2012 veröffentlichte Rupert Sheldrake sein kritisches Buch „Der Wissenschaftswahn. Warum der Materialismus ausgedient hat“ und befasste sich in „Der siebte Sinn des Menschen“ mit der Telepathie (Gedankenübertragung) und anderen parapsychologischen Phänomenen. In diesem Buch schreibt Sheldrake:
„Wenn die Telepathie einmal als ‘eine ganz normale Funktion der menschlichen Psychologie' verstanden wird, werden mehr Psychotherapeuten bereit sein, die telepathischen Vorgänge zwischen sich und ihren Patienten festzuhalten und zu untersuchen. Die Forschung von Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen könnte sehr erhellend für die Wirkungsweise von Telepathie sein, insbesondere im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen telepathischer Gedankenübertragung und der Kommunikation von Gedanken durch normale sinnliche Mittel“ (S. 58, „Der siebte Sinn des Menschen“).
Selbst Freud und Jung, die Pioniere der Psychologie, spekulierten über diese Phänomene, nachdem sie diese selbst immer wieder im Rahmen ihrer psychoanalytischen Sitzungen mit Patienten erlebt hatten. Da diese Themen jedoch so brisant waren, wurden sie selbst von Freud jahrelang geheim gehalten und nur in engsten Kreisen kommuniziert.
Rupert Sheldrakes Experimente:
Angestarrt werden und Telefonanrufer erspüren
Dem englischen Wissenschaftspionier gelang es, innerhalb empirischer Studien telepathische Alltagsphänomene in ganz konkrete Forschungssituationen umzuwandeln, etwa indem er Probanden bat, zu erspüren, ob sie von hinten gerade von einer anderen Person angestarrt wurden oder nicht. Viele Leserinnen und Leser haben dieses Phänomen sicher schon einmal live erlebt, etwa in einem Café, in einem Kaufhaus oder auf der Straße, und sich dann wegen eines komischen Gefühls umgedreht. Tatsächlich konnten schon viele in diesem Moment die Person entdecken, die sie beobachtet hatte. Ein weiteres Beispiel ist die gedankliche Verbindung mit Menschen durch Telefonanrufe. Wie oft haben Sie selbst schon einen Telefonanruf von einem Ihnen nahestehenden Menschen erhalten, an den Sie kurz zuvor gedacht hatten? Für beide Situationen konnte Rupert Sheldrake innerhalb seiner Untersuchungen im Labor „Trefferquoten“ mit Versuchspersonen erzielen, die deutlich über das statistisch vorhergesagte Ergebnis (Zufallstreffer) hinausgingen.
Auswertung
Telepathie, Vorahnungen, besondere Träume und außersinnliche Wahrnehmungen sind also nicht allein das Privileg einiger hochsensibler Menschen. Doch aus meiner Erfahrung kann ich bestätigen, dass Hochsensible eher geneigt sind, diesen parapsychologischen Erlebnissen in ihrem Leben eine hohe Aufmerksamkeit und Bedeutung zuzumessen. Denn hier geht es um das Gefühl, das Spüren und Hineintasten in Bereiche, die den alltäglichen Verstand verwirren könnten. Diese Beispiele zeigen, dass auch Wissenschaftler mit diesem Thema seit Jahrzehnten beschäftigt sind. Wenn Sie also selbst Phänomene von außersinnlicher Wahrnehmung bei sich beobachtet haben, forschen Sie einfach weiter. Es gibt viele Bücher darüber und auch Informationen im Internet. Wenn Sie mit Selbstlernprogrammen starten, zum Beispiel im Bereich des luziden Träumens, können Sie mit wenig Aufwand viel Interessantes erleben. In dem Buch „Klartraum“ von Jens Thiemann erhalten Sie beispielsweise praktische Anweisungen, wie Sie lernen können, Ihre Träume absichtlich zu steuern. Sie werden dadurch faszinierende Einblicke in das Phänomen des menschlichen Bewusstseins erlangen.
Außersinnliche Wahrnehmungen können einen Erfahrungsbereich von Hochsensibilität darstellen, müssen dies aber nicht zwingend.
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