Auflösung bedeutet Licht zu kultivieren
Erinnern wir uns an die Gleichung Bewusstheit + Auflösung = Ausdehnung. Sobald wir uns der drei Aktivitäten des Egos bewusst geworden sind, können wir lernen, das Ego auf möglichst herzbasierte Art zu integrieren. Statt noch mehr Zeit darauf zu verwenden, uns unter einem spirituellen Mikroskop selbst zu sezieren, ist es hilfreicher, den entscheidenden Kurswechsel zu erforschen, der uns in Bezug auf die Entwicklung unserer Seele nach vorne bringt.
Im Grunde geht es dabei hauptsächlich um eine Verlagerung unserer Aufmerksamkeit. Statt permanent in Habachtstellung zu sein und zu versuchen, noch mehr Unzulänglichkeiten zu finden und zu verändern, öffnen wir uns dafür, höhere Lichtfrequenzen zu verkörpern und schauen auf das große Ganze.
In vielen spirituellen Gemeinschaften versteht man unter der Kultivierung von Licht das Anheben der eigenen Schwingung. Wir hören auf, gegen innere Begrenzungen anzukämpfen, die das Ego als Feinde aufspürt, und verfeinern stattdessen mehr und mehr unsere positivsten Qualitäten. Licht zu kultivieren bedeutet unsere Bereitschaft zum Wohlbefinden kund zu tun, zu unserem eigenen Nutzen und dem unserer Mitmenschen.
Sobald wir unser Wohlbefinden deutlicher erkennen und wahrnehmen, entdecken wir die nötige Sicherheit und Motivation, unsere kraftvollsten Eigenschaften offen zu zeigen. Wie auch immer sich unser Leben entwickelt, das Gefühl der Einheit in der Vielfalt bleibt in jedem Herzen lebendig und erinnert alle bewussten Menschen daran, dass Offenheit niemals ausschließt. Als göttliche Diener der Einheit sind wir auf diesen Planeten gekommen, um einen bedeutsamen Auftrag auszuführen. Wir unterstützen die Erde beim Erreichen ihres höchsten Entwicklungsziels, indem wir ein immer präsentes Wohlbefinden als Antwort auf das Auf und Ab des Lebens verkörpern.
Dies kann uns verstehen helfen, dass es der Prozess der Schwingungsanhebung unseres Energiefeldes ist, der den größten Beitrag dazu leistet, das Bewusstsein einer ganzen Zivilisation zu verändern. Ob wir unsere Aufmerksamkeit dabei eher auf den einzelnen Menschen oder auf das Ganze lenken, spielt keine Rolle. Genau die Schritte, die benötigt werden, um von der Egoperspektive zur Seelenperspektive zu wechseln, dienen auch dazu, den Wendepunkt zu erreichen, bei dem das Gefühl der Einheit in der Ganzheit erweckt wird.
Ganzheit ist das absolute Gesetz der Liebe. Es ist das Kultivieren des Lichts, das uns direkten und authentischen Zugang zum Erfahren dieses kosmischen, allumfassenden Gesetzes gibt. Der Prozess der Lichtkultivierung beginnt mit dem Erlernen der essentiellen Handlungsschritte zum Auflösen der Egomuster Besorgnis, Antizipation und Hadern. Wir können diese Schritte immer und immer wieder anwenden, wenn unsere negativen Muster aktiviert werden oder sie einfach als ein Angebot für neue, inspirierte Wahlmöglichkeiten in unserem Alltag sehen. In jedem Fall bedeutet die spirituelle Praxis der Lichtkultivierung, dass wir vom inneren Krieg zu den natürlichen Eigenschaften unserer Seele finden.
Vom inneren Krieg zur wahren Natur
Wenn wir die Buchstaben des eng. Wortes WAR (Krieg) umkehren, wird als Gegenstück das Wort RAW (unbearbeitet: hier gemeint als wahre Natur) sichtbar. Sobald wir uns mit unserer wahren Natur beschäftigen, werden die natürlichen Eigenschaften unserer Seele enthüllt. Im Gegensatz zu einer Auseinandersetzung zwischen Hell und Dunkel macht dies unsere spirituelle Entwicklung hin zur Vereinigung mit der Quelle möglich. Die Seele ist sich bereits bewusst, dass das Licht nicht dafür existiert, um die Dunkelheit zu bekämpfen. Sie wurde zur Erde gesandt, um die Dunkelheit aus ihrem Unglück zu erlösen und sie auf möglichst umsichtige und authentische Art ins Licht zurückzuführen. Sobald Spiritualität aus der Egoperspektive gelebt wird, richtet sich ihr Fokus darauf aus, die Dunkelheit loszuwerden, um Platz für das Licht zu machen. Wählen wir jedoch den Weg des Herzens, sind wir nicht länger in einem Kampf der Polaritäten gefangen, in dem sich Gut und Böse gegenüberstehen oder Licht seinen Schatten verleugnet. Stattdessen lernen wir, wie sich die Seele auf ganz natürliche Art in Zeit und Raum verhält.
Während wir uns so vom inneren Krieg hin zu unserer wahren Natur bewegen, werden wir zu Menschen, die Wohlbefinden verkörpern und Licht kultivieren, damit sich unsere Seele ausdehnen kann. Mit der Erhöhung unserer Schwingung wird jedes unbewusste Muster, jede schmerzhafte Erinnerung und jede Manifestation von Dunkelheit auf natürliche Weise umgewandelt und kann so seine Aufgabe vollenden und zur Quelle zurückkehren.
Buddha kämpft nicht
In den Erzählungen über Buddha findet sich eines der offensichtlichsten Zeugnisse der Verlagerung vom inneren Krieg hin zur wahren Natur. Die historischen Texte beschreiben, dass der Buddha unter seinem Bodhibaum von Dämonen umgeben war. Dies wurde oft dahingehend ausgelegt, dass der Buddha die Notwendigkeit verspürte, die verlockenden Qualitäten des Egos oder der menschlichen Begierden zu verleugnen und sich dadurch tief in der Reinheit der wahren Lehre zu verwurzeln. Natürlich kann der Gedanke, irgendetwas ablehnen zu wollen, nur dem Blickwinkel des Egos entspringen!
Bildliche Darstellungen Buddhas zeigen ihn mit friedlich an beiden Seiten ruhenden Händen und weit geöffneten statt geschlossenen Augen. Wären die Augen Buddhas geschlossen abgebildet, hätte der Buddhismus dadurch die Notwendigkeit betont, das Ego abzuwehren oder sich von der Dunkelheit abzuwenden, um die Erleuchtung zu erlangen. Da die Augen Buddhas aber offen dargestellt werden und seine Arme zu beiden Seiten ruhen, wird damit bekräftigt, dass die Wahrheit nicht dazu da ist, die Dunkelheit zu bekämpfen oder zu verleugnen.
Sogar, wenn er von Dämonen umgeben ist, befindet sich Buddha in einem Zustand von Gelassenheit, denn er hat sein wahres Selbst als die Kraft begriffen, die die Dunkelheit transformiert, das Ego erlöst, das Licht wiederherstellt und Wohlbefinden verkörpert.
Als ein dich entwickelnder spiritueller Meister wirst auch du deine eigenen tiefen Erleuchtungsmomente unter dem symbolischen Bodhibaum des Lebens erfahren, sobald du dich vom inneren Krieg hin zu deiner wahren Natur bewegst. Damit das gelingen kann, müssen wir die einzelnen Aspekte unserer wahren Natur besser erforschen.
Wahre Natur beginnt mit Respekt
Um unsere wahre Natur möglichst bewusst zum Ausdruck bringen zu können, benötigen wir Respekt. Die der Seele innewohnende Fähigkeit zum Respekt ist ihre Offenheit dafür, alles zu ehren, unabhängig davon, ob der ihr begegnende Mensch seine eigene Göttlichkeit mit Würde verkörpert oder nicht.
Aus Sicht der Seele dient jede Interaktion der Möglichkeiten für inneres Wachstum und spirituelle Erweiterung. Dies gibt unserem persönlichen Verhalten in Bezug auf die Umstände unseres Lebens große Bedeutung. Wie wir mit uns selbst und anderen umgehen, ist für die Entwicklung unserer Seele wichtiger als die Situationen selbst, mit denen wir konfrontiert werden.
Sobald der Wunsch in uns erwacht ist, sich des Einen im Ganzen bewusst zu werden, wird das Bestreben, jeden Moment unseres Lebens und jeden Menschen zu respektieren, zu einer unserer höchsten Prioritäten. Wir können lernen, die Evolution anderer zu ehren, unabhängig davon, ob sie selbst die große Bedeutsamkeit ihrer seelischen Entwicklungsreise verstehen oder nicht. In dieser Betrachtungsweise zeigen uns grausames oder kleinliches Verhalten lediglich an, dass ein Ego mit großer Energie dabei ist, sich aus seinen alten Mustern zu befreien.
Gleichermaßen gibt es keinen spirituellen Lohn dafür, in Situationen zu verharren, in denen wir als mentaler, emotionaler, physischer oder energetischer Sündenbock dienen. Ob du die Situation bereinigen oder verlassen möchtest – die Seele hat mehr Interesse daran, dem Gegenüber mit Respekt