      „Möglicherweise, Sir. Ich habe hier eine Kleinstadt. Cherbourg. Liegt gute siebenhundert Kilometer weiter nach Süden, in Richtung auf Paradise.“

      „Wo sich wohl sicherlich Aliens befinden werden.“ Kerovich lächelte. „Näher am Feind ist aber vielleicht gar nicht so schlecht.“

      „Wo er schon alles abgesucht hat, wird er nicht mehr so aufmerksam hinschauen“, stimmte Bardos zu. „Jiminez, geben Sie uns ein paar Vergrößerungen von diesem Cherbourg.“

      Der Sergeant rief die Daten ab und blendete sie in die Projektion des Luftbildes. „Kleinstadt mit knapp dreitausend Einwohnern. Liegt an der Überlandstraße von Paradise nach Norden. In den verfügbaren Daten ist ein großes Einkaufszentrum verzeichnet sowie ein Flugfeld mit Lagerhäusern, da Cherbourg ein regionaler Warenumschlagplatz ist.“

      „Das hört sich gut an“, brummte Bardos, „und es sieht auch gut aus. Keine Bewegung zu erkennen und die Aliens waren schon dort. Da, an dem Ortseingang ist eine Barrikade. Dort scheinen sich die Einwohner verteidigt zu haben.“

      Der Ort wirkte leer und unberührt, wobei die Luftaufnahme natürlich nur die Vogelperspektive ermöglichte und keinen Aufschluss darüber gab, ob es Schäden an den Hausfassaden gab. Aber die Barrikade aus mehreren Bodenfahrzeugen und Luft-Jeeps war nicht zu übersehen. Ebensowenig die Leichen, die dort lagen.

      „Sergeant, schicken Sie zwei Scout-Drohnen nach Cherbourg. Während die Drohnen dort erkunden, machen wir uns auf den Weg. Hier müssen wir auf jeden Fall verschwinden, also können wir auch schon in Richtung der Stadt marschieren. Das