Kampf um SANTOR - Testfall HATHOR 2. K.B. Stock. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: K.B. Stock
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783745066753
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nämlich erst mal testen, ob wir zwei auch wirklich zueinander passen, ehe wir das an die große Glocke hängen“, grinste der ehemalige Universitätsdekan Thomas Berger seine frühere Professorin jetzt mit schmunzelnder Miene an.

      „Und, wie lange geht das schon mit euch beiden? Nicht dass ich das nicht toll finden würde, dass du knöcherner Junggeselle endlich unter die Haube kommst“, knurrte Mora Kranz ihren ehemaligen Chef aus zusammengekniffenen Augen unvermittelt an.

      Wonach sie ohne auf eine Antwort zu warten, jetzt schon wieder verschmitzt lächelnd und für alle hörbar vor sich hin sinnierte:

      „Schau an, schau an. Da verliebt sich dieser sonst so schüchterne Kerl still und heimlich und sagt seiner allerbesten Freundin und Schiffskommandantin nichts davon?

      Hast wohl vergessen, dir bei mir als kampferprobter und kompetenter Ehefrau Rat zu holen? Das werde ich dir heimzahlen, du alter Filou! Warte nur, bis ich dich an Bord der MHORA-X wieder unter meiner Fuchtel habe!“

      Ehe sich Mora noch weiter echauffieren konnte, wurde sie in diesem Moment von ihrem Ehemann Alex gebremst.

      „Sag mal, spinnst du jetzt vollkommen? Du bist doch nur sauer, weil du neugierige Furie nicht als Allererste von den beiden informiert worden bist.

      Aber, wie du siehst, haben Niome und Thomas das ganz alleine hinbekommen. Und zwar ohne, dass du deine Dienste als erfolgreiche Kupplerin anbieten musstest. Also freu’ dich gefälligst mit ihnen und fauch’ die beiden nicht so an. Und jetzt benimmst du dich wieder und entschuldigst dich gefälligst bei Niome und Tom, durchlauchtigste Fürstin!“

      Dabei betonte Alex das Wort ‚Fürstin’ so laut, dass sich jetzt auch Mora von diesem Anpfiff einigermaßen beeindruckt auf ihrem Sessel zurücklehnte.

      „Es tut mir leid“, schniefte sie sogleich. „Niome, ich hab’ das grad’ wirklich nicht böse gemeint. Die Sache mit der Eheberatung, meine’ ich. War ein blöder Spruch – bitte verzeiht mir alle beide meine freche Klappe“, erwiderte Mora Kranz jetzt scheinbar kleinlaut, obwohl ihr dabei bereits wieder der gewohnte Schalk aus den Augen leuchtete.

      „Aber ich kann’s auf den Tod nicht leiden, wenn ich nicht Bescheid weiß, was meine Besatzung so alles treibt. Noch dazu, wenn es um einen meiner besten Freunde und ehemaliger Mentor an der Universität geht.

      Liebe Freundin Niome, ich sag’ dir jetzt noch Eines: Wenn dein Verlobter dich mal ärgern sollte, musst du dich nur an mich wenden. Wir ziehen diesem gelehrten Hallodri dann gemeinsam die Hammelbeine lang. Ist das für dich als Entschuldigung okay?“

      „Mehr als das, liebe Fürstin. Wir würden uns freuen, wenn wir dich und deinen Mann als Trauzeugen gewinnen könnten. Und ich würde mich außerdem sehr freuen, wenn du mir bei der Hochzeitsplanung im Spätsommer ein wenig helfen könntest.“

      „Machen wir. Sogar sehr gerne. Und als Hochzeitsplanerin sind meine Freundin Susanne Richter und ich einsame Spitze“, erwiderte Mora Kranz umgehend. „Und mich fragst du gar nicht?“, merkte Alex in diesem Moment in Richtung seiner Gattin an.

      „Nöh, dass du mir zustimmst und dich mit mir darüber freust, hab’ ich grad’ schon telepathisch deinen wie immer liebreizenden Gehirnwindungen entnommen – alles klar?“

      „Ihr zwei seid einfach umwerfend, wenn ihr streitet“, hielt sich General Blackhorse augenblicklich vor Lachen den Bauch.

      „Aber von euch bin ich ja auch nichts Anderes gewohnt. Noch eine Premiere – sehr schön. Zwei Verlobungsanzeigen in einer einzigen Missionsbesprechung – das hatten wir wirklich noch nie.

      Nichtsdestotrotz gratuliere natürlich auch ich Niome und Thomas im Namen aller Anwesenden ganz herzlich zur Verlobung.“

      Nach einer kurzen Pause ergriff der General erneut das Wort.

