Forschende Fachdidaktik II. Группа авторов. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Группа авторов
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783823301936
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      Modul 2: Systemisches Beraten und Begleiten: Methoden und Werkzeuge

      In Modul 2 werden die persönlichen Ressourcen der SprachLernBegleitenden besprochen und deren Kompetenzen ausgebaut. Ziel ist es, an den individuellen Entwicklungsmeilensteinen zu arbeiten und diese zu reflektieren. Zudem stellt der Seminarleiter Methoden und Settings aus dem Bereich des Coachings vor: Einschätzungsinstrumente zum eigenen Lernerfolg, Selbsteinschätzungsbögen, Metaphernbildung, Visualisierungstechniken und Rollenspiele. Zudem runden die Besprechung von relevanten Texten und die Präsentation neuer Fachliteratur das Modul ab. Es soll Raum und Zeit gegeben werden, sich als Coach und SprachLernBegleiterIn zu erproben.

      Modul 3: Die Rollen und Aufgaben von HochschuldidaktikerInnen

      Modul 3 fokussiert das Arbeitsspektrum von Hochschullehrenden. Schwerpunkt ist die Reflexion des Tätigkeitprofils als Beratende, Lehrende, Forschende. Folgende Fragestellungen finden dabei Berücksichtigung: Hat sich das Selbstverständnis als universitäre Lehrperson gewandelt und, wenn ja, inwiefern? Was verbirgt sich hinter der Bezeichnung HochschuldidaktikerIn? Wie lassen sich die einzelnen Tätigkeitsbereiche Lehre, Forschung und Beratung miteinander verbinden? Wie können die Segmente gewinnbringend in den Arbeitsalltag integriert werden? Die SprachLernBegleiterInnen besprechen, inwiefern Sprachenlehre, Beratung und Forschung eine bereichernde Verbindung darstellen.

      Modul 4: Feedback und Evaluierung

      Zum einen werden Erfahrungen aus den Beratungssituationen besprochen und gemeinsam reflektiert, zum anderen stehen die Themen Feedback und Evaluierung im Mittelpunkt. Die von den Studierenden ausgefüllten Evaluierungsformulare werden besprochen. Weitere methodische Inputs sollen das Handlungsfeld der SprachLernBegleitenden erweitern. Darüber hinaus werden systemische Feedbackmöglichkeiten im Rahmen von Beratungssituationen erarbeitet.

      Modul 5: Lerntechniken für Sprachenlernende

      In Modul 5 richtet sich das Hauptaugenmerk auf das Thema Lerntechniken beim Sprachenlernen. Oftmaliges Anliegen der Studierenden ist es, beim Lernen innerhalb der einzelnen Kompetenzbereiche unterstützt zu werden. Auch wollen ältere Studierende, die sich nach Längerem wieder einer Sprache widmen, bei ihrem Wiedereinstieg in das Sprachenlernen begleitet werden. Aus diesem Grund sollen die Themenbereiche Lerntechniken, Lernstrategien und Lernen lernen in der Sprachenlehre beleuchtet werden. Die SprachLernBegleitenden reflektieren ihre diesbezüglichen Erfahrungen in bisher stattgefundenen Sitzungen. Des Weiteren wird ergründet, ob und inwiefern sich hinter Lernschwierigkeiten auch Metathemen, wie z.B. Ängste oder andere Lernhemmungen, verbergen können. Auf einer strukturellen Ebene werden Leit- und Anamnesefragen entwickelt, die verwendet werden können, um dem bisherigen Sprachlernverhalten der Studierenden nachzuspüren. Diese sollen eine methodische Hilfe in den Beratungen sein. Besprechungen von lernpsychologischen und neurodidaktischen Erkenntnissen runden das Modul ab.

      Modul 6: Psychologische Aspekte der SprachLernBegleitung

      Aus dem familiären oder sozialen System, der Schule oder anderen Bildungseinrichtungen bringen Studierende individuelle Lernerfahrungen in den universitären Sprachunterricht mit. Diese wirken prägend und können auf das weitere Lernverhalten Einfluss nehmen. Im Modul besprechen die SprachLernBegleitenden, wie sich derartige Prägungen entwickeln bzw. manifestieren können. Dabei wird eine psychologische Perspektive eingenommen. Im Fokus stehen neuronale Netzwerke, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Wahrnehmungseffekte und das Etablieren von lernhemmenden Mustern und Glaubenssätzen. Aus dem Blickwinkel des coachenden Settings werden Methoden und beratende Zugänge aufgezeigt, um Sprachlernprägungen und Ängste im Hinblick auf das Lernen zu reflektieren und zu hinterfragen.

