XXL-Pfarrei. Andreas Unfried. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Andreas Unfried
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783429060503
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für die Ehrenamtlichen auszurichten, versuchte der Pfarrer es nun mit mehreren, bei denen man ja das Unterhaltungsprogramm angleichen konnte (mit ähnlichen Ergebnissen wie oben; der Versuch, es allen recht zu machen, lief – und läuft – so auf tragische Weise ins Leere). Verstärkt wurde und wird diese Entwicklung (die ja keineswegs abgeschlossen ist) durch die Bildung größerer Pastoraler Räume oder Seelsorgeeinheiten und den ständigen Druck der Strukturdiskussionen. Aus dem Gemeindepfarrer wurde so der priesterliche Leiter. Natürlich feiert der auch weiterhin Gottesdienste – aber bitte nicht länger als 55 Minuten. Die nächste Gemeinde wartet. Natürlich ist er weiterhin in der Verkündigung tätig – aber aus Zeitmangel muss es öfters schon mal die Predigt von vor drei Jahren tun. Natürlich steht er weiter für persönliche Seelsorgsgespräche zur Verfügung – aber man muss halt erst einmal einen Termin bei ihm ergattern respektive genug Mut aufbringen, den Pfarrer, der ja so wenig Zeit hat, mit den eigenen Anliegen zu belästigen.

      Nimmt es wunder, dass diese Entwicklung, ganz abgesehen von der Zölibatsdiskussion, dem Priesterberuf nicht zuträglich sein kann? Welcher junge Mann, selbst wenn er die Herausforderung eines ehelosen Lebens um des Himmelreiches willen für sich annehmen möchte, sollte in der gegenwärtigen Gestalt des Priesterberufs eine attraktive Perspektive für sein Leben und einen persönlichen Weg der Nachfolge Jesu sehen? Muss man sich darum wundern, dass von den wenigen Priesterkandidaten und jungen Priestern heute immerhin eine ganze Reihe sich nicht auf die Rolle des priesterlichen Leiters festlegen lassen wollen (und womöglich auch nicht viel Talent in dieser Beziehung besitzen), was andererseits die prekäre Situation für die Bistumsleitungen noch verschärft?

      Ich möchte mit diesen Überlegungen nicht dahingehend missverstanden werden, dass man sie als Argument für die Beibehaltung des Pflichtzölibats hernehmen könnte. In der Tat fehlen unserer Kirche heute Priester. Und genauso unabweislich gibt es in unserer Kirche weiterhin eine ganze Anzahl junger Menschen, die vielfältige Gnadengaben des Heiligen Geistes in sich tragen, die fruchtbar gemacht werden könnten, wenn sie auch dazu die nötige Ausbildung und den nötigen Auftrag der Kirche bekämen. Allen Versuchen zum Trotz, die Diskussion um den Pflichtzölibat und erweiterte Zugangswege zum Priestertum für beendet zu erklären, halte ich fest daran, dass eine Kirche, die so handelt, in Gefahr steht, sich dem Anruf des Heiligen Geistes zu verweigern. Allerdings liegen die Dinge längst nicht so klar und eindimensional, dass mit der Aufhebung des Pflichtzölibats auf einmal alle kirchlichen Probleme behoben wären. Für die beklagenswerte Verengung des Priesterbilds auf den leitungsstarken Organisator von Großpfarreien kommt allerdings unabhängig von der Diskussion um die Zugangswege zum Priestertum eine andere Perspektive in den Blick: Die Bildung von – dezentral organisierten – Großpfarreien setzt eine namhafte Zahl von Priestern frei für eine andere Ausprägung ihres priesterlichen Dienstes. Es wird zukünftig neben den leitenden Pfarrern eine erhebliche Zahl von „mitarbeitenden Priestern“ geben. Bisher gibt es wenig Praxis, was die Berufsrolle dieser priesterlichen Mitarbeiter anbetrifft. Im Pastoralteam der hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger werden sie Kollegen von Pastoral- oder Gemeindereferenten und -referentinnen sein. Dennoch wird die Priesterweihe ihren Dienst immer auch abheben von dem der anderen. Es bestünde so zumindest die Chance, derzeit wenig akzentuierte Dimensionen des Priestertums zurückzugewinnen, sei es in Bezug auf die Einzelseelsorge oder für die Repräsentanz von Kirche in säkularen Feldern der Gesellschaft. Nicht zuletzt könnte für die würdige und sprechende Feier der Liturgie neues Terrain gewonnen werden.

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