Nicht komplett auszuatmen bedeutet beispielsweise nach asiatischer Lehre, dass du die Dinge schwer loslassen kannst. Ein flacher Atem bedeutet, dass du die Welt wenig an dich heranlässt. Wenn wir Angst haben, wird unser Atem flach. Das kann bis zur Atemnot führen. Wir wagen es nicht mehr, uns fallen zu lassen, und hören auf, uns zu öffnen oder Neues auszuprobieren. Dann fehlt uns das Vertrauen ins Leben.
Setze dich jetzt bequem hin, schließe deine Augen und atme langsam, sanft und tief ein – und dann ganz kurz und kraftvoll wieder aus. Beim laaangsamen Einatmen zieh deine Schultern Stück für Stück bis zu den Ohren hoch, und beim schnellen Ausatmen lasse deine Schultern ruckartig fallen.
Beim Einatmen kannst du bis 5 zählen. Atme dabei tief in den Bauch und ziehe langsam die Schultern hoch. Und beim Ausatmen lasse sie einfach mit einem befreienden Seufzen (»Aaaaahhhh«) wieder fallen. Anschließend kannst du eine Runde gähnen oder dich einfach ausstrecken.
Wenn es stimmt, sag dir dabei in Gedanken: »Aaaahhhhh, ich fühle mich gut. Mir geht es seeeeehr gut!« Dann wieder ganz langsam einatmen, kurz und kraftvoll ausatmen, Arme und Schultern fallen lassen.
Wiederhole das, so oft es dir Spaß macht und guttut. Du kannst dir beim Einatmen vorstellen, wie ein helles Licht in dich fließt und so eine kleine Atem-Meditation daraus machen, die dir mehr Erdung und Bewusstheit schenkt.
Die Tagesaufgabe:
Mach heute zwischendurch immer mal wieder diese Atemübung. Beobachte deine Atmung: Hast du eher Probleme mit dem Einatmen? Durch welche Gedanken und Einstellungen grenzt du dich womöglich vom Leben im Außen ab? Oder eher beim Ausatmen? Dann könntest du dich fragen: Wovor habe ich Angst? Was möchte ich um jeden Preis für mich behalten, festhalten, bewahren, nicht ändern?
Tag 6: Mittwoch, der
INNEHALTEN: die smartphone-meditation
Oh, da sind wir ja schon wieder. Heute ist ein guter Tag – guten Morgen! Wir sind schon bei Tag 6 angekommen. Lass uns zuerst noch einmal auf den gestrigen Tag schauen. Hat dir das bewusste Atmen geholfen? Konntest du am Abend noch einmal über die Gedanken und Erfahrungen des vergangenen Tages nachdenken? Oder war dein Tag sehr anstrengend? Hat dauernd das Handy geklingelt, sind dutzendweise Mails eingegangen und hast du dich trotz Atemübung aus der Ruhe bringen lassen? Nimm’s leicht. Die heutige Tagesaufgabe wird dir weiter helfen.
Die Tagesaufgabe:
Heute möchte ich dich gerne zu einer »Handy- oder Smartphone-Meditation« einladen. Sie lässt sich ganz einfach in den Alltag integrieren. Wann immer heute dein Handy klingelt und du das Gespräch wie selbstverständlich annehmen möchtest, halte kurz inne, atme tief (!) ein und schnell wieder aus, und prüfe, wie es dir in diesem Moment geht. Halte kurz inne und verschiebe den Anruf für eine Weile. Nimm diesen Augenblick und dein körperliches Empfinden für ein paar Sekunden bewusst wahr. Fühl für einen Moment in deinen Körper hinein und geh auf eine kurze Reise durch deinen Körper. Spüre deinen Körper von den Zehenspitzen bis zu den Haaren. Wie fühlt er sich an? Leicht, schwer, angespannt? Halte das Klingeln ganz bewusst aus (»LANGSAM«). Gönne dir diese Mini-Bewusstseinsphase, um klarer und souveräner zu werden. Wenn du danach noch magst, kannst du den Anrufer zurückrufen. Oder darauf warten, dass er/sie es später erneut probiert.
Du kannst diese wundervolle Übung beinahe überall einsetzen. Im Auto, im Gespräch, im Wartezimmer, in Bahn oder Bus. So bist du mit ein wenig Übung an fast jedem Ort in der Lage, für ein paar Sekunden bewusst zu werden und deinen Körper und deine Gedanken wahrzunehmen.
Wir treffen uns morgen früh wieder – gleich nach dem Aufwachen. Viel Spaß für heute mit deiner Handy- oder Smartphone-Meditation. Immer dann – wenn es bei dir klingelt oder eine Nachricht eingeht.
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