      „Jetzt wieder zurück zum Geschäft. Das weitere Händeschütteln und Umarmen bei unseren Chefwissenschaftlern verschieben wir bitte auf später. Schließlich wollten wir heute ja nicht nur über Verlobungen reden, sondern auch noch etwas tun.

      Gut, wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, richtig. Professor Berger wollte uns ja noch etwas Wichtiges mitteilen. Also bitte, Professor, leg’ los.“

      „Tja, Leute – es geht um die geschichtliche Vergangenheit der Pyramiden der Erde, von denen es ja ziemlich viele gibt. Die Seepyramide dort draußen und der Hill of Tara in Irland zählen ebenfalls zu diesen Bauwerken.

      Jedoch gibt’s über die ganze Welt verteilt noch sehr viele andere sehr ähnlicher Bauten, deren letzte Geheimnisse bis zum heutigen Tag noch immer nicht vollends entschlüsselt sind.

      Denken wir nur an die Pyramiden im Tal der Könige in Ägypten oder an die der Majas und Azteken in Südamerika, um nur einige prominente Beispiele zu nennen.

      Mit dem Terminus ‚Erdgeschichtliche Vergangenheit’ meine ich, genauer gesagt, den Wissenschaftszweig, den die Forschung heutzutage Paläogeologie6 nennt.

      Um es gleich vorwegzusagen, die Idee, sich damit mal eingehender zu beschäftigen, kam von meinem Kollegen Professor Dr. Jack Grant von der Universität Stanford.

      Jack ist nicht nur einer der führenden amerikanischen Geowissenschaftler, sondern er wurde von der US-Regierung mit einer eigens dafür ausgewählten Gruppe amerikanischer Experten für diesen ungewöhnlichen Forschungseinsatz angefordert.

      Und er und seine Mitarbeiter unterstützen uns schon seit gestern, wofür wir ihm und seinen Kollegen aus Stanford sehr zu Dank verpflichtet sind.

      Seine Experten haben die letzten Tage damit verbracht, unsere lemurische Freundin Niome-Pan – zusammen mit meinem wissenschaftlichen Team von der MHORA-X – eingehend mit Fragen zur lemurischen Geschichte zu löchern. Und sie sind gegenwärtig noch immer mit dem Sammeln weiterer Informationen beschäftigt.“

      Professor Berger schien auf etwas zu warten. Doch als in diesem Augenblick ein hünenhafter Amerikaner, gefolgt von Dr. Lea und Dr. Sven Voss sowie Dr. Karl Jacobs die zum Lageraum zweckentfremdete Frühstücksmesse betraten, sagte er:

      „Darf ich vorstellen, Professor Jack Grant und ein Teil meines Teams. Als unsere Schiffskommandantin noch eine meiner begabtesten Archäologieprofessorinnen an meiner früheren Universität war, hat sie das Ehepaar Voss und Karl Richter nicht nur bis zum Erreichen der Doktorwürde ausgebildet, sondern sie hat ihre ehemaligen Doktoranden danach auch zur Mitarbeit auf der MHORA-X überredet.

      So, und jetzt ist es nach meiner Ansicht wohl am besten, wenn euch diese vier hier zusammen mit meiner Verlobten Niome-Pan einmal im Schnelldurchgang erläutern, was sie in ihrer gemeinsamen Arbeit schon nach kurzer Zeit in Sachen Pyramiden aufdecken konnten.“

      Nachdem General Blackhorse als Leiter der Versammlung die neu hinzugekommenen Wissenschaftler begrüßt hatte, ergriff der amerikanische Professor Grant umgehend das Wort.

      „Zunächst mal bin ich sehr dankbar, dass ich hier bei euch mitmachen darf. Vor allem, weil ich glaube, dass das eine grandiose Gelegenheit ist, mehr über die Rätsel unserer alten Erde und insbesondere der Pyramiden zu erfahren.

      Dass wir die bisherige Erdgeschichte nach dem Eintreffen der Larojaner auf diesem Planeten in vielen Punkten zu revidieren haben, muss ich ja in diesem Kreis nicht extra betonen. Nun aber zum eigentlichen Thema.“

      Professor Grant schaute sich in diesem Moment zu Dr. Karl Jacobs um, der inzwischen eine Computerdatei von seinem Notebook auf einen der inzwischen in den provisorischen Besprechungsraum hereingebrachten Beamer übertrug.

      „Danke Karl – bitte das erste Bild“, fuhr der amerikanische Wissenschaftler gleich darauf fort.

      „Was sie hier sehen, sind die uns bekannten Standorte der größten Pyramiden auf unserer Erde. Das ist freilich keine vollständige Ansicht, denn es gibt noch viele Hundert weitere davon.

      Entgegen der landläufigen Meinung waren diese Bauwerke in vielen Fällen nicht nur bloße Grabmäler bedeutender Herrscher.

      Vielmehr sind wir uns