Felice Stevens
Frankie – unvergesslich
Man Up Storys 3
Aus dem Englischen von Elena Knybel
Impressum
© dead soft verlag, Mettingen 2022
© the author
Titel der Originalausgabe „Frankie – unforgettable“, Juni 2018
Übersetzung: Elena Knybel
Cover: Irene Repp
http://www.daylinart.webnode.com
Bildrechte:
© George Mayer – shutterstock.com
1. Auflage
ISBN 978-3-96089-498-8
ISBN 978-3-96089-499-5 (epub)
Inhalt:
Frankie
Niemand versteht, warum ich ihn liebe. Warum ich ihn brauche. Warum ich ihn zurückgenommen habe. Das muss auch niemand. Ich weiß es. Trotz des Kummers und Herzschmerzes, kann ich unter seine Haut sehen. Und ich bin jetzt ein anderer. Nicht mehr ‚Flirty Frankie‘. Ich war lange genug der ‚King of the Club‘. Meine Träume haben sich verändert, genau wie ich. Ich bin stärker. Ich glaube an mich. Und ich bin definitiv klüger als vor einem Jahr.
Jetzt ist er damit an der Reihe, mir zu zeigen, was für ein Mann er wirklich ist. Sich zu beweisen. Ich habe ihn immer geliebt. Doch das ist nicht genug. Ich muss lernen, ihm zu vertrauen.
Aaron
Keine weiteren Ausreden. Keine weiteren Chancen. Ich muss das in Ordnung bringen oder ich werde ihn wirklich verlieren. Ich muss es tun. Niemand außer ihm hat je an mich geglaubt. Niemand außer ihm hat mich je gewollt. Ich kann ihn nicht enttäuschen. Ich werde es nicht. Ich kann mich selbst nicht enttäuschen. Ich versuche es, aber es ist so verdammt schwer. Egal, was sie mir entgegenwerfen, ich bin stärker. Und ich werde es schaffen. Ich bin auf dem Weg. Mit Frankie an meiner Seite. Ich kann die Zukunft sehen. Ich habe eine Zukunft. Uns. Gemeinsam. Für immer.
Widmung
All denen, die glauben, sie würden nie eine zweite Chance bekommen. Gebt nicht auf.
Danksagungen
Mein Dank gilt allen voran, wie immer Keren Reed. Du scheinst zu wissen, was ich versuche zu sagen, ohne fragen zu müssen. An Hope und Jess, ich schätze euch mehr, als ihr wissen könnt. Danke, dass du immer für die Dinge auf den letzten Drücker da bist, Dianne. Ich könnte und wollte dies nicht ohne dich tun.
An all die Leser, die gehofft hatten, dass Frankie sein Happy End bekommen würde, ich hoffe, euch gefällt diese Geschichte.
In dieser Geschichte wird sexuelle Gewalt erwähnt. Die eigentliche Handlung wird jedoch nicht beschrieben.
„Ich schwöre, Frankie. Ich schwöre, dass es diesmal anders wird.“
Kapitel 1
FRANKIE
„Immer noch kein Glück?“
Ich stellte eine Tasse Kaffee vor Aaron und lehnte mich ihm gegenüber an den kleinen Küchentresen. Er war heute eher zu mir herübergekommen, um meinen Computer zu benutzen, und suchte schon seit Stunden nach einem Job. Als Aaron aus dem Gefängnis entlassen worden war, hatte er wieder bei mir einziehen wollen. Doch ich hatte Nein gesagt. In den letzten Monaten hatte ich ihn öfter hier übernachten lassen, als allein zu schlafen, doch er hatte noch immer seine eigene Wohnung. Ich war vorsichtig.
„Nein. Scheiße, ich kann nicht mal mehr klar sehen. Ich brauche eine Pause.“ Er rieb sich die Augen, nahm einen Schluck und stieß einen Seufzer aus. „Danke, Babe. Genau das habe ich gebraucht.“
Das Kosewort ließ einen warmen Schauer durch mich hindurchströmen. In unseren gemeinsamen Therapiesitzungen hatten Aaron und ich darüber gesprochen, wie ungern er Zuneigung zeigte und wie ich mich dadurch fühlte. Seitdem er zurück war, hatte er sich Mühe gegeben. Das mochte wenig erscheinen, doch für mich bedeutete es, dass er zuhörte und meine Gefühle ernst nahm.
