Die wichtigste Versuchsreihe von Beginn an waren Experimente mit Zufallsgeneratoren, die auch zum wichtigsten Instrument bei dem von mir in Folge gegründeten Global Consciousness Project wurden, das ich die letzten eineinhalb Jahrzehnte leite. Ich konzentrierte mich auf sieben verschiedene Arten von Ereignissen, deren globale Auswirkungen ich im Laufe der Jahre erforschte:
• Terrorangriffe und Krieg
• Naturkatastrophen
• Feste und Feiern
• Mitgefühl und Empathie
• Kosmische und soziale Entrücktheit
• Starkes Interesse
• Bewusste Konzentration
Nicht nur dramatische Ereignisse, auch Momente der Freude können zu einer globalen Verbindung des Bewusstseins führen. Die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien, als Mario Götze am 13. Juli 2014 in der Verlängerung im Maracanã-Stadion mit einem Drehschuss ins lange Eck des argentinischen Torwarts Deutschland zum Fußballweltmeister machte, war ein solcher Moment, bei dem die Zufallsgeneratoren weltweit ausschlugen und die darauffolgenden 45 Minuten Werte lieferten, die von der Norm abwichen.
Das Global Consciousness Project (GCP) entstand aus der Idee, die Feldversuche, die wir mit dem PEAR machten und die wir FieldREG-Versuche nannten, das heißt Messungen außerhalb der Laboratmosphäre, auf eine größere Basis zu stellen. Die FieldREG-Experimente waren ein Schritt, der individuelles, Gruppen- und globales Bewusstsein miteinander verknüpfte. Wir wollten erforschen, ob es ein Bewusstseinsfeld gibt, und bauten technische Geräte, um dieses nachzuweisen.
Anders als im Labor, wo die Versuchspersonen durch ihre Intention Anomalien in den Zahlenreihen der Zufallsgeneratoren erzeugen sollten, wollten wir mit dem FieldREG einfach messen, ob Ereignisse ohne bewusste Konzentration auf das Gerät die Ergebnisse von Zufallsgeneratoren verändern können. Also setzten wir die Geräte bei Konzerten ebenso ein wie bei Messen in Kirchen, bei Meditationen, Ritualen und Zeremonien, wo Menschen als Gruppe Gefühle und Emotionen miteinander teilen, und – gleichsam als Kontrollgruppe – dort, wo wir dies nicht erwarteten: bei langweiligen wissenschaftlichen Meetings, in Einkaufszentren, an Straßenecken oder in Bahnstationen. Nach vielen Jahren und hunderten Experimenten sowie unabhängigen Wiederholungen waren die Resultate fast immer ident. Sie zeigten klare Abweichungen vom Zufall bei den emotionalen Ereignissen und ein Null-Ergebnis bei den Kontroll-Events.
Von den Bayreuther Festspielen bis zu den Pyramiden von Gizeh
Wir führten diese Versuche auf der ganzen Welt durch. Unser erstes Experiment war ein Ritual unter freiem Himmel einer heidnischen religiösen Gruppe, wo unser erstes Field-REG-Gerät zum Einsatz kam. Es war in einem kleinen Koffer verstaut: ein schwerer Laptop, ein Portable REG des PEAR Lab und eine klobige Motorradbatterie, die den Strom dafür lieferte.
Das Resultat war die Mühe wert: Das Gerät zeigte während der Zeremonie eine deutliche Abweichung vom Zufall, es trat in den Ergebnissen eine Ordnung ein, die nicht sein dürfte.
Wir führten ebenso Experimente bei den Bayreuther Festspielen durch. Wir wollten wissen, ob bei Wagners Musik auch hier ein gemeinsames Bewusstsein in der Gruppe entsteht, das Einfluss auf unsere Geräte – und damit Materie – hat. Ein Kollege von mir nahm die Daten während mehrerer Opern auf und stellte eindeutig fest, dass speziell bei den Ouvertüren die Werte von der Norm deutlich abwichen.
Die eindrucksvollsten Ergebnisse brachte eine zweiwöchige Reise nach Ägypten einer Gruppe von 19 Leuten, die alle an alten Kulturen und speziell der altägyptischen Religion interessiert waren. Die Gruppe plante Meditationen und zeremonielle Gesänge in den Heiligtümern und heiligen Tempelruinen der alten Ägypter, insbesondere aber auch im Inneren der Pyramiden.
Zu dieser Zeit hatten wir bereits präzise kleine, tragbare FieldREG-Systeme entwickelt, deren Daten in einem kleinen Palmtop-Computer zusammenliefen. Die Software erlaubte uns den Beginn und das Ende von Datensequenzen zu markieren, die mit den besonderen Momenten übereinstimmten. Die Daten wurden die ganze Zeit der Reise hindurch aufgezeichnet, was einen direkten Vergleich zwischen dem Besuch der Grabkammer der Cheops-Pyramide von Gizeh, bei dem wir besondere Effekte erwarteten, und Kontrollperioden wie dem Einkauf am Bazar oder dem Abendessen ermöglichte. Während der dreistündigen Besichtigung der Cheops-Pyramide zeigten die Perioden, wo die Gruppe in der Königinnengrabkammer, der Großen Galerie und der Königsgrabkammer war und dort auch meditierte, die höchsten Anomalien und Abweichungen, insbesondere auch im Vergleich zum Tunneleingang oder dem Ende, als sich die Gruppe trennte. Diese messbaren Resultate belegen eindeutig direkte Zusammenhänge und Korrelationen zwischen emotional stark einnehmenden Ereignissen und den damit verbundenen massiven Abweichungen in den Daten.
Bei den heidnischen Ritualen und in Ägypten wussten die Teilnehmer vage, dass Daten erhoben werden sollten, kannten aber keine Details. Bei den Bayreuther Festspielen ahnte niemand von dem Experiment. Jedenfalls hatte bei allen Versuchen niemand ein Interesse daran, die Daten durch Absicht vom Erwartungswert abweichen zu lassen.
15 Prozent der Testpersonen – also jeder Siebente – erzielen bemerkenswerte Ergebnisse
Bevor wir aber die großen weltweiten Versuchsreihen zum globalen Bewusstsein starteten, versuchten wir noch eine fundamentale Frage zu klären: Besitzt jeder solche Fähigkeiten? Kann jeder Mensch durch die Kraft seiner Gedanken Materie beeinflussen? Das Ergebnis überraschte uns alle.
In unseren Experimenten im Labor konnten wir nachweisen, dass rund 15 Prozent aller Teilnehmer die Fähigkeit besaßen, die Ergebnisse eines Zufallsgenerators zu verändern – nur durch ihren Willen, ihre Intention. Das ist jeder Siebente. Im PEAR Lab nahmen meist ganz normale Leute an unseren Versuchen teil. Wir suchten nicht nach Menschen, die spezielle mediale Fähigkeiten haben. Uns interessierte vielmehr, wie weit solche Fähigkeiten in der ganz normalen Bevölkerung verbreitet sind. Wie hoch ist der Prozentsatz an Menschen, die scheinbar nicht erklärbare Fähigkeiten besitzen? Sind es nur ein, zwei von hundert oder gar einer von tausend, oder doch deutlich mehr? Das konnten wir nur herausfinden, indem wir Versuchspersonen, die von vornherein sagten, sie besäßen mediale Fähigkeiten, von den Versuchsreihen ausschlossen. Nur dadurch konnten wir einen neutralen Überblick bekommen, wie viele Menschen tatsächlich solche Fähigkeiten besitzen. Was wir feststellten ist, dass paranormale Fähigkeiten vergleichbar sind mit Talenten wie Klavierspielen, Gesang oder Skifahren. Es gibt Menschen, die talentierter sind als andere, und solche, die es nie zum Virtuosen oder Olympiamedaillengewinner bringen werden. Erlernen – oder zumindest versuchen – kann es jeder, aber nur eine kleine Gruppe ist wirklich talentiert. Bei unseren Experimenten erzielten jene Persönlichkeiten die besten Ergebnisse, die die Fähigkeit hatten, sich zu entspannen und zu akzeptieren, dass außergewöhnliche Dinge passieren können.
Wer dazu bereit ist, ist der ideale Kandidat für diese Art von Phänomenen.
15 Prozent ist ein Wert, der sehr hoch ist. In manchen Versuchsreihen lag er sogar bei 20 Prozent. Das waren Testpersonen, die nicht nur einmal den Zufallsgenerator beeinflussen konnten, sondern dazu mit einer gewissen Regelmäßigkeit fähig waren. Uns war klar, dass die Ergebnisse nicht bedeuteten, dass »nur« diese 15 Prozent über spezielle Fähigkeiten verfügten. Es waren vielmehr 15 Prozent, die in den Experimenten zuließen etwas zu tun, was von vornherein unmöglich schien. Es ist wahrscheinlich, dass diese Fähigkeit in der Bevölkerung weitaus verbreiteter ist, als unsere Experimente beweisen konnten. Mehr Menschen dürften über paranormale Fähigkeiten verfügen, von denen sie noch nichts wissen, meist weil sie sich nicht die Freiheit nehmen, solche Talente ihres Bewusstseins zuzulassen.
Können wir wissenschaftlich beschreiben, wieso dies möglich ist oder was exakt dabei passiert? Wir können es derzeit noch nicht. Aber wir können beweisen, dass es möglich ist.
Der amerikanische Quantenphysiker und Philosoph David Bohm, der in Princeton mit Albert Einstein zusammenarbeitete, schrieb das Buch Die implizite Ordnung und erklärte darin plausibel, dass wir keinen