Wanderung durch die Schlucht von Agía Iríni nach Soúgia
Wanderung von Soúgia nach Agía Rouméli
Wanderung auf den Gíngilos
Wanderung durch die Samariá-Schlucht
Wanderung von Agía Rouméli über Ágios Ioánnis und Arádena nach Anópolis
Wanderung durch die Ímbros-Schlucht
Küstenwanderung von Chóra Sfakíon über Loutró nach Agía Rouméli
Wanderung von Anópolis nach Loutró
Besteigung des Páchnes
Wanderung durch die Arádena-Schlucht und weiter nach Loutró
Wanderung von Plakiás nach Séllia
Wanderung von Plakiás zu zwei Wassermühlen (und weiter nach Mírthios)
Wanderung von Plakiás zum Strand von Damnóni
Unterwegs mit
Eberhard Fohrer
Der Müller-Autor der ersten Stunde studierte Germanistik und Geschichte, wandte sich aber gleich nach dem Staatsexamen dem Reisejournalismus zu. Mittlerweile arbeitet er seit bald vierzig Jahren als hauptberuflicher Reisebuchautor.
Wieder unterwegs. Ich weiß nicht, zum wievielten Mal. Kreta - warum Kreta? Manche Dinge geschehen einfach. Als ich 1972 als frischgebackener Abiturient das erste Mal nach Griechenland reiste, litt das Land unter der Militärdiktatur. Wir tuckerten mit unserem alten Opel über die Grenze und das erste, was wir realisierten, waren die unglaublichen Preise: eine Flasche Retsina für 50 Pfennig ... In Athen konnten wir bei einem jungen Mann unterkommen, der Gäste aus aller Herren Länder einquartierte. Nach zwei Tagen schifften wir uns zielsicher nach Kreta ein - wahrscheinlich einfach, weil es die südlichste Insel war. Wir durchwanderten die Samariá-