Im Eissturm der Amsel
Historischer Roman
von
Kerstin Groeper
Impressum
Im Eissturm der Amsel, Kerstin Groeper
TraumFänger Verlag Hohenthann, 2020
1. Auflage eBook Mai 2021
eBook ISBN 978-3-941485-97-6
Lektorat: Michael Krämer
Satz und Layout: Janis Sonnberger, merkMal Verlag
Datenkonvertierung: Bookwire
Titelbild: James Ayers
Copyright by TraumFänger Verlag GmbH & Co. Buchhandels KG,
Hohenthann
Printed in Germany
Inhalt
Fort Raymond
Louisiana Territorium im Winter 1808/1809
Pierre DuMont lag in seinem Versteck zwischen den tiefhängenden Ästen einer Fichte und beobachtete die beiden Indianer, die ganz in seiner Nähe vorbeischlichen. Er sah schwarz und rot bemalte Gesichter, Hauben mit hoch aufgerichteten Adlerfedern und nach unten hängenden Hermelinstreifen, hemdenähnliche einfache Gewänder mit langen Fransen und griffbereite Waffen. Sie hatten ihre Bisonroben abgelegt, um für den Kampf beweglicher zu sein. Pekuni! Er wusste, dass sie – verteufelt noch mal – etwas gegen seine Anwesenheit hier hatten. Die Pekuni waren erbitterte Feinde der Trapper oder auch Waldläufer, die es wagten, den Missouri entlang in ihre Jagdgründe vorzustoßen. Pierre zog ein Tuch vor seinen Mund, damit die Rothäute nicht die Atemwölkchen sahen, die in der klirrenden Kälte von seiner Nase aufstiegen. Zur Sicherheit nahm er Schnee in den Mund, um den Atem zu kühlen. In den Händen hielt er sein Gewehr. Es war geladen, aber Pierre wusste, dass allein das Klicken, wenn er den Hahn spannte, in der Wildnis weit zu hören sein würde. Obwohl die Kälte langsam in seine Glieder kroch, sammelte sich auf seiner Stirn der Schweiß. Mit einer langsamen Bewegung schob er die Biberfellmütze etwas nach oben und wischte sich die Stirn trocken. Er konnte unmöglich einen genauen Schuss abfeuern, wenn ihm der Schweiß in die Augen lief. Sein braunes lockiges Haar klebte am Haaransatz und juckte unangenehm. Eine Schweißperle lief an der Nase entlang und sammelte sich an seinem gestutzten Oberlippenbart. Mit seiner Zunge