Lebensläufe Zeitläufte. Karlheinz Gerlach. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Karlheinz Gerlach
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783962851637
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Theater eröffnete am 1.4.1795. Die Theatergesellschaft berief Döbbelin zum Prinzipal (Intendanten), dessen Schauspielergesellschaft den Grundstock des Theaterensembles bildete. Dem Ensemble gehörten mehrere Freimaurer an: die künstlerischen Direktoren (Regisseure) ab 1796 → Friedrich Ludwig Schmidt und August Heinrich Fabricius, der Musikdirektor → Friedrich Adolf Pitterlin, der die Winterkonzerte der Loge dirigierte, der Schauspieler Franz Alois Hostovsky, der Schauspieler und Opernsänger → Ludwig Heinrich Christian Geyer, der Hornist → Johann Andreas Seebach. Intendanten des Nationaltheaters waren vom 1.9.1805 bis August 1821 die Freimaurer Hostovsky und Fabricius.

      Franz Alois Hostovsky (1756 Prag-13.2.1826) ∞ 1797 Charlotte Friederike Wirth (V Kustos an der ref. Kirche in Magdeburg), ab 1792 Schauspieler am Magdeburger Nationaltheater, spielte Zärtlichen Vater, Charakterrollen, 22.7.1805 Bürger Magdeburgs, a. 21.10.1791 von der Loge Ferdinand zur Glückseligkeit, II. 13.4.1792, III. 21.3.1804, bis 1821 Mitglied

      August Heinrich Fabricius (1764 Berlin-4.1.1821 Magdeburg, Selbstmord), 1779 Schauspieler, 1792-1796 in der Theatergesellschaft von Johann Karl Tilly, danach Schauspieler und Opernsänger (Baß) am Nationaltheater Magdeburg, gab komische Rollen, pachtete 1806 das Nationaltheater, 31.3.1797 affiliiert von der Loge Ferdinand zur Glückseligkeit im Gesellengrad, III. 31.3.1797, 1802 letztmals genannt.

      Döbbelin nahm 1809 ein Engagement als Schauspieler am Hoftheater Stuttgart (Intendant 1807-1814 Karl v. Wächter) an. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Konrad Karl Theodor Ernst Döbbelin die Leitung der Döbbelinschen Schauspielergesellschaft.

      Döbler (Döp[p]ler), Wilhelm Gottlieb Friedrich (24.12.1762 Erfurt-etwa 1810 Berlin?), V Johann Heinrich Gottfried Döbler.

      Gottlieb Döbler kam zwischen Anfang 1781 und 1784 nach Berlin, wo er Schüler von → Edward Francis Cunningham wurde. Der Historienmaler und Kupferstecher beteiligte sich 1787, 1789 und 1788 an den Ausstellungen der Berliner Akademie der Künste. Am 27.2.1790 schlug Johann Georg Moser ihn seiner Loge Zum Pilgrim vor.

      Johann Georg Moser (15.10.1761 Eutin/Holstein-7.3.1818 Berlin), Bauinspektor am Oberhofbauamt, Stadtrat im Berliner Magistrat, 1797 Oberhofbaurat, 18.11.1785 von → Friedrich Becherer vorgeschlagen, a. 10.2.1786 Berlin von der Loge Zum Pilgrim (GLL), II. 7.3.1788, III. 29.10.1788, 2.11.1789-24.2.1796 Zeremonienmeister, 25.2.1796-26.2.1799 2. Aufseher, 26.2.1799-28.2.1803 1. Aufseher, Mitglied noch 1815.

      Die Loge nahm Döbler am 17.4.1790 auf. Er ging bald darauf auf Reisen. In Königsberg porträtierte er 1791 Immanuel Kant. Sein Porträt ist vermutlich das einzige, zu dem Kant im Alter selbst gesessen hat. Es gelangte durch → Ehregott Andreas Christoph Wasianski in den Besitz der Königsberger Loge Zu den drei Kronen (verschollen?). Döbler besuchte im westpreußischen Marienwerder die Loge Zur goldenen Leier, die ihn zum Gesellen beförderte. Er kehrte bald nach 1800 nach Berlin zurück, wo ihn seine Loge Zum Pilgrim am 16.6.1806 zum Meister beförderte.

      Döhl, Johann Friedrich (15.4.1765 Magdeburg-11.9.1836 Spandau), ∞ um 1795 Johanne Dorothea Kolbe († 26.8.1816 49-jährig).

      Johann Friedrich Döhl war nach der Lehre in Berlin 1782-1787 in Angermünde und Berlin in Stellung, kaufte nach der Approbation zum Apotheker (2.12.1796) am 1.7.1795 in Spandau mit 12 000 Rtl die Stadt-Apotheke Potsdamer Straße 40 (heute Adler-Apotheke in der Carl-Schurz-Straße), womit er dort das Apotheken-Monopol besaß, und 1800 in Potsdam die Garnison-Apotheke Breite Straße 37, die er mit behördlicher Genehmigung schloß. Die Berliner Loge Zur Eintracht (GNML3W) ballotierte auf Vorschlag (4.12.1804) des Apothekers und Logensekretärs → Valentin Rose am 4.1.1805 hell, worauf → Martin Heinrich Klaproth, ebenfalls Apotheker, ihn am 3.3.1805 aufnahm. Die Loge beförderte ihn am 9.5.1806 zum Gesellen, am 15.6.1813 zum Meister und am 15.1.1821 zum Schottenmeister der Allgemeinen Altschottischen Loge. Der Spandauer Stadtteil Heidebezirk (121 Häuser, heute etwa Damerowstraße) wählte Döhl am 9.3.1809 mit Stimmenmehrheit zum Verordneten der Stadtverordnetenversammlung und diese ihn am 12.3.1809 zum unbesoldeten Magistratsmitglied (Stadtrat); er war zuletzt Stadtältester. 1813 traf sich in seiner Apotheke die preußische Patriotenpartei. Seine Loge gedachte des Verstorbenen am 2.11.1836 in einer Trauerloge, deren Gedächtnisrede der Verleger und Schriftsteller Julius Eduard Hitzig (1780-1849) hielt.

      Dölle, Johann Christoph (9.8.1765 Großengottern [heute Ortsteil der Landgemeinde Unstrut-Hainrode]/Kursachsen-1837 Heiligenstadt?), ∞ Louise Katharina Strohkirch, sein Teilhaber Karl Dietrich Ludwig Brunn (1810) ∞ 1812 seine noch minderjährige Tochter Johanne Louise Dölle.

      Johann Christoph Dölle lernte 1775-1785 bei Brachvogel (Baackvogel) in Langensalza, zu den Amt Großgottern gehörte, den Buchdruck, wonach ihn der Buchdrucker Ernst Wilhelm Gottlieb Kircher (25.9.1758 Gernrode-22.8.1830 Braunschweig, ∞ 1783 Friederike Katharina Wilhelmine Duncker) 1787 als Faktor einstellte, arbeitete nach seinem Umzug nach Braunschweig 1788-1790 in dessen dortigen Schulbuchhandlungs-Druckerei und ließ sich 1790 in Halberstadt nieder, wo er am 12.8.1791 die Druckerei Johann Heinrich Mevius kaufte. Der nunmehrige preußisch privilegierte Regierungsbuchdrucker druckte Schulbücher und Kalender; seine Druckerei war die Hauptkalenderfaktorei zwischen Elbe und Rhein. Dölle erwarb zudem 1803 eine Druckerei in Heiligenstadt und 1811? eine Papierfabrik. Die Loge Zu den drei Kleeblättern (GLL) in Aschersleben nahm den 40-jährigen Drucker am 23.10.1805 auf und beförderte ihn zum Gesellen und Meister. Er trat am 24.6.1808, dem Tag der Konstitutionserteilung durch die Große National-Mutterloge und der Installation, der Loge Zur aufgehenden Sonne in Halberstadt bei, die ihn 1814 zum substituierten 1. Aufseher wählte.

      Domhardt, Ludwig Friedrich v. (1744 auf einem Gut im preußisch-litauischen Kammerdepartement-25.1.1821), V Johann Friedrich v. Domhardt (1712 Allrode bei Blankenburg-1781 Königsberg/Pr.), 1762 Präsident der ostpreußischen und litauischen Kammer, 1771 nobilitiert, M Johanna Amalia geb. Keydell (Keudell, 1716-1779, V Johann Kaspar Keydel, herzoglich braunschweigischer Forstinspektor, dann Domänenpächter in Ostpreußen), ∞ Agnes Theresia Honorata Gräfin v. Leszczyc Radolino Radolinska († 1.9.1828 Worienen),

      Brüder:

      Justus Friedrich v. Domhardt (1741-1792), 9 Jahre im Kürassierregiment Nr. 2 v. Wiersbitzky, 1771 Rittmeister a. D. auf Jesau/Ostpreußen, dann Bombitten bei Heiligenbeil/Ostpreußen, II. 1776 Königsberg in der Loge Zu den drei Kronen, III. 1785

      Otto Heinrich Friedrich v. Domhardt (1756-25.12.1835), 1774 in hessen-kasselschen Diensten, später Rittmeister a. D., Erbherr im ostpreußischen Schrombehnen, 1787 westpreußischer Landstallmeister, 1775? Mitglied der Loge Zu den drei Kronen in Königsberg, II. 1785

      Schwager:

      Peter Paul Le Cocq [† 1781], Direktor der (ostpreußischen) Tabakadministration, 1777 Mitglied der Loge Zu den drei Kronen in Königsberg

      Tante

      Elisabeth Albertine Henriette v. Domhardt (1754-1795) ∞ Sylvius Heinrich Moritz v. Frankenberg und Proschlitz (1732-1795, 1790 Generalmajor, Chef des Dragonerregiments Nr. 19)

      Sohn:

      Friedrich Wilhelm Moritz v. Frankenberg (12.1.1781 Tilsit-1843), Leutnant im Dragonerregiment Nr. 6, a. 1806 Königsberg von der Loge Zu den drei Kronen

      Cousins:

      Johann Heinrich Leopold v. Keudell (22.11.1738 Buylien bei Gumbinnen/Ostpreußen-24.12.1795 Lasdinehlen/Ostpreußen), V Heinrich Christian Keudell, Domänenpächter, verzichtete auf das Adelsprädikat, weil Adlige keine Domänen pachten durften, Friedrich Wilhelm II. stellte das Adelsprädikat 1789 wieder her, M geb. v. Domhardt (Schwester von Johann Friedrich v. Domhardt), ∞ 1763 Louise Dorothea v. Kallenberg (1748-1815 Grumbkowkaiten), Leutnant im Dragonerregiment Nr. 8 v. Busch, mit seinem Bruder Theodor Heinrich Friedrich v. Keudell Generalpächter der ostpreußischen Domänengüter Grumbkowkaiten und Georgenburg, Amtsrat, 1797 Mitglied der Loge Zu den drei Kronen in Königsberg.

      Theodor Heinrich Friedrich v. Keudell