Inhaltsverzeichnis
Wenn Krimi und Bibel sich treffen – Einleitung
Am Anfang stand ein Mord – Kain und Abel
Kriminelles aus den besten Familien
Betrug an Bruder und Vater – Jakob, Isaak und Esau
Verwandte hinters Licht geführt – Jakob, Laban und Rahel
Mordanschlag und Menschenhandel – Josef und seine Brüder
Was Könige auf dem Kerbholz haben
Putschversuch mit Massenmord – Abimelech und die Männer von Sichem
Erpressung von Schutzgeld – David, Abigajil und Nabal
Von sexueller Nötigung zum Mord – David, Batseba und Urija
Vergewaltigung und Hochverrat – Amnon, Tamar und Abschalom
Das perfekte Justizverbrechen – Ahab, Isebel und Nabot
Kleinkriminalität mit großen Folgen
Der erste Mundraub der Weltgeschichte – Adam und Eva
Diebstahl an Gottes Eigentum – Achan und Josua
Betrug aus Habgier – Gehasi und Elischa
Unterschlagung und Betriebsschädigung – Ein reicher Mann und sein Verwalter
Sabotageakt im Weizenfeld – Ein Gutsherr und sein geheimnisvoller Widersacher
Skrupellose Anschläge, schutzlose Opfer
Vergewaltigung mit grausamer Rache – Dina und Sichem
Erpressung und Verleumdung – Susanna und die falschen Richter
Raubüberfall mit Körperverletzung – Ein Verbrechen auf offener Straße
Gemeinschaftlich begangener Mord – Die bösen Weinbergspächter
Mordanschlag auf einen Gefangenen – Eine Verschwörung gegen Paulus
Königlich befohlener Massenmord – Der Pharao und die Israeliten in Ägypten
Politische Verfolgung eines Oppositionellen – Jeremia und die Minister Zidkijas
Verfolgung aus religiösen Gründen – Nebukadnezzar und seine jüdischen Provinzaufseher
Ein staatlich geplanter Genozid – Xerxes, Haman und Ester
Organisiertes Massaker an Säuglingen – Der Kindermord des Herodes
Leser, übernehmen Sie! – Der Fall Jesus
Wenn Krimi und Bibel sich treffen
Einleitung
Warum mögen wir Krimis? Was reizt uns an Büchern oder Filmen, in denen Untaten begangen und Verbrechen verfolgt werden? Warum betrachten wir das, was uns in Wirklichkeit eher abschreckt oder Angst macht, mit größter Faszination, wenn es uns zwischen zwei Buchdeckeln oder auf dem Bildschirm begegnet?
Der Reiz von Krimis für Menschen jeden Alters und aus allen gesellschaftlichen Gruppen hat viele Gründe. Zu den wichtigsten gehört natürlich die Spannung. Wir fragen uns: Wer ist der Täter? Wie ging die Tat vonstatten? Wird er – oder seltener: wird sie – geschnappt? Wir rätseln mit, wenn es um die Aufklärung des Falles geht, und fiebern mit bei der abschließenden Verfolgungsjagd. Wir selbst jagen die Täter vom Lesesessel oder vom Wohnzimmersofa aus und lassen nicht locker, bis sie hinter Schloss und Riegel sind.
Spannend muss ein Krimi also sein, aber Spannung ist nicht alles. Von einem guten Krimi erwarten wir nicht nur, dass er uns auf die Folter spannt, sondern auch, dass er uns Einblick in das Denken und Fühlen interessanter Personen vermittelt. Von den Menschen, denen wir begegnen, wollen wir mehr erfahren, als was sie tun, um ein Verbrechen zu vertuschen oder aufzuklären. Wir wollen sie als Charaktere kennen lernen, mit ihren Meinungen, Motiven und Marotten. Gute Krimis sind deshalb immer auch Psychogramme. Sie zeichnen Menschen mit ihren Stärken und Schwächen, beschreiben nicht nur, was sie tun, sondern lassen auch erkennen, was sie dazu bringt. Das gilt für die Seite der Kriminellen ebenso wie für die der Kriminalisten. Hier wie dort erlauben Krimis einen Blick in das Innere von Menschen, die – jeweils auf ihrem Gebiet – zu Außergewöhnlichem fähig sind.
Nicht weniger als das Innere der dargestellten Personen erkunden Krimis das Innere von sozialen Beziehungen. Lesend oder zuschauend erleben wir, wie zwischenmenschliche Konflikte zu Verbrechen führen oder kriminelle Untaten aus gesellschaftlichen Missverhältnissen erwachsen. Ebenso wichtig ist das Soziale bei der Aufklärung und Ahndung von Verbrechen. Wenn Kommissar(in) und Tatverdächtige(r) sich gegenübersitzen, geht es immer auch um ihr zwischenmenschliches Verhältnis, wenn sich die Zellentür hinter einem Überführten schließt, immer auch um ein gesellschaftliches Interesse. Nicht von ungefähr entwickeln sich gute Krimis deshalb oft zu kleinen Sozialstudien.
Schließlich gehört zum besonderen Reiz von Krimis, dass sie uns entlasten. Das scheint zunächst der fesselnden Wirkung während der Lektüre zu widersprechen, gilt aber nichtsdestotrotz. Denn zum einen müssen am Ende ja nicht wir vor