Der Unterschied zwischen siderischem und synodischem Monat. Nach einem synodischen Monat zeigt uns der Mond wieder dieselbe Phase (grüne Linien), dieselbe Position am Himmel wird aber wegen des Umlaufs der Erde um die Sonne schon früher erreicht (blaue Pfeile).
Ist also etwa heute Vollmond und der Mond befindet sich im Sternbild Wassermann, so wird der nächste Vollmond im Sternbild der Fische stehen.
Die Zeitdauer zwischen zwei aufeinander folgenden Vollmonden beträgt 29 ½ Tage. Dieser Zeitraum ist kürzer als die Länge eines Monats mit 30 oder 31 Tagen. Aus diesem Grunde kann es hin und wieder vorkommen, dass innerhalb eines Monats zweimal ein Vollmond zu sehen ist. Man nennt dies auch den Blauen Mond. Ursprünglich bedeutete dies einfach das nicht so häufige Auftreten zweier Vollmonde in einem Monat, der englische Ausdruck once in a blue moon drückt aus, dass etwas selten vorkommt. Früher zählte man die Vollmonde in einer Jahreszeit durch. Normalerweise gibt es drei Vollmonde pro Jahreszeit. Wenn aber dieses Ereignis viermal eintritt, wurde der dritte Vollmond in früheren Zeiten als blue moon bezeichnet.
Noch etwas Statistik: Ein Blauer Mond tritt im Mittel alle 2,4 Jahre auf. In einem konkreten Monat mit 31 Tagen alle 20 Jahre, in einem konkreten Monat mit 30 Tagen alle 60 Jahre. Wenn wir also zum Beispiel heuer im März einen Blauen Mond hatten, so tritt dies das nächste Mal erst wieder in 20 Jahren ein. Alle 19 Jahre kommt es vor, dass der Monat Februar ohne Vollmond ist, wenn die Länge des Februar 28 Tage beträgt. Bei einem Schaltjahr, wenn die Monatslänge des Februar 29 Tage beträgt, kommt dies statistisch gesehen alle 55 Jahre vor.
Pro Jahrhundert gibt es insgesamt 41 Blaue Monde.
Die Mondphasen kennen wir alle: Neumond, erstes Viertel (dabei ist der Mond nicht zu einem Viertel, sondern zur Hälfte beleuchtet, die Bezeichnung erstes Viertel bezieht sich darauf, dass der Mond ¼ seiner Erdumlaufbahn zurückgelegt hat), Vollmond, letztes Viertel.
Bei Neumond steht der Mond ganz dicht neben der Sonne, meistens ober- oder unterhalb, nur wenn er genau vor der Sonne steht, kommt es zu einer Finsternis. Meist geht also der Mond bei Neumond nördlich oder südlich der Sonne vorbei, da die Bahn des Mondes zur Erdbahnebene (Ekliptik) geneigt ist. Deshalb ist nicht bei jedem Neumond eine Sonnenfinsternis zu sehen. Beim ersten oder letzten Viertel beträgt vom Mond aus gesehen der Winkel zwischen Erde und Sonne genau 90 Grad. Wir sehen den Mond zur Hälfte beleuchtet. Diese Phasen sind die besten Phasen für eine Mondbeobachtung mit einem Teleskop. Man erkennt dann bereits in kleinen Teleskopen viele Krater, die Schatten werfen. Bei der Phase Vollmond ist der Mond die ganze Nacht hindurch zu sehen, er geht am Tag, an dem Vollmond ist, im Osten auf, wenn die Sonne untergeht, und er geht im Westen am Morgen unter, wenn die Sonne aufgeht.
Bei Vollmond erkennt man keine Krater und Berge auf der Mondoberfläche, da der Mond einerseits sehr hell erscheint und es andererseits keine Kontraste gibt. Mit freiem Auge sieht man dunkle Flecken auf dem Mond, das sind ausgedehnte Lavaebenen. Diese Ebenen lassen sich dann mit etwas Fantasie als ein Gesicht deuten. In manchen Kulturkreisen glaubt man auch eine alte Frau zu erkennen, die Holz sammelt oder einen Hasen.
Verschiedene Deutungen der Mondformationen. Nach D. Helber.
Was sind die dunklen Flecken auf dem Mond wirklich?
Früher dachte man, dass es sich dabei um Meere und Ozeane handelt, und deshalb wurden diese Erscheinungen als Mare, Mehrzahl Maria beziehungsweise Ozeane bezeichnet. So finden wir auf dem Mond das Regenmeer (Mare Imbrium), das Honigmeer (Mare Nectaris) oder den Ozean der Stürme (Oceanus Procellarum).
Es gibt auch Gebirgsketten auf dem Mond, die nach Gebirgsketten auf der Erde benannt sind, wie die Alpen, Karpaten …
Wie sind diese Oberflächenformationen entstanden? Im Unterschied zur Erde, wo es auch jetzt noch aktive Vulkane gibt, sich die Kontinente langsam gegeneinander verschieben (z.B. entfernt sich der amerikanische Kontinent vom europäischen mit etwa 1,4 cm pro Jahr), ist unser Mond ein inaktiver Himmelskörper. Die Energie für all diese Aktivitäten auf der Erde stammt vom heißen Erdinneren. Auch das Innere des Mondes war vor mehr als drei Milliarden Jahren heiß, aber da der Mond deutlich kleiner als die Erde ist, ist sein Inneres weitgehend erkaltet und nicht mehr heiß. Alle Krater und selbst die großen Mondmeere sind durch Einschläge von anderen kleineren Himmelskörpern entstanden. Auch heute noch kommt es zu Einschlägen, allerdings waren diese Einschläge vor etwa 3,8 Milliarden Jahren viel häufiger. Man spricht auch vom kosmischen Bombardement. Auch die Mondgebirge sind keine Gebirge im irdischen Sinne (diese entstehen durch Auffaltungen, wenn zwei Kontinentalplatten aneinanderdrücken, etwa die afrikanische Platte gegen die europäische, wodurch sich die Alpen bildeten und auch jetzt noch einige Millimeter pro Jahr höher werden). Die Mondgebirge finden wir an den Rändern der großen Mondmeere, es handelt sich dabei um aufgeworfenes Material von dem jeweiligen Einschlag.
rechts: Der Mond bei der Phase Vollmond. Man erkennt die dunklen Lavaebenen, also die Mondmeere, aber kaum Krater. links: Bei der Phase erstes Viertel sieht man sehr schön die Krater, die durch Meteoriteneinschläge entstanden sind, die meisten Krater sind sehr alt, mehr als 3,8 Milliarden Jahre.
Seit jeher haben Finsternisse die Menschheit beeindruckt. Besonders natürlich totale Sonnenfinsternisse, wenn es plötzlich für einige Minuten mitten am Tage dunkel wurde. Man kann sich vorstellen, welche ungeheure Macht Astronomen hatten, die in der Lage waren, solche Ereignisse vorherzusagen.
Mond und Sonne erscheinen am Himmel, wie gesagt, gleich groß. Der Mond umläuft die Erde in einer zur Erdbahn (Ekliptik) um etwa 6 Grad geneigten Bahn. Eine totale Sonnenfinsternis kann nur eintreten, wenn der Neumond genau zwischen Erde und Sonne steht, eine totale Mondfinsternis tritt ein, wenn der Mond bei Vollmond in den Schatten der Erde eintaucht, die Erde also genau zwischen Sonne und Mond steht. Wir haben somit nur dann mit einer Finsternis zu rechnen, wenn sich der Mond bei Voll- oder Neumond in der Erdbahnebene befindet. Die Schnittpunkte der Mondbahn mit der Erdbahnebene, die auch Ekliptik genannt wird, nennt