Ich setzte mein hoffnungsvollstes Gesicht für ihn auf. „Es wird sich schon was ergeben. Was ist mit diesem neuen Supermarkt, der letzte Woche am Cross Bay Boulevard aufgemacht hat?“
Seine Miene verfinsterte sich. „Die sagen, sie hätten nichts frei. Aber sie haben immer noch das Schild im Fenster, weißt du?“
Ich verstand. Und es beunruhigte mich. Aaron war schon seit Monaten wieder aus dem Gefängnis raus und hatte immer noch nichts gefunden. Und auch wenn ich sah, wie sehr er sich bemühte, an seiner Aggressionsbewältigung zu arbeiten, so war ich doch besorgt, dass er einen Rückfall haben könnte und wir wieder in derselben hässlichen Situation landen würden wie letztes Jahr.
„Soll ich Austin bitten, Rhoades zu fragen? Er hat so viele Geschäfte, ich wette, er könnte was für dich finden.“
„Nein“, schnappte er wütend. „Dein Freund hasst mich. Ich brauche keinen Gefallen von ihm. Ich werde das selbst schaffen.“
„Okay, okay. War ja nur ein Vorschlag.“
Er erhob sich, umrundete den Tresen, kam auf mich zu und, Gott steh mir bei, ich konnte das unfreiwillige Stolpern meines Herzens nicht unterdrücken. Ich hasste es, ihn niedergeschlagen und traurig zu sehen.
„Ich weiß.“ Er streckte seine Hand aus und umfasste mein Kinn, seine Handfläche rau und warm an meinem Gesicht. Ich wünschte, jeder dieser Zweifler könnte diese zarten Momente zwischen uns sehen, statt sich nur an den alten Aaron zu erinnern. „Ich mache dir keine Vorwürfe. Meine Probleme sind meine eigene Schuld.“
Ich legte meine Arme um ihn und zog ihn näher an mich heran. „Wir hatten beide unrecht. Aber jetzt können wir es besser machen. Ich möchte ihnen allen die Person zeigen, als die ich dich in Erinnerung habe, von damals, als wir uns das erste Mal getroffen haben. Klug, lustig und sexy.“
Er umfasste meinen Hintern und zog mich so dicht an sich, dass ich die harte Wölbung seiner Erektion an meinem Bauch spüren konnte. „Sexy, hm? Ich bin nur für dich sexy … Das weißt du, oder?“
„Mmhmmm.“ Er hatte mich im Handumdrehen so weit.
„Was ist mit dir? Bist du auch nur für mich sexy? Oder hat dich einer dieser Anzugträger flachgelegt? Hast du in letzter Zeit irgendwelche Schwänze gelutscht?“
Ein eiskalter Schock durchfuhr mich und meine Erektion erschlaffte, während Ärger mich durchströmte. „Was?“ Ich stieß ihn von mir, mit offenem Mund und schlagendem Herzen. „Wie bitte? Was zur Hölle meinst du damit? Glaubst du, ich bin eine Hure? Dass ich meinen Arsch an diese Typen im Club verkaufe?“
„Nein.“ Er senkte seinen finsteren Blick zu Boden, dann hob er ihn wieder, um meinen zu treffen. „Ich weiß nicht. Ich höre halt Dinge … fieses Zeug darüber, was in diesen Hinterzimmern so abgeht.“ Er rieb sich das Kinn. „Und ich habe gesehen, wie du flirtest.“
„Ach, fick dich.“ Ärger und Schmerz durchströmten mich und mein Geduldsfaden riss. „Ja, ich gebe Privatvorführungen. Habe ich je einem Typen im Hinterzimmer einen runtergeholt? Scheiße ja, wenn das Trinkgeld gestimmt hat. Ich werde dich nicht anlügen. Ja, ich habe mich auch von ihnen küssen und berühren lassen. Aber seit dir hatte ich mit niemandem Sex. Verdammte Scheiße, Aaron. Ich hatte noch nicht mal ein Date, seit wir uns getrennt haben.“
Frustriert stürmte ich an ihm vorbei aus der Küche und warf die Schlafzimmertür hinter mir zu. Ich stand in der Mitte des Raumes und versuchte, die Tränen