      Analyse einer Gruppendiskussion: SprachLernBegleitende im Gespräch

      In diesem Abschnitt werden relevante Gesprächs- und Reflexionsergebnisse von sechs SprachLernBegleitenden und zwei Projektleitenden, die sich im Rahmen einer Gruppendiskussion getroffen haben, zusammengefasst. Wie zuvor formuliert, ist es ein Teilziel, das mit der Unterrichtspraxis verwobene Projekt mittels qualitativer Forschungsverfahren evaluierend zu begleiten. Als eine Erhebungsmethode wurde die Gruppendiskussion eingesetzt, da diese einen Wissensaustausch unter den SprachLernBegleitenden ermöglichte. Eine derartige Methode bot sich zudem an, da diese im Rahmen der modularen Weiterbildungen stattfinden konnte. Dabei wurde dem Ablaufmodell der Gruppendiskussion nach Mayring (vgl. 2002, S. 79) Folge geleistet. Dieses sieht unter anderem die Formulierung von Fragestellungen vor. Die Fragestellungen sind in Abbildung 1 ersichtlich. Darin sind die für die Gruppendiskussion relevanten Forschungsfragen zu erkennen. Frage A geht auf die Grundstruktur der SprachLernBegleitungen ein: Wie stellt sich die beratende Tätigkeit im Gegensatz zum unterrichtenden Schwerpunkt dar? In Frage B sollen die entsprechenden Beratungskompetenzen herausgearbeitet werden, die in diesem Arbeitsbereich vonnöten sind. In diesem Kontext stellt sich auch die Frage: Welche Kompetenzen sollten SprachLernBegleiterInnen mitbringen? Frage C betrifft den Rahmen des beratenden Tätigkeitsfelds: Mit welchen Herausforderungen und Problemstellungen sehen sich Lehrende in der Beratung konfrontiert? Frage D beschäftigt sich mit dem wissenschaftlich-theoretischen Aspekt der SprachLernBegleitungen. So soll untersucht werden, in welche Disziplinen das Projekt aus Sicht der Beteiligten eingebettet ist. Ein weiterer Kernbereich des Ablaufmodells nach Mayring ist die freie Diskussion. Ausgehend von den formulierten Fragestellungen wurde diese vom Autor des vorliegenden Beitrags moderiert. Die wesentlichsten Gesprächsergebnisse wurden während der Diskussion mitprotokolliert. Das Ergebnisprotokoll diente als Datenmaterial zur Formulierung der unten stehenden Diskussionsergebnisse.

A SprachLernBegleitung ist eine Form des individualisierten bzw. informellen Lernens. Welche Hauptunterschiede erkennen Sie, vor allem im Gegensatz zum Unterricht mit großen Gruppen?
B Aus Ihrer bisherigen Erfahrung als SprachLernBegleitende: Welche Kompetenzen sollten SprachLernBegleitende mitbringen bzw. entwickeln, um Sitzungen gekonnt und sicher zu gestalten?
C Welche Herausforderungen stellen sich für Sie als SprachLernBegleitende?
D Welche Fachdisziplinen wirken aus Ihrer Sicht noch in die Tätigkeit ein?

      1:

      Tabelle Fragen in der Gruppendiskussion

      Frage A zielt auf einen Vergleich zwischen universitärer Lehr- und Beratungstätigkeit ab. Dieser bietet sich an, zumal die SprachLernBegleitenden sowohl als Lehrende als auch als Beratende tätig sind. Einen Hauptunterschied sehen die SprachLernBegleitenden zwischen Inhalt und Methode. Während im Unterricht an sich das „Was?“, sprich der Unterrichtsinhalt und die Lernziele, im Blick behalten werden müssen, können sich die SprachLernBegleitenden im Beratungssetting voll und ganz auf das „Wie?“ konzentrieren: Wie lernen die Studierenden am besten? Das methodische Lernvorgehen der Studierenden ist zentral. Demzufolge ist ein Hauptmerkmal die individuelle Begleitung, welche in dieser Form in Lehrveranstaltungen nicht möglich ist. Zudem entsteht ein persönlicher Kontakt, anders als etwa bei mediengestützten Lernsettings. Ein großer Vorteil ist zudem der zeitliche Rahmen. Fragestellungen können detailliert besprochen werden, und die unzähligen Kurzgespräche vor und nach einer Lehrveranstaltung oder per E-Mail reduzieren sich, was eine Arbeitsentlastung bedeutet. Viele didaktische Konzepte, welche Lernkonzepte oder Lerntypen betreffen, können individuell angewandt werden und müssen nicht in die Arbeit mit großen Gruppen integriert und so verallgemeinert präsentiert werden. Die Studierenden bekommen die Möglichkeit, ihren Lernprozess auf einer Metaebene zu betrachten. Die Begleitung ermöglicht eine andere Perspektive, welche Stärken und Entwicklungspotentiale erkennbar werden lässt.

      Um gezielt an einer Professionalisierung der SprachLernBegleitung arbeiten zu können, wurden die SprachLernBegleitenden in der Frage B nach den notwendigen Anforderungen und Kompetenzen gefragt, die