Pierre schwieg dazu. Wenn es nur der Schnee war, dann würde Colter schon irgendwann auftauchen. Die Männer wussten, wie man auch im Winter hier draußen überleben konnte. Er deutete auf seine Frau, die bescheiden im Hintergrund stand. „Hast du einen Platz für uns?“
Menard musterte die junge Indianerin und nickte freundlich. „Klar! Such dir oben einen Platz. Da ist es schön warm. Nimm dir eine Kammer.“
„Danke!“
„Und was hast du vor?“, erkundigte sich der Anführer.
„Eigentlich wollte ich auf Colter warten und mich dann ihm und Henry anschließen.“
„Three Forks, was?“
Pierre nickte. „Ein oder zwei gute Winter, und ich kann die Farm meiner Eltern noch vergrößern.“
Menard lachte dröhnend. „Wenn dich mal der Pelzhandel erwischt hat, Junge, dann bebaust du garantiert keine Felder mehr. Es gibt entweder Jäger oder Farmer.“
Er schob Pierre in Richtung seiner Frau und klopfte ihm gönnerhaft auf die Schulter. „So, jetzt nimm mal dein Mädel und mach ihr ein paar hübsche braune Kinder. Ich sage dir, nichts ist besser als ein paar Hände, die dir beim Arbeiten helfen. Eigene Kinder kosten nichts. … Musst sie nur ein bisschen füttern.“
Pierre wurde etwas rot, denn an Familienplanung hatte er noch nicht gedacht – zumindest nicht mit einer Squaw.
Menard sah sein Zögern. „Du willst später mal eine Weiße, was?“ Pierre zuckte unentschlossen mit den Schultern. „So weit habe ich noch gar nicht gedacht.“
„Macht nichts! Auch Clark hat einen Sohn mit einer Nez Percé. Bei den Indianern gehören die Kinder zur Frau. Wenn du sie irgendwann zurücklässt, bleiben die Kinder bei ihr – und du kannst deine Auserwählte heiraten.“
Pierre riss erstaunt die Augen auf. „Clark hat einen Sohn mit einer Indianerin?“
„Ja, er war im Winter mit der Frau zusammen. Sie ist die Tochter eines Häuptlings.“
„Und es gab keinen Ärger.“
„Warum? Clark hat wohl großzügig für sie bezahlt. Bei den Indianern ist es kein Hinderungsgrund, wenn die Squaw schon ein Kind hat. Das zeigt höchstens, dass sie fruchtbar ist. Die nehmen das nicht so genau. Das Mädchen hat bestimmt schon den Nächsten …“ Er klang nicht besonders beeindruckt und hatte wohl auch keine hohe Meinung von den Indianern. „Kannst ja mal die anderen an die Kleine lassen … gegen Bezahlung, versteht sich.“ Er machte eine ordinäre Geste in Richtung von Mato-wea.
Pierre schluckte schwer, und seine Lippen wurden zu einem schmalen Strich. „Sie ist doch keine Nutte!“, stellte er klar.
Menard zuckte mit den Schultern. „Ich meine ja nur …. Da kannst du deine Ausgaben kompensieren.“
Pierre sagte lieber nichts mehr, sondern drückte Mato-wea seine Bündel in die Arme und schob sie dann die zusammengezimmerte Holztreppe hoch. Er selbst trug ebenfalls einige Bündel und natürlich sein geliebtes Gewehr. Er fand die beschriebene Kammer, die sonst Manuel Lisa beherbergt hatte, und stellte seine Bündel in eine Ecke. Die Kammer war kaum größer als das Bett, das eine Matratze aus Stroh hatte, aber für Pierre war es geradezu luxuriös. Er legte eine Decke auf das Bett und zog Mato-wea zu sich herab. Seine Hand fasste unter ihren ponchoartigen Umhang und umschloss eine ihrer Brüste. „Jetzt machen wir es uns ein bisschen gemütlich“, raunte er verführerisch. „Warte hier! Ich hole uns etwas zu essen!“
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