17.2. Zähle zur Beruhigung von 1 los, klappt, denke an nichts sonst, knapp unter 100 dann bin ich ruhig & der Blutdruck passt. Puls 35. (Geträumt, habe die 35 € für die Balkanfahrt nicht.) / Telefonat, mir kommt vor, ein Hund bellt ein paar Mal kurz, frage, höre, er heiße Zuzu, frage nach, ist kein Hund, sondern der Zug vor der Haustür, kleiner Bahnhof. Muss jetzt oft an meine Hunde denken, an meinen Collie, wir hatten beide ein Leben wie zwei junge Hunde. Schaffe ich das wieder, bin ich außer Gefahr.
18.2. Mein Freund, Maler, brotlos, freut sich, hat tagelang an einem Kinderbuch gearbeitet, Geschenk zum 5. Geburtstag, 222 Seiten, lauter lustige Buchstaben. Ist zirka sein Enkelkind. Sehen sich endlich alle wieder. Mir fällt beim Blutdruckmessen ein, dass die Griechen das Alphabet den Flugformationen der Vögel nachgebildet haben sollen.
19.2. Dass die jetzt alle einen Generalstaatsanwalt wollen! Wozu? Es passt m. E. ja doch eh alles. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft gibt’s eben & den Weisungsrat; die sind ja als Ersatz für dieses Amt gedacht gewesen. & dass der Generalsekretär im Justizministerium mit seinen Einmischungen in die Staatsanwaltschaft aus parteipolitischem Grund oft zu weit gegangen sein soll & von der jetzigen Justizministerin daher entmachtet wurde, kann doch nicht bedeuten, dass statt des Generalsekretärs jetzt ein Generalstaatsanwalt eingesetzt werden muss. So ein 1-Personen-Amt überfordert alle, das Parlament genauso wie den/die selber. (Den Generalsekretär sah ich einmal bei der Präsentation eines Jesusbuches; der war ergriffen.) / Auch der gute Ort, wo ich wohne, beschloss, Kinder aufzunehmen aus Kara Tepe, & schrieb an die Regierung. Bin zum Weinen berührt. Aber glaube nicht, dass etwas (in Österreich & Europa) von Nutzen sein wird ohne Anzeigen & Anklagen.
20.2. Einen Taubogen möchte ich wieder sehen, ein einziges Mal nur. / Österreich & oe24, die politischen Diskussionen dort mit Fellner als Gastgeber oft so niveaulos, dass sie schon wieder tiefgründig & substanziell sind; äußert sich über den Gesundheitsminister ordinär. In Wirklichkeit: Anschober hat ein zerstörtes Ressort übernommen; die FPÖ-Gesundheits- & Sozialministerin hatte das rote Ministerium in kürzester Zeit demoliert; Leute entfernt, sind auch von selber auf & davon, die namhafte Sektionschefin z. B.; waren kompetent & fehlen jetzt an allen Ecken & Enden. Der Volksschullehrer Anschober muss stets in die Breschen springen. Tut’s tadellos (m. E.).
21.2. Bin fix & fertig, weil für ein paar in der Reha die gesundheitliche Situation plötzlich viel schlechter ist & wenn wer ganz wegbleibt, nicht mehr kann oder die Hoffnung, Freude verliert. Weg ist der Mensch eben, als ob ihr, sein Leben. Voneinander lernen, jetzt auch. / Ein Trainer hat selber Herzprobleme. Beachte ihn sehr. Sagt: Alles können, nichts müssen. / Ein junger Sportwissenschaftler will von uns wissen, wie Kniebeugen richtig funktionieren. Macht, was wir ihm sagen. Zeigt dann, wie’s geht. Es komme immer darauf an, was man will & braucht. Hockt sich einfach hin & steht wieder auf = die richtige Kniebeuge. Kein Militär, keine Disziplin, kein Problem, einfach nur eine Kniebeuge. Die wichtigste Erkenntnis. Gilt für alles.
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22.2. Mein Ruhepuls ist der von einem Igel gleich nach dem Winterschlaf oder von einem Laubfrosch oder einer Klapperschlange. Pferd & Elefant in etwa auch. Spatzen nicht. Insgesamt pro Tag schlägt u. a. mein Herz zirka 100.000 x & im Jahr 30 oder eher 40 Millionen x & je nachdem, wie lange ich da hier (noch) zu tun habe, in Summe 2 oder 3 Milliarden x. Oder 4. / Natürliche Bypässe gibt’s. = Selbstheilung des Herzens (durch Bewegung. Nix esoterisch, nix metaphysisch, sondern Sauerstoff & Physiologie usw.). Die Knieknorpel heilen auch. Wachsen nach, 100 bis 150 Jahre brauchen die dazu. Nehme Letzteres als Beweis für die Unsterblichkeit der Seele oder für die Wiedergeburt. Wozu wären die 150 Jahre sonst gut? Solche Sachen eben lerne ich in der Reha & denke mit. Alle tun das. Sind alle wieder da. Alle wieder da! Wie ich mich freue! Die eine Frau z. B. war krank, eine ganze Woche lang, & der eine, Selbstständiger, muss dazwischen immer arbeiten in der Firma & gewissermaßen der Stubenälteste, Lebenserfahrenste, ist wieder fidel & vertrauensvoll; zwar in großer Sorge, hat sich aber erfangen. Wie immer ein Vorbild. Wirklich! Die Frauen sowieso & tapfer & zuversichtlich, umsichtig; tun, was sie können; egal, was geschehen wird, sind die so. Was für ein schöner Tag! Froh & fröhlich alle, von Herzen. Ich auch. Ich auch. / Alles kann, nichts muss. Jedes Mal, wenn der Trainer mit Herzproblem zuständig ist für uns, sagt er den Spruch. Seine Übungen sind genau so: nie strapaziös. Dem geht’s, kommt mir vor, um die Beweglichkeit = ums Gefühl, freizukommen, frei zu sein. Um die dazugehörige Gewissheit. Die reicht aus für viel. / Viele Leut’ hatten in den 48 Stunden vor dem Herzinfarkt große Wut, weiß man, heißt’s. Ich weiß von nichts.
23.2. Abgenommen: 3,5 kg Butter = viel.
24.2. Radikale Akzeptanz! Eh. Aber nicht mit mir.
25.2. Nahe Coronafälle. Happy Ends? Bitte!
26.2. Isolieren ist nicht helfen. Niemand erklärt mir das Helfen. / Opfern. / Fällefalle.
28.2. Doku: Der Pavian, dem das Alphamännchen die Frau wegnahm; die hat jetzt ein Baby vom Chef. Der Pavian & sie mögen einander noch sehr. In einem unbewachten Augenblick – Chef schläft – schleicht der Pavian zu ihr & krault sie & dem Baby gefällt das Ganze auch. Chef wacht auf & bringt den Pavian fast um; der fällt von steilem Felsen, ist dadurch aber gerettet, kann sich in einer Felsspalte festhalten, klettert sogleich wieder rauf. Der Chef verweist ihn von neuem des Platzes. Der Pavian hat Abstand zu halten. Sie auch. Von ihm. Machen das. Bald darauf schleicht ein Leopard sich an das Rudel heran. Der Pavian schlägt Alarm, treibt den Leoparden einen Baum hinauf, stößt ihn runter, verfolgt & vertreibt ihn. Der Chef hingegen, der das Rudel beschützen sollte, tut überhaupt nichts. Die Ex des Pavians ist von neuem von ihm angetan & ihr Baby mag ihn auch, beide gehen zu ihm hin & schmiegen sich an ihn. Der Chef dreht durch & der Pavian gibt sofort wieder auf. Ein paar Tage später führt der Chef das Rudel in ein Sumpfgebiet, alle fressen dort süßes saftiges Gras, sind zufrieden. Der Pavian frisst nicht; schaut sich immer um. Plötzlich Geschrei & Flucht. Eine Riesenschlange hat einen der Affen erwischt, alle anderen sind jetzt fort. Nur der Pavian weicht nicht, greift die Riesenschlange an, hat keine Chance; die Riesenschlange hat sich um die Ex des Pavians geschlungen. Fängt an, sie zu verschlingen. Der Pavian erstarrt, schaut dann zu dem Baby hin, springt zu dem. Ist jetzt seines. Bringt’s zum Rudel. Beschützt’s. Der Chef provoziert in einem fort den Pavian, der das Baby von der Ex & dem Chef in seinen Armen hält. Der Pavian reagiert nicht, lässt alles mit sich geschehen & das Baby nicht los. Der Chef fletscht die Zähne, brüllt, fährt dem Pavian mit dem Arsch übers Gesicht, lässt dann aber von ihm & dem Baby ab. Das spielt mit den anderen Jungen, gedeiht jedoch nicht. Bekommt ja seit Tagen keine Milch. Der Pavian wirkt traurig. Entdeckt unerwartet eine Frau, die ihr Junges verloren hat. Sie will das fremde Kind zuerst nicht annehmen, aber das spielt in ihrem Fell & lässt nicht locker. Mit einem Male nimmt sie es auf. Der Pavian & sie sitzen distanziert nebeneinander – kein Liebespaar –, aber schauen beide ununterbrochen & ruhig zum Jungen hin. & eine Löwin wird mit ihren 3 Jungen aus ihrem Rudel vertrieben, vom stärksten Löwen; der hat zuerst keine Chance gegen sie, stürzt, sofort stürmt ihm ein 2. großes Männchen zu Hilfe & die Löwin & ihre Kinder fliehen. Die hat’s dann lange schwer. Aber ihre Schwester kommt ihr nach & die machen fürderhin alles zusammen, kümmern sich um alle/s & alles geht gut aus. Ich glaube, dass ich eher an die Tiere glaube als an Gott. Oder Gott & die Menschen