Klassisches Zeitmanagement reicht heute leider nicht mehr! Was ist klassisches Zeitmanagement und was meine ich damit, dass es nicht mehr reicht? Im klassischen Zeitmanagement (selbst wenn Sie ein gutes Buch oder Seminar genießen) wird Ihnen auf die unterschiedlichsten Weisen sinngemäß Folgendes vermittelt: Mache eine Liste der zu erledigenden Aufgaben. Dann ordne die Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit (was mache ich, wenn sich das widerspricht?) und fange oben an, deine Liste abzuarbeiten. Das ist nicht schlecht, aber in meinen Augen höchstens die zweitbeste Strategie. Warum ich diese Ansicht vertrete, erfahren Sie im Laufe dieses Buchs. Ein Grund ist, dass viele Menschen permanent das Gefühl haben, dass die Liste im Laufe der Zeit eher länger als kürzer wird und dies schlichtweg unbefriedigend ist, weil man nie fertig wird.
Wo liegt die perfekte Lösung?
Habe ich die perfekte Lösung? Nein, ich habe nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, weiß nicht alles und schon gar nicht alles besser. Ich habe jedoch sehr viel Erfahrung im Trainieren, Coachen und Begleiten der unterschiedlichsten Menschen – von „normalen Angestellten“ über Führungskräfte bis hin zu Personen auf Weltklasseniveau im jeweiligen Bereich: in Seminaren, bei Impulsvorträgen und im Einzelcoaching. In diesem Buch habe ich die besten Strategien, die für buchstäblich tausende Menschen gute Fortschritte gebracht haben, zusammengefasst. Hierbei werden Sie nicht in irgendeine Form gepresst. Dies ist ein Grund, weshalb viele Seminarinhalte (nicht nur beim Zeitmanagement) an der praktischen Umsetzung scheitern. Vielmehr ermöglichen es meine Konzepte, Prinzipien und Tipps, den persönlichen Stil einzubringen und diejenigen Dinge herauszupicken, die für Sie persönlich am besten passen.
Möchten Sie auch mehr schaffen in weniger Zeit? Wer möchte das nicht? Die meisten Menschen beschäftigen sich irgendwann einmal mit dem Themenkomplex Effektivität, Zeitmanagement, Zielfindung, Zeitverwendung und Zeitsparen aus einem von zwei Gründen: Entweder weil sie merken, dass die Aufgaben und Anforderungen immer weiter steigen und sich Fragen aufdrängen wie: „Wie soll ich das bloß alles schaffen?“ Oft ist es so, dass beispielsweise in einer Abteilung vorher zehn Leute gearbeitet haben, dann einer in den Ruhestand gegangen ist und einer das Unternehmen gewechselt hat und es somit nur noch acht Personen sind, weil die Stellen nicht nachbesetzt wurden. Wenn Sie eine solche Situation kennen, sind Sie kein Einzelfall. Die andere Kategorie von Gründen, weshalb Menschen sich häufig mit dem Themenkomplex Effektivität und Zeitmanagement beschäftigen, ist, dass sie merken: „Ich schaffe das zwar alles weiterhin immer irgendwie, aber der Stresspegel steigt immer weiter an.“ Eine Folge beispielsweise ist, dass man immer mehr Dinge mit nach Hause nimmt – physisch wie psychisch. Bei einem physischen Stapel ist es oft ein wenig absurd: Man nimmt einen großen Stapel an zu bewältigenden Materialien ins Wochenende mit nach Hause - nur um dann den gleichen Stapel, der meistens nicht so wahnsinnig viel kleiner geworden ist, am Montagmorgen wieder ins Büro zu tragen - zusammen mit dem schlechten Gewissen, wieder nicht alles geschafft zu haben.
Vielleicht kennen Sie auch das Gefühl, sich zu freuen, dass es endlich 17 Uhr ist. Nicht weil Feierabend ist, sondern um beim Arbeiten endlich Ruhe zu haben und endlich zu den Dingen zu kommen, die wirklich wichtig sind. Die provokative Frage, die ich in diesem Zusammenhang stelle, ist: Was haben Sie bis dahin gemacht, also bis 17 Uhr? Wenn es nicht gerade ein Tag mit ungewöhnlich vielen „Feuerwehreinsätzen“ war, dann erscheint mir der Zeiteinsatz (und vermutlich die Steuerung der eigenen Erreichbarkeit – mehr dazu an späterer Stelle) zumindest nicht ganz optimal.
Erfahrungshorizont von Zach Davis
Bevor wir noch tiefer ins Thema abtauchen: Wer bin ich überhaupt? Mein Name ist Zach Davis. Ich bin gebürtiger US-Amerikaner, bin in Philadelphia in den USA geboren und schließlich im reifen Alter von knapp drei Jahren nach Deutschland gekommen, habe meine ganze Schul- und Studienzeit im Köln-Bonner Raum verbracht und BWL in Köln studiert. Anlässlich meines Berufsstarts bei der KPMG Consulting AG zog ich nach München. Dort war ich ein paar Jahre in einem Bereich tätig, der sich „World Class Human Resources Consulting“ nannte. Spätestens jetzt wissen Sie, mit wem Sie es zu tun haben. Das war übrigens ein leicht ironischer Seitenhieb auf die, wie ich finde, etwas hochtrabende Bereichsbezeichnung. Aber es war definitiv eine lehrreiche und spannende Zeit, die ich nicht missen möchte. Dann habe ich Anfang 2003 ein kleines Trainingsinstitut namens Peoplebuilding, ebenfalls mit Sitz in München, gegründet und bin seitdem unterwegs als Trainer, Redner, Autor und Coach in Sachen persönliche Effektivitätssteigerung – übrigens neben dem Thema dieses Buchs auch spezialisiert auf das Thema „Schnelllesetechniken“.
Das war die offizielle Kurzbiographie. Wer bin ich wirklich und warum schreibe ich Ihnen dies an dieser Stelle des Buchs? Ganz einfach: Wenn Sie sich nicht zumindest an der einen oder anderen Stelle mit meinen Schilderungen und zu einem gewissen Grad mit meiner Person identifizieren können, dann werde ich Sie mit meinen Botschaften mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wirklich erreichen.
Also wer bin ich wirklich? Ich bin jemand, der einfach den Wunsch nach mehr (unter anderem zeitlicher) Freiheit hatte und deshalb ein eigenes Unternehmen gegründet hat. Wie Sie, kenne auch ich durchaus das Gefühl, in verschiedene Richtungen gezerrt zu werden: beispielsweise zwischen beruflichen Anforderungen einerseits und dem Privatleben andererseits. Ich leite ein Unternehmen mit ehrgeizigen Zielen und einer Tätigkeit, die eine nicht unerhebliche Reisezeit erfordert und ich habe eine Familie mit kleinen Kindern, deren Entwicklungsphasen ich nicht verpassen will und auf welche ich positiven Einfluss nehmen möchte. Dann habe ich, genau wie Sie, auch noch andere Lebensbereiche wie beispielsweise die eigene Gesundheit. Aktivitäten in diesem Bereich lassen sich nur schwer delegieren. Gerade hier unternehme ich viele Dinge (Sport treiben, gesunde Ernährung), von denen viele Menschen meinen, es seien Opfer. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Es wäre ein viel größeres Opfer, diese Dinge nicht zu tun. Der Grund ist einfach: Ich hätte sonst nicht im Ansatz die Energiemenge, die notwendig ist, um dasselbe Pensum zu absolvieren, oder würde im Anschluss auf der Couch zusammenklappen. Ich geben Ihnen ein Beispiel einer ziemlich repräsentativen Woche (Montag bis Freitag): 3 Seminartage, 2 Vortragseinsätze mit 2 längeren und 3 kürzeren Ortswechseln als „Grundauslastung“. Weitere Themen: Schreiben eines Artikels für eine Fachzeitschrift, Platzierung eines neuen Trainers bei mehreren Stammkunden, komplettes Korrekturlesen aller neuen Webseiteninhalte (über 200 Seiten) vor Veröffentlichung, Planungsarbeit mit unserem spanischen Lizenznehmer für PoweReading, Prüfung eines Vorschlags bezüglich einer Kooperation, monatliche Umsatzsteuer auf Plausibilität prüfen, Pressekonzept für das nächste Jahr entwerfen, einem Praktikanten eine Verhaltensänderung beibringen. Ich will Sie nicht mit Details aus meinem Unternehmen langweilen. Auch sind Ihre Themen vermutlich anders gelagert. Aber ich will Ihnen Folgendes aufzeigen: Ich weiß, wie es ist, viele verschiedene Hüte zu tragen. Das oben Dargestellte war ohne Übertreibung eine ganz normale Woche. Und dennoch bin ich ziemlich relaxed, es macht die meiste Zeit Freude und ich arbeite im Durchschnitt „nur“ ca. 45 Stunden pro Woche.
Meine Erfahrung stammt natürlich nicht nur aus meinem eigenen Leben, sondern auch aus meiner mittlerweile langjährigen Zusammenarbeit mit Menschen. Ich hatte und habe trotz meines relativ jungen Alters die Gelegenheit, mit buchstäblich zehntausenden Menschen im Rahmen von Vorträgen, mit tausenden Menschen in Seminaren und hunderten von Menschen in Form eines Einzelcoaching zu arbeiten. Bei diesen vielen Menschen, mit denen ich zusammengekommen bin, habe ich gewisse Gemeinsamkeiten (Muster) entdecken können: Muster bei Menschen, die erfolgreich (was natürlich zumindest teilweise individuell ist) und gestresst sind, Muster bei Menschen, die erfolgreich und wenig gestresst sind (spannende Kombination), Muster bei Menschen, die erfolglos und wenig gestresst sind, Muster bei Menschen, die erfolglos und total gestresst sind (tragische