Granate oder Granatapfel, was hat der Schwarze in der Hand. Dany Laferriere. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Dany Laferriere
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783884236604
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Was! Gerade mal fünfzig Schreibmaschinenseiten. Und hopp! Für die Ewigkeit! Mir nichts dir nichts. Nur um die Amerikaner zu ärgern, mit ihren dicken Wälzern von nicht unter 600 eng bedruckten Schreibmaschinenseiten. Jede Seite vollgestopft mit genauen Angaben über die Figuren (was sie essen, trinken, anhaben und wo sie hingehen, auch der Name der Bar, wo sie was trinken, dazu der Name des Getränks, mit dem Rezept für den Cocktail et cetera). Auf diese Weise schafft man 600 Seiten in weniger als einem Monat. Warum keine 10 000 Seiten? Es ist nie genug, bis die ganze Erde damit zugemüllt ist. Diese Leute haben nichts zu sagen und um das auszudrücken, brauchen sie drei Bände. Und das Publikum? Mein Herr, das Publikum ist beeindruckt von dem Gewicht (fünf Kilo) und kauft sich den Wälzer mit gut verpacktem Quark, ohne auf die Qualität zu achten: „Geben Sie mir noch zwei dazu, Madame, auch den dicken, der sich klammheimlich hinter dem Michener versteckt, nein nein, auf keinen Fall Stephen King, den kann ich wirklich nicht ausstehen. Offenbar lässt er seine Bücher von Außerirdischen schreiben, seine Neger kommen vom Mars. Das habe ich in World News gelesen. Wenn er aber diese dicken Bücher selbst schreibt, tut er das eindeutig zu oft, das gefällt mir nicht. Dahinter muss sich etwas verbergen, irgendein Laster, wissen Sie, der Typ schreibt so schnell, kaum habe ich eines von ihm angefangen, kommt bereits ein neues heraus. Finden Sie das normal? Nein, ich nehme noch eins von Irving, ich mag Bären und hoffe, dass in dem wieder einer vorkommt … Für heute ist es genug, wissen Sie, es ist ein langes Wochenende und wir fahren alle nach Disneyland …“ Dabei hat jeder von diesen Typen, Bruder, ich meine Irving, Michener und King (ich lasse absichtlich die unter den Tisch fallen, die unlesbar und unbekannt sind) einen Abschluss von einer der ältesten amerikanischen Universitäten. Sie sind es gewohnt, schwer zu schuften, detailreiche Studien anzufertigen, ausufernde Aufsätze zu verfassen, das passt auch gut zu dem Stil ihrer Kleidung, wie sie tanzen, sich lieben … Dieser Glaube … dieses Durchhaltevermögen … dieser Sinn für das Arbeiten mit langem Atem … dieser schlechte Atem … All das brauchen sie, um Tonnen von Papier mit sinnentleerten Wörtern vollzuschreiben. Eine Geschichte ohne Inhalt und Perspektive. Währenddessen liegt Der kleine Prinz da, schläft stehend im Regal, wartet geduldig wie ein braves Kind auf die künftigen Jahrhunderte. Was für eine süße Rache wäre es, so etwas gegen diese Umweltverschmutzer zu Papier zu bringen, etwas so Sanftes, so Rundes, so Reines wie dieses Meisterwerk von Saint-Exupéry und sich vom Erlös einen Jaguar zu kaufen. Wenn der Heilige Geist existiert, wäre jetzt der Moment, in dem er sich zeigen müsste. Es ist seine letzte Chance. Warum rege ich mich derart auf? Was soll ich denn sonst tun, während ich im Dunkeln liege unter dem offenen Fenster und diesem riesigen amerikanischen Himmel?

      DIE ABREISE

      Ich glaube, es ist Zeit für die Abreise. Ich hole die alte braune Ledertasche hervor, stopfe ein paar T-Shirts, drei Jeans, Unterwäsche, ein Paar Tennisschuhe, zwei Paar Sandalen, einen Elektrorasierer, einen billigen Fotoapparat, Trockenfrüchte, Seife, eine Zahnbürste, Zahnpasta, ein paar Bücher (Dostojewski, Naipaul, Salinger, Kerouac und vor allem Walt Whitman), Stifte, einen Anspitzer und ein Dutzend bei Pilon gekaufte Hefte hinein.

      Mit dieser Ausrüstung habe ich vor, die Durchquerung Amerikas zu unternehmen.

      UNTER WASSER

      Am Busbahnhof traf ich Bouba, in der Nähe der Greyhounds, die viele Ziele in den USA ansteuern. Bouba ist mein alter Gefährte in guten, vor allem aber schlechten Tagen. Der einzige Mensch, mit dem ich Stunden verbringen kann, ohne zu reden. Bei Bouba brauche ich keine Worte. Sein Inneres erfasst alles. Ich glaube, es gibt niemanden, der freier ist als Bouba. Er macht einfach genau das, was er will. Er schläft zu jeder Tageszeit, isst was er will, kleidet sich, wie er will. Seine Gedanken sind wirklich frei. Oft ändert er seine Meinung mitten im Satz. Ich hatte ihn seit drei Wochen nicht gesehen. Mitunter verschwindet er einfach spurlos.

      „Ja“, sagte er, „ich gehe wieder unter Wasser.“

      „Für wie lange?“

      „Ich weiß nicht.“

      „Verstehe.“

      „Ich habe Lust zu verschwinden … Und du?“

      „Ich mache eine Reportage. Ich muss durch die ganzen Vereinigten Staaten reisen.“

      „Verstehe“, sagte er mit einem dünnen Lächeln.

      Eine Pause.

      „Hast du eine Adresse?“, fragte ich.

      „Nein … ich muss los …“

      Bouba von hinten. Die junge Frau, die ich gerade in einer Bar getroffen hatte, ist von diesem Bouba bereits schwer beeindruckt. Schon ist er weg und wieder hängt an meinem Arm eine leblose Frau. Er hat es noch nicht einmal bemerkt.

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