HOFMANN, Antike und Christentum (wie S. 15) 85-95 (mit Literatur).
1 DASSMANN (wie S. 12) 19.
2 HENGEL, Martin, Zur urchristlichen Geschichtsschreibung, Stuttgart 1979, 39f.
3 Ebenda, 40.
4 BROX (wie S. 4) 10.
5 BAUS (wie S. 4) 96.
6 DASSMANN (wie S. 12) 21. – Ebenda weist Dassmann auch darauf hin, dass Johannes die mit der Geistausgießung verbundenen Geschehnisse in seiner Darstellung rafft (vgl. Joh 20,19-22), während Lukas „die ineinandergreifenden Ereignisse von Auferstehung, Himmelfahrt und Geistmitteilung heilsgeschichtlich entfaltet“, also sozusagen in chronologischer Reihenfolge aufeinander folgen lässt (vgl. Apg 2,1-13).
7 BAUS (wie S. 4) 96.
8 Dieser Meinungsverschiedenheit zwischen Pharisäern und Sadduzäern verdankt Paulus die Errettung aus einer äußerst bedrohlichen Situation in Jerusalem, indem er – bedrängt von der zornigen Menge – das Auferstehungsthema aufgreift, auf diese Weise einen heftigen Disput zwischen Pharisäern und Sadduzäern initiiert und sich so der öffentlichen Aufmerksamkeit entzieht (vgl. Apg 23,6-10).
9 Zu den Sieben vgl. hier und im Folgenden Kapitel 2.2.1.
10 Es handelt sich dabei um die erste Christenverfolgung der Geschichte, an der laut Gal 1,13 auch Paulus beteiligt ist. – Zur Datierung des Stephanus-Martyriums vgl. SCHNELLE (wie S. 32) 567.
11 Zur Flucht nach Pella vgl. DASSMANN (wie S. 12) 59f.
12 Zur Vertreibung der christlichen Hellenisten vgl. Kapitel 1.2.2.
13 DASSMANN (wie S. 12) 261f.
14 Zu den christlichen Hellenisten und Hebräern vgl. Kapitel 1.2.2.
15 Vgl. LÉGASSE, Simon, Vielfältige Wege der Mission (vom Orient nach Rom) (= Geschichte des Christentums 1) Freiburg Basel Wien 2003, 150-186; hier 167f.
16 Vgl. im Folgenden neuerdings M ERKT, Andreas / KARMANN, Thomas R., Frühes Christentum in Bayern, in: B ONK, Sigmund / S CHMID, Peter (Hg.), Bayern unter den Römern. Facetten einer folgenreichen Epoche, Regensburg 2009, 125-141.
17 SCHATZ, Klaus, Der päpstliche Primat: seine Geschichte von den Ursprüngen bis zur Gegenwart, Würzburg 1990, 16. – Zu diesen frühen Zügen der Gemeinde von Rom vgl. eingehender Kapitel 5.1.
18 CHADWICK (wie S. 9) 56.
2. Die Entstehung und Entwicklung der kirchlichen Ämter und Dienste in den ersten drei Jahrhunderten
2.1 Urchristliche Vorgaben
Die Anfänge der kirchlichen Ämter und Dienste setzen mit den Aposteln ein. Die neutestamentlichen Schriften bezeugen zwar keinen einheitlichen Apostel-Begriff, enthalten aber gleichbleibende Grundelemente des urchristlichen Apostel-Verständnisses.19 Demnach bevollmächtigt und sendet der Auferstandene die Apostel zur Verkündigung des Evangeliums und zur damit verbundenen Gründung von Gemeinden, wie Er die Gemeinden auch bleibend an ihr Zeugnis bindet.
Unter den apostolischen Auferstehungszeugen ragen die Zwölf hervor, die bereits der vorösterliche Jesus in seine besondere Nachfolge berufen hat. Als unter ihnen Rangstreitigkeiten ausbrechen, macht Er ihnen deutlich:
„Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener (διάκονος) sein und wer bei euch der Erste
Als Grundhaltung fordert Jesus von den Zwölfen also die διακονία: die in Liebe geübte Dienstbereitschaft für alle.
So machen sich zwei von Jesus grundgelegte Normen für die künftigen nachapostolischen Autoritäten seiner Gemeinde bemerkbar:
1. Ihre Bindung an das apostolische Zeugnis und
2. ihre in Liebe geübte Dienstbereitschaft für alle.
Über die sonstige organisatorische Gestalt der Kirche trifft weder der vorösterliche Jesus noch der Auferstandene Bestimmungen. Die Entfaltung der kirchlichen Ämter und Dienste ist also offen für eine geschichtliche Entwicklung Schließlich ist noch anzumerken, dass die Grundstimmung der ersten Christengenerationen von der baldigen Parusie des Herrn geprägt ist. Folglich machen sie sich keine systematischen Gedanken über die Einrichtung bleibender kirchlicher Strukturen und Ämter, weshalb die diesbezüglichen frühchristlichen Nachrichten zufällig und keineswegs vollständig sind.
Angesichts der weitgesteckten Vorgaben Jesu und der Vielfalt der antiken Welt ist es verständlich, dass sich in den frühchristlichen Quellen für die diversen Ortsgemeinden unterschiedliche Gemeindeordnungen bemerkbar machen. Vor diesem Hintergrund wird zunächst die kirchliche Verfassungsphänomenologie der beiden ältesten Christengemeinden, nämlich der Gemeinden von Jerusalem und Antiochien, ins Auge gefasst.
2.2 Die Verfassung der ältesten Gemeinden
2.2.1 Das judenchristliche Modell in der Gemeinde von Jerusalem: Von den Zwölf zu Jakobus dem Herrenbruder und den Presbytern
Deutlich lassen die für Jerusalem relevanten Quellen – der um 54/55 von Paulus geschriebene erste Korintherbrief und der um 55 nachfolgende Galaterbrief20 sowie die wohl um 90/100 entstandene Apostelgeschichte21 – die Leitungsstrukturen dieser judenchristlichen Gemeinde