Dok. 41.8 (AW III/3, 170,23–27 Brennecke u.a.) = Athanasius, apol. sec. 32,1 (AW II, 110,21–23 Opitz): ὅμως δὲ ἀπαιτούμενος παρ’ ἡμῶν εἰπεῖν περὶ τῆς πίστεως οὕτως μετὰ παρρησίας ἀπεκρίνατο δι’ ἑαυτοῦ ὡς ἐπιγνῶναι μὲν ἡμᾶς ὅτι μηδὲν ἔξωθεν τῆς ἀληθείας ὁμολογεῖ (Übers. AW III/3, 170).
Die Herausgeber von AW III/3 halten es »für wenig wahrscheinlich, daß Markell diesen Brief noch vor der römischen Synode schrieb« und plädieren für eine Datierung auf das Frühjahr 341 (a.a.O., 152).
So VINZENT, Entstehung (s. Anm. 47), 209–219 und U. HEIL, Markell von Ancyra und das Romanum, in: A. von Stockhausen/H.C. Brennecke (Hg.), Von Arius zum Athanasianum. Studien zur Edition der »Athanasius Werke« (TU 164), Berlin u.a. 2010, 85–103 (99).
Das Romanum wird nach der Rekonstruktion bei Kinzig II, § 254b geboten, der bei Markell bezeugte Text nach Dok. 41.7 (AW III/3, 154,31–155,9 Brennecke u.a. = Kinzig II, § 253).
Hilarius von Poitiers, syn. 63 (PL 10, 523BC = Kinzig I, § 151d1): »Sed inter haec, o beatos vos in domino et gloriosos, qui perfectam atque apostolicam fidem conscientiae professione retinentes, conscriptas fides hucusque nescitis! Non enim eguistis littera, qui spiritu abundabatis. Neque officium manus ad scribendum desiderastis, qui quod corde a vobis credebatur, ore ad salutem profitebamini. Nec necessarium habuistis episcopi legere quod regenerati neophyti tenebatis. Sed necessitas consuetudinem intulit exponi fides et expositis subscribere. Ubi enim sensus conscientiae periclitatur, illic littera postulatur. Nec sanc scribi impedit, quod salutare est confiteri.«
Summarisch dazu WESTRA, Apostles’ Creed (s. Anm. 10), 33–37.
Vgl. VINZENT, Entstehung (s. Anm. 47), sowie dessen Auseinandersetzung mit seinen Kritikern (DERS., Ursprung [s. Anm. 15], 312–395).
VINZENT, Entstehung (s. Anm. 47), 409 = DERS., Ursprung (s. Anm. 15), 317 beendet seine Argumentation mit der Bemerkung, dass »die westliche Kirche das Bekenntnisstück eines Bischofs des Ostens bewahrt [hat], das dieser in seinem westlichen römischen Exil niedergeschrieben hat. Für den Westen ergibt sich daraus die Ironie der Liturgie- und Dogmengeschichte, dass die Gläubigen in katholischen wie in der Regel auch in evangelischen Gottesdiensten am Sonntag und in der Tauffeier das Bekenntnis desjenigen Theologen bekennen, der für sie an den hohen Feiertagen im Gottesdienst durch das Bekenntnis des Nizäno-Konstantinopolitanum als Häretiker vor ihnen steht. Denn in diesem Bekenntnis wird gegen Markell mit dessen eigenen Worten bekannt, dass Christi Reich ›ohne Ende sei‹.«
In gewisser Spannung zu dieser Argumentation steht die von M. VINZENT, From Zephyrinus to Damasus – What did Roman Bishops believe?, in: StPatr 63 (2013), 273–286, vorgetragene These, die römischen Bischöfe von Zephyrin und Calixt (frühes 3. Jahrhundert) bis zu Damasus (366–384) seien durch eine starke monarchianische (und gewissermaßen »altnizänische«) Traditionslinie verbunden gewesen, die für Markells Theologie empfänglich gewesen und von dieser beeinflusst worden sei. Das würde aber wahrscheinlich machen, dass das von Markell zitierte Credo ebenso traditionell wäre!
Eine knappe Bestandsaufnahme bietet L.H. WESTRA, Apostles’ Creed I. Christianity, in: EBR 2 (2009), 498–500 (500). Manche anfänglichen Befürworter, so z.B. Wolfram Kinzig, sind von der radikalen Gestalt der Vinzent’schen These wieder abgerückt; vgl. die Retractatio in W. KINZIG, Christus im Credo. Überlegungen zu Herkunft und Alter des Christussummariums im Apostolikum, in: DERS., Neue Texte und Studien zu den antiken und frühmittelalterlichen Glaubensbekenntnissen (AKG 132), Berlin u.a. 2017, 269–291 (274), wobei der Verfasser darauf hinweist, dass die gemeinsame Formulierung des neuen Ansatzes (W. KINZIG/M. VINZENT, Recent Research on the Origin of the Creed, in: JThS N.S. 50 [1999], 535–559) in Hinsicht auf die mögliche Rezeption altrömischer Tauffragen durch Markell »bewusst unscharf« formuliert worden sei (so auch bei VINZENT, Entstehung [s. Anm. 47], 407 = DERS., Ursprung [s. Anm. 15], 316). Ich selbst habe meine in der Besprechung des Bandes von 1999 mit einigen Kautelen formulierte Zustimmung zu Vinzents Grundthese (P. GEMEINHARDT: W. Kinzig/C. Markschies/M. Vinzent [s. Anm. 47], in: ZKG 112 (2001), 104–107 [106f.]) auch in der Rezension zu Vinzents Buch über das Apostolikum (P. GEMEINHARDT: M. Vinzent, Der Ursprung des Apostolikums im Urteil der kritischen Forschung [FKDG 89], Göttingen 2006, in: ZKG 119 [2008], 101–104) aufrechterhalten. In jedem Fall ist ihm darin zuzustimmen, dass seine Theorie zwar durch die Auffindung eines einzigen vormarkellischen Zeugen des Romanum hinfällig wäre – »doch diesen gilt es noch zu finden. Und fände man ihn, würde man immer noch zu erklären haben, warum das Zeugnis für die Zeit vor Markell singulär ist, nach Markell jedoch die Quellen reichlich zu fließen beginnen« (VINZENT, Ursprung [s. Anm. 15], 375).
HEIL, Markell (s. Anm. 50), 99f.
Dieses und die folgenden Zitate: a.a.O., 100.
Vgl. H. FREIHERR VON CAMPENHAUSEN, Das Bekenntnis im Urchristentum, in: ZNW 63 (1972), 210–253; wieder in: DERS., Urchristliches und Altkirchliches. Vorträge und Aufsätze, Tübingen 1979, 217–272; so auch A.M. RITTER, Glaubensbekenntnis(se) V. Alte Kirche, TRE 13 (1984), 399–412; anders aber noch D.Z. FLANAGIN, Creeds V. Christianity, in: EBR 5 (2012), 1022–1024 (1023).
Zur jüngsten Debatte über die Synode von Antiochien vgl. H.C. BRENNECKE/U. HEIL, Nach hundert Jahren: Zur Diskussion um die Synode von Antiochien 325. Eine Antwort auf Holger Strutwolf, in: ZKG 123 (2012), 95–113.
So noch KELLY, Glaubensbekenntnisse (s. Anm. 9), 181f.213.
Zu Euseb vgl. H. FREIHERR VON CAMPENHAUSEN, Das Bekenntnis Eusebs von Caesarea (Nicaea 325), in: ZNW 67 (1976), 123–139; wieder in: DERS., Urchristliches und Altkirchliches (s. Anm. 60), 278–299. Sein Bekenntnis findet sich in der einschlägigen Edition als Dok. 24 = Urk. 22 (AW III/1, 42–47 Opitz), die theologische Erklärung des Arius als Dok. 1 = Urk 6 (a.a.O., 12f.).
64
Vgl. RITTER, Glaubensbekenntnis(se) (s. Anm. 60), 402.
65
Vgl.