Migrationsland Schweiz. Группа авторов. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Группа авторов
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Изобразительное искусство, фотография
Год издания: 0
isbn: 9783039199174
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      INHALT

       Einleitung

       CHRISTINE ABBT, JOHAN ROCHEL

       VORSCHLAG 1

       Demokratische Rechte auf Nicht-Staatsbürger ausweiten

       WALTER LEIMGRUBER

       VORSCHLAG 2

       Kein Stimmrecht – trotzdem mitstimmen

       JOACHIM BLATTER, CLEMENS HAUSER, SONJA WYRSCH

       VORSCHLAG 3

       Loyalität erhöhen durch doppelte Staatsbürgerschaft

       ANDREA SCHLENKER

       VORSCHLAG 4

       Eine dynamische Schutzklausel entwickeln

       MICHAEL AMBÜHL, SIBYLLE ZÜRCHER

       VORSCHLAG 5

       Asylrecht und Grenzschutz auf Europa abstimmen

       SARAH PROGIN-THEUERKAUF

       VORSCHLAG 6

       Die rechtliche Stellung der Sans-Papiers verbessern

       MARTINA CARONI

       VORSCHLAG 7

       Das individuelle Potenzial von Asylsuchenden wahrnehmen

       CONSTANTIN HRUSCHKA

       VORSCHLAG 8

       Migrationswege für Flüchtlinge legalisieren

       MARGIT OSTERLOH, BRUNO S. FREY

       VORSCHLAG 9

       Migration mit einer Gebühr schrittweise liberalisieren

       STEFAN SCHLEGEL, PHILIPP LUTZ, DAVID KAUFMANN

       VORSCHLAG 10

       Das Land für Hochqualifizierte attraktiv machen

       RETO FÖLLMI, TIMO B. DÄHLER

       VORSCHLAG 11

       Migration als demografischen Ausgleichsfaktor nutzen

       PHILIPPE WANNER

       VORSCHLAG 12

       Die Anerkennung von Berufsqualifikationen vereinfachen

       MARGARITE HELENA ZOETEWEIJ

       VORSCHLAG 13

       Eine Grundannahme der Migrationsdebatte aufgeben

       ANNA GOPPEL

       VORSCHLAG 14

       Die Errungenschaften der offenen Gesellschaft verteidigen

       KATJA GENTINETTA

       VORSCHLAG 15

       Trau dich, Schweiz

       AMINA ABDULKADIR

      CHRISTINE ABBT, JOHAN ROCHEL

      Ab Januar 2017, wenn in der Schweiz das neue Markenschutzgesetz in Kraft tritt,1 wird aus einer italienischen Kuh ohne Probleme, blitzschnell, eine Schweizer Kuh. Bedingung dafür ist, dass die Kuh die Schweizer Grenze ordentlich passiert. Ist dieser Schritt vollzogen, wird aus dem italienischen Tier ein einheimisches, das nach dem Übertritt unmittelbar «Schweizer» Käse produzieren kann. Was in Bezug auf Tiere in naher Zukunft reibungslos funktionieren wird, eben der problemlose Wechsel nationalstaatlicher Zugehörigkeit, vollzieht sich bei Personen offenkundig nicht im selben Mass unproblematisch. Ein- und Auswanderung, Niederlassung und Bürgerrecht, aber teilweise auch schon die Durchreise durch das Land sind in der Schweiz und auch international über anspruchsvolle Verfahren organisiert. Dass Waren, Dienstleistungen, Ideen, Tiere und Pflanzen heute einfacher durch die Welt zirkulieren als Menschen, ist nicht selbstverständlich. Noch bis ins 20. Jahrhundert war es zumindest in Teilen Europas andersherum. Personen konnten sich relativ frei durch unterschiedliche Gebiete bewegen. Die Waren allerdings wurden besteuert und mussten entsprechend verzollt werden. Statt Menschen wurden damals vor allem Warengüter geschmuggelt. Heute wird der jährliche Umsatz von Menschenschmugglern, sogenannten Schleppern, auf Hunderte von Millionen Franken geschätzt.2

      Zurück zur heutigen Schweiz, zum Land der Berge, Uhren, Schokolade, der exzellenten Bildung, des starken Frankens, der humanitären Tradition; zur Schweiz als Beispiel für gelebten Föderalismus, direkte Demokratie, innovative Nachhaltigkeit, eines gelingenden Zusammenspiels und Nebeneinanders von technologischem Fortschritt, kultureller Innovation, verankerten Grundrechten und traditionsreichem Heimatschutz. Bei genauerer Betrachtung ist die Schweiz in all den erwähnten Belangen vor allem ein Land des regen Austauschs, ein Land der Zu-, Ein-, Durch- und Auswanderung, ein Migrationsland eben.

      Aktuell lässt sich für die Schweiz als Migrationsland ein bemerkenswertes Bild ausmachen. Einerseits ist die öffentliche Diskussion stark geprägt von der Vorstellung der Schweiz als Zuwanderungsland. Insbesondere die Geflüchteten aus Syrien und anderen Ländern prägen die Debatte. Tatsächlich sind laut Angaben des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR 65 Millionen