Tägliche Übungen
Selbstwert, Dankbarkeit und Leidenschaft kultivieren – Teil 1
Selbstwert, Dankbarkeit und Leidenschaft kultivieren – Teil 2
Das Spiel der Liebenswürdigkeit
Das Gebet der radikalen Vergebung
Ebenfalls von Matt Kahn erschienen:
An meine geliebte Alexandra,
dieses Buch wurde geschrieben, um unsere Liebe
zu feiern und alle Herzen durch die Ekstase
unserer heiligen Verbindung zu heilen.
An alle Lichtarbeiter, Empathen und
energetisch sensiblen Menschen,
die sich schon immer von den Energien anderer
überwältigt fühlten und sich nach Erleichterung sehnen.
Wir laden zu einem neuen, spirituellen Zeitalter für die
gesamte Menschheit ein - dieses Buch ist für euch!
Einleitung
Bereits in den alten Schriften heißt es: »Am Anfang war das Wort«. Dieser Satz beschreibt in geradezu vollkommener Weise meinen Weg als hochsensibler Mensch.
Ich erlebte mich oftmals als geistig ruhend in einem offenen, gedankenlosen Raum. Dabei fühlte ich das Entzücken eines Kindes, das kurz davor steht, am Weihnachtsabend Geschenke auszupacken. Im richtigen Moment ertönten dann Worte durch mich – ein spontaner Strom inspirierter Weisheit. Dies funktionierte immer reibungslos und ich fühlte mich jedes Mal wieder wie kurz vor einer der aufregendsten und spannendsten Begegnungen, die das Leben zu bieten hat. In solch einem Moment besaß ich lediglich einen klaren, instinktgeleiteten Impuls und den unumstößlichen Willen, mich für das Wohl jedes Herzens einzusetzen. Oft hatte ich dabei nicht mehr als eine verheißungsvolle Stunde Zeit, um das Leben einer mir bisher unbekannten Person von Grund auf zu verändern.
Diese eindrücklichen Erfahrungen durfte ich die letzten 14 Jahre täglich erleben und erforschen. Seitdem ich an einem trüben Novembernachmittag den spontanen Entschluss gefasst hatte, das College zu verlassen und das Universum selbst als meine Universität zu erwählen, wurde ich von einer überwältigenden Kraft inneren Wissens geführt. Diese Kraft ist wie ein perfekter Strom von Einsichten, der es mir erlaubte, die Gesamtheit meiner persönlichen Erfahrungen als Vorbereitung auf meine Aufgabe als Lehrer, Empathiker und intuitiver Heiler nutzen zu können – eine Aufgabe, die ich mir niemals hätte träumen lassen.
Es erscheint wie reine Ironie, wenn man für andere Menschen eine spontane Quelle vollkommener Klarheit ist, in Bezug auf sein eigenes Leben jedoch komplett im Dunklen tappt. Meine spirituelle Reise umfasst mittlerweile mehr als 13.000 Heilsitzungen und fühlt sich trotzdem oft so an, als hätte sie gestern erst begonnen. Auf ihr durfte ich mich mit den Höhen und Tiefen des sich von einer Erkenntnisebene zur nächsten ausdehnenden spirituellen Wegs auseinandersetzen. Dies führte mich zu genaueren Forschungen dazu, warum Menschen in ihrer spirituellen Entwicklung oftmals nicht die wahre Erleichterung, den unerschütterlichen Frieden, die allumfassende Freude oder tiefste Erkenntnis fanden, die es zu entdecken gibt.
In jeder dieser Sitzungen lauschte ich gespannt den Beschreibungen meiner Gesprächspartner zu ihren verschiedenen Erkenntniswegen, Veränderungsprozessen, Heilmethoden oder mystischen Erlebnissen. Fast schien es so, als ob das Universum mich in alle Einzelheiten des alten spirituellen Denkens einweihen wollte, dessen Transformation meine Aufgabe werden sollte.
Ich erinnere mich, dass Menschen mir besonders von Hindernissen oder Momenten der Verwirrung auf ihrem spirituellen Weg erzählten, für die sie oftmals keinen Sinn fanden. Parallel zu ihren Erzählungen nahm ich einen klaren Strom der Einsicht in mir wahr, der Antworten auf alle Fragen oder Einwände gab. Wäre dem nicht so gewesen, wäre ich meinen Gesprächspartnern in vollkommener Bestürzung und Fassungslosigkeit gegenüber gesessen.
Ihre Fragen und meine intuitiven Antworten verbanden sich zu einem bedeutsamen Dialog, der mir zu erkennen half, auf welchem Weg die meisten Menschen nach Heilung, Erkenntnis und der Veränderung ihrer Umstände suchen. In diesen Gesprächen fielen mir plötzlich bestimmte Themen auf, die Risse in einem zerbrechlichen, überholten spirituellen Gedankengebäude offenlegten. In mir entstand der brennende Wunsch, jedem Menschen dieselben tiefreichenden spirituellen Erfahrungen zu ermöglichen, die ich selbst im Laufe meines Lebens immer wieder erlebt hatte.
Ein spiritueller Weg ist immer eine fundamentale Entwicklung vom Ego hin zur Seelenebene. Ich begann zu erkennen, wie diejenigen, die nach der Wahrheit suchten, sie nicht unbedingt aus dem Bewusstsein der Seele erforschten. Sie versuchten stattdessen, viele Aspekte ihrer inneren Entwicklung aus der Perspektive des Egos zu erkunden. In meinem ersten Buch Liebe, was immer auch geschieht, erkläre ich das wahre Wesen des Egos als die eingebildete Identität eines überreizten Nervensystems. Diese Muster der Überreiztheit werden in unseren ersten prägenden Lebensjahren ausgebildet. Sie entstehen aus dem Glauben, andere Menschen würden uns mehr lieben, wenn wir mehr wie sie wären. Diese Vorstellung erschafft eine Art von psychologischen Kokon menschlicher Verhaltensmuster, in dem die Seele solange verweilt, bis sie bereit ist zu erwachen und sich ins Licht ihres wahren Potenzials auszudehnen. Im Wesentlichen besteht das Ego aus den begrenzenden Glaubenssätzen, selbstzerstörerischen Entscheidungen und engen Vorstellungen eines schlafenden Bewusstseins. Sobald dieses Bewusstsein erwacht, lösen sich begrenzende Glaubenssätze auf, selbstzerstörerische Entscheidungen verlieren an Attraktivität und enge Vorstellungen erweitern sich zu umfassenderen Perspektiven.
Der Sinn unserer Entwicklung besteht darin, über das Ego hinauszuwachsen und sich in die Heiligkeit der Seele zu begeben. Diese Entwicklung läuft in die Irre, wenn die fälschliche Annahme besteht, Ego und Seele seien voneinander getrennt. Obwohl die Ebene des Egos und die der Seele oft als zwei unterschiedliche Erfahrungen wahrgenommen werden, handelt es sich doch nur um verschiedene Aspekte der einen allumfassenden Quelle göttlicher Intelligenz.
Diese Wahrheit weist auf die Verbundenheit aller Dinge im Universum hin, welche sämtliche Erscheinungsformen zu einer einzigen fügt – unabhängig davon, wie unterschiedlich jedes Ding erscheint oder wie groß die Entfernung zwischen den Dingen ist. Man könnte das Ego als die Seele in tiefstem Inkubationsschlaf bezeichnen. Die erwachte Seele hingegen stellt die vollständige Verkörperung