Nach der Veranstaltung in Barcelona war Anna erst recht inspiriert, ihren Mund zu heilen. Etwa sechs Monate später hielt ich in London einen Vortrag, den sie ebenfalls besuchte. Dabei ging ich näher auf die Epigenetik ein. Plötzlich ging Anna ein Licht auf: »Ich habe mich von all diesen gesundheitlichen Problemen geheilt, sogar vom Krebs«, dachte sie. »Da sollte ich doch eigentlich in der Lage sein, dem Gen für meinen Mund ein Signal mit der Anweisung zu schicken, mehr Speichel zu produzieren.«
Während eines weiteren Workshops im Jahr 2014 spürte Anna plötzlich, wie sich Speichel in ihrem Mund bildete. Seitdem sind ihre Schleimhäute und die Speichelproduktion völlig normal; die Geschwüre kamen nie wieder.
Heute ist Anna ein gesunder, vitaler, glücklicher, stabiler Mensch mit einem sehr scharfen, klaren Geist und Verstand. Spirituell hat sie sich so sehr weiterentwickelt, dass sie sich sehr tief auf die Meditationen einlassen kann und inzwischen viele mystische Erfahrungen hatte. Sie führt ein Leben voller kreativem Schöpfertum, Liebe und Freude. Sie hat sich bei mir zur Unternehmenstrainerin ausbilden lassen und gibt in Firmen und Organisation regelmäßig Kurse über unsere Arbeit. 2016 gründete sie eine erfolgreiche psychiatrische Einrichtung und beschäftigt dort mehr als zwanzig Therapeuten und andere Experten. Sie ist finanziell unabhängig und verdient genug Geld, um ein reiches Leben zu führen. Sie reist um die ganze Welt, besucht schöne Orte und trifft sehr inspirierende Menschen. Sie hat einen sehr liebevollen, fröhlichen Partner, neue Freunde und neue Beziehungen zu Menschen, die sie und ihre Kinder mit Respekt behandeln.
Nach den gesundheitlichen Problemen der Vergangenheit befragt, sagt Anna, diese Herausforderungen seien das Beste gewesen, was ihr jemals passiert sei. Überlegen Sie einmal: Was, wenn das Schlimmste, das Ihnen jemals widerfahren ist, sich als das Beste erweist, was Ihnen jemals passiert ist? Oft erzählt Anna mir, wie sehr sie ihr jetziges Leben liebt, und ich antworte ihr dann immer: »Natürlich liebst du es, schließlich hast du dir dein Leben Tag für Tag erschaffen, weil du erst von den Meditationen aufgestanden bist, wenn du in dieses Leben verliebt warst. Jetzt liebst du es tatsächlich.«
Im Lauf ihrer Transformation wurde Anna wirklich zu einem übernatürlichen Wesen. Sie überwand ihre Identität, die mit ihrer Vergangenheit verbunden war, und erschuf sich buchstäblich eine neue, gesunde Zukunft – ihre Biologie reagierte auf einen neuen Geist. Anna ist jetzt das lebende Beispiel der Wahrheit und der Möglichkeiten. Und wenn Anna sich selbst heilen konnte, dann können Sie das ebenfalls!
Jetzt wird’s mystisch
Das Heilen aller möglichen physischen Beschwerden und Krankheiten ist vielleicht ein sehr beeindruckender, aber nicht der einzige Nutzen dieser Arbeit. In diesem Buch geht es auch um das Mystische, und deshalb möchte ich Ihnen einen Bereich der Realität erschließen, der genauso transformativ ist wie Heilen, aber auf einer tieferen, ganz anderen Ebene wirkt. Übernatürlich zu werden, kann auch mit einem höheren Selbstgewahrsein einhergehen: der Erkenntnis, wer Sie in dieser Welt sind – und in anderen Welten. Ich möchte dazu gerne ein paar Geschichten aus meinem eigenen Leben erzählen und damit veranschaulichen, was ich genau meine und was auch für Sie möglich ist.
An einem regnerischen Winterabend an der amerikanischen Nordwestküste des Pazifiks saß ich nach einem sehr langen Tag auf meiner Couch und lauschte den Windböen, die durch das Geäst der hohen Tannen draußen vor dem Fenstern strichen. Meine Kinder waren schon im Bett und schliefen tief; endlich hatte ich einen Augenblick für mich. Ich machte es mir bequem und überlegte, was ich am nächsten Tag alles zu erledigen hatte. Als ich mit dieser Liste im Kopf fertig war, war ich so erschöpft, dass ich nicht mehr denken konnte, und saß einfach still ein paar Minuten lang mit leerem Geist da. Während ich auf die tanzenden Schatten des Kaminfeuers an den Wänden schaute, wurde ich in einen Trancezustand versetzt. Mein Körper war müde, aber mein Geist war klar. Ich hatte aufgehört, zu denken und zu analysieren, starrte einfach in den Raum, war im gegenwärtigen Moment.
Mein Körper entspannte sich immer mehr; langsam und ganz bewusst ließ ich ihn einschlafen, hielt jedoch gleichzeitig meinen Geist bei wachem Bewusstsein. Ich fokussierte meine Aufmerksamkeit nicht auf irgendein Objekt im Zimmer, sondern behielt einen offenen Fokus bei. Dieses Spiel spielte ich oft mit mir selbst. Es gefiel mir, denn ab und zu, wenn alles zusammenkam, machte ich dabei tiefe transzendente Erfahrungen. Es ging sozusagen eine Art Tür zwischen Wachzustand, Schlaf und normalem Träumen auf, durch die ich schlüpfte und einen sehr luziden, mystischen Moment erlebte. Ich rief mir in Erinnerung, nichts zu erwarten, sondern einfach offen zu bleiben.
Nichts zu übereilen, nicht frustriert zu werden und nicht zu versuchen, etwas herbeizuführen oder zu bewirken, erfordert viel Geduld; es geht darum, langsam in diese andere Welt hinüberzugleiten.
An diesem Tag hatte ich einen Artikel über die Zirbeldrüse vollendet. Monatelang hatte ich die magischen Melatonin-Derivate erforscht, die dieses kleine alchemistische Zentrum in petto hat, und war überglücklich, die Welt der Wissenschaft mit der spirituellen Welt verknüpfen zu können. Seit Wochen dachte ich nur noch über die Aufgabe der Stoffwechselprodukte der Zirbeldrüse und ihre Rolle als mögliche Verbindung zu den mystischen Erfahrungen nach, die Eingeweihte in den meisten alten Kulturen auslösen konnten, beispielsweise die Visionen der indianischen Schamanen, die Samadhi-Erfahrung der Hindus und weitere ähnliche Rituale, die auf geänderten Bewusstseinszuständen beruhen. Manche Vorstellungen und Konzepte, die mir seit Jahren Kopfzerbrechen bereiteten, ergaben auf einmal einen Sinn, und ich fühlte mich dank dieser meiner Entdeckungen vollständiger. Ich dachte, ich wäre dem Verständnis der Brücke zu höheren Dimensionen von Raum und Zeit einen Schritt näher gekommen.
Alles, was ich gelernt hatte, verstärkte mein Gewahrsein der Möglichkeiten, die den Menschen offenstehen. Aber meine Neugierde war noch nicht befriedigt, ich wollte mehr lernen und war neugierig genug, mein Gewahrsein an die Stelle in meinem Kopf zu verlagern, wo sich die Zirbeldrüse befindet. Ganz nebenbei sagte ich in Gedanken zu der Drüse: »Wo bist du denn eigentlich?«
Ich verweilte mit meiner Aufmerksamkeit in dem Raum, den die Zirbeldrüse in meinem Kopf einnimmt, und ließ mich in die Schwärze treiben; plötzlich tauchte aus dem Nichts ein lebendiges Bild der Zirbeldrüse in meinem Kopf auf: ein dreidimensionaler runder Knubbel mit einer Öffnung, die wie in einem Krampf aufgerissen war und eine milchig-weiße Substanz absonderte. Dieses holografische Abbild war so intensiv, dass ich ganz geschockt war, aber ich war zu entspannt, um davon aufgeweckt zu werden oder darauf zu reagieren, also gab ich mich einfach hin und beobachtete. Es war so real, und ich wusste einfach: Was ich da vor mir sah, war meine eigene, winzige Zirbeldrüse.
Im nächsten Augenblick erschien direkt vor mir eine riesige Uhr; es war eine dieser altmodischen Taschenuhren mit Kette, und die Vision war unglaublich lebendig. Sobald ich meine Aufmerksamkeit auf die Uhr richtete, empfing ich sehr klare Informationen. Plötzlich wusste ich: Die Welt funktioniert nicht in der linearen Zeit, die, wie ich glaubte, aus einer festgelegten, klar umrissenen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bestand; vielmehr passiert alles in einem ewigen gegenwärtigen Moment. Und in dieser unendlichen Zeit existieren unendliche Räume, Dimensionen bzw. mögliche Realitäten, die erfahren werden können.
Gehen wir davon aus, dass es nur einen einzigen ewigen Moment des Geschehens gibt, dann ist auch die Annahme sinnvoll, dass wir in dieser jetzigen Inkarnation keine Vergangenheit und schon gar keine vergangenen Leben haben. Und doch konnte ich jede Vergangenheit und jede Zukunft sehen. Es war wie beim Anschauen eines altmodischen Films mit unendlich vielen Einzelbildsequenzen: Sie stellten nicht einzelne Augenblicke dar, sondern Fenster zu unbegrenzten Möglichkeiten, die als Gerüst existierten und auf immer und ewig in alle Richtungen weiterliefen – ganz ähnlich, wie wenn man in zwei