Beyer, Johann Bernhard v. (21.10.1786 nobilitiert) (23.7.1746 Halberstadt-11.9.1811 Driesen), V Johann Albert Beyer, ∞ N. N. Moldenhauer.
Johann Bernhard Beyer besuchte die Domschule in Halberstadt, absolvierte eine kaufmännische Lehre und trat um 1768 als Kammersekretär in den Staatsdienst. Er avancierte am 5.2.1776 zum Kriegs- und Domänenrat bei der Deputation im westpreußischen Bromberg (Stempelsachen), am 23.10.1787 in Marienwerder zum 2. und 1788 zum 1. Kammerdirektor, am 13.1.1791 zum interimistischen Kammerpräsidenten und wurde im März 1802 als Kammerdirektor der Kammerdeputation nach Bromberg, in die Immediat- und Provinzialhauptstadt des Netzedistrikts, versetzt, wo er das Gut Karnowke (Karnowo) bei Nakel im Netzedistrikt kaufte. Beyer ließ sich vermutlich 1799 von der Bromberger Loge Die Treue zu den drei Tauben aufnehmen, einer Tochter der Berliner Loge Royale York de l'Amitié (19.11.1784) und Mitgründerin der Großen Loge von Preußen genannt Royal zur Freundschaft (11.6.1798), trat nach ihrem Zerfall 1802/03 der neuen Loge Janus bei, einer Tochter der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland (Stiftungsurkunde 26.3.1800), die ihn bis 1808, als Bromberg nach dem Vierten Koalitionskrieg an das Großherzogtum Warschau (1807-1815) fiel, als abwesenden Meister führte.
Bielfeld, Jakob Friedrich Freiherr v. (23.4.1748 preußischer Freiherrenstand) (31.3.1717 Hamburg-5.4.1770 Treben/Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg), ref., V Jakob Bielfeld, Leinenhändler in Hamburg, M Cathaleina geb. Berckenhout, ∞ 1. 1748 Dorothea Juliane v. Reich aus Halle († Ende 1757 Hamburg), 2. 1764 Dorothea Christiane Frederike v. Boden (18.12.1742-1.10.1781 Berlin, V Friedrich August v. Boden [1708-1780, Kabinettsminister]), Oberhofmeisterin der Prinzessin Luise von Brandenburg-Schwedt [1738-1820, Ehefrau → Ferdinands Prinz von Preußen]),
Sohn:
Heinrich Ludwig Jakob Friedrich v. Bielfeld (* 1763?), Auskultator beim Magistrat in Berlin, 1787 Referendar der Stadtgerichte in Berlin, 1791 expedierender Sekretär im Generaldirektorium, 2.6.1787 1-stimmig ballotiert, a. 9.6.1787 Berlin von der Loge Zu den drei Seraphim (GNML3W), letztmals 1791 im Lehrlingsgrad.
Jakob Friedrich Bielfeld studierte 1732-1735 in Leiden Jura und Kameralistik, besuchte London und Paris, wo er Montesquieu kennenlernte. Nach seiner Rückkehr nach Hamburg nahm ihn am 14.12.1737 die Loge d'Hambourg als Lehrling und Gesellen auf und beförderte ihn am 23.12.1737 zum Meister. Gründungsmitglied der Loge war sein Freund und späterer Schwager
Peter (v.) Stüven (get. 29.1.1710 Hamburg), V Peter Stüven, Kaufmann in Hamburg, M Antoinette (Anthonella) geb. Widow, ab 1728 Akademisches Gymnasium in Hamburg, promovierte 1735 in Utrecht zum Dr. jur., Advokat in Hamburg, gehörte dem Dichterkreis um Friedrich v. Hagedorn an, übersetzte Racine und Corneille, 1737 Mitgründer der Loge d'Hambourg, Mitglied bis 1738, Bielfeld vermittelte ihm die Stelle eines Gouverneurs am Bayreuther Hof, später fürstlich bayreuthischer Hof- und Regierungsrat, 1749 braunschweigischer Legationsrat in Erlangen/Herzogtum Bayreuth, 1769 pensioniert.
Die Loge d'Hambourg wählte Bielfeld am 3.1.1737 zum Sekretär sowie im August 1738 zum Sekretär und Redner der Logenabordnung zur Aufnahme des preußischen Thronfolgers → Friedrich. Die von dem Meister vom Stuhl Georg Ludwig v. Oberg (11.5.1711 Hannover-1762, 14.12.1737-8.9.1838 Meister vom Stuhl) geleitete Abordnung nahm Friedrich in der Nacht vom 14. zum 15. August 1738 in Braunschweig auf. Bielfeld beschrieb das Ereignis 1763 in den Lettres familières et autres de Monsieur le baron de Bielfeld. Er deckte September 1738 die Loge. Im Herbst 1739 folgten er und v. Oberg einer Einladung des Kronprinzen nach Schloß Rheinsberg mit dem Auftrag, dort eine Loge einzurichten, die Loge première (Loge du Roi), deren Mitglied er vermutlich bis 1740 war. Oberg kehrte nach Hamburg zurück, während Friedrich Bielfeld in seine Dienste nahm. Der nunmehrige König betraute ihn ab 1740 mit diplomatischen Aufträgen, zunächst als Legationssekretär, dann als Legationsrat im Departement für auswärtige Angelegenheiten (ohne festen Aufgabenbereich). Er besuchte erstmals am 2.11.1740 in Berlin die am 13.9.1740 von Friedrich II. initiierte Loge Aux trois Globes, in der → Friedrich Alexander Freiherr v. Korff ihn m 30.11.1740 proponierte, wonach sie ihn vermutlich umgehend annahm. Bielfeld war unter → Friedrich Sebastian Wunibald Graf zu Waldburg Mitglied diplomatischer Missionen in Hannover und London, weswegen er Ende 1741 lediglich als Visiteur die Berliner Loge besuchte (Logenbesuche 9.11., 16.11., 19.11., 27.11., 1.12.1741). Er nahm als Repräsentant der Loge Aux trois Globes auf Einladung der Großen Loge von London am 19.3.1741 an deren Konvent teil, was praktisch die maurerische Anerkennung der Berliner Loge bedeutete. Im selben Jahr richtete er in Bayreuth die Hofloge Zur Sonne ein. Wieder in Berlin, wählten ihn die Meister, die allein das aktive Wahlrecht besaßen, am 13.3.1742 und erneut am 31.5.1742 (mit 18 zu 1 Stimme) jeweils für ein Vierteljahr zum Meister vom Stuhl. Am 6.9.1742 lehnte er eine Wiederwahl wegen Reisen ab, vermutlich aber, weil er sich durch Friedrich II. zurückgesetzt sah und in württembergische Dienste treten wollte, was dieser untersagte. Er kehrte am 28.12.1742 in die Loge zurück. Bielfeld verhinderte Ende 1742/Anfang 1743 die Gründung einer einzig dem Adel vorbehaltenen Noble Loge durch → Graf Gotter, wobei er seinen Einfluß beim König nutzte, der mit ihm in dem Bekenntnis zu einer Stände übergreifenden Freimaurerei übereinstimmte. Die Loge Aux trois Globes wählte ihn erneut am 7.3.1743 einstimmig und am 13.6.1743 mit 12 zu 3 Stimmen zum Meister vom Stuhl (bis 6.9.1743). In diesem Amt initiierte er am 28.3.1743 erstmals in Deutschland eine deutsche, d. h. in deutscher Sprache arbeitende Loge. Friedrich II., in dessen Gnade Bielfeld wieder stand, ernannte ihn am 23.1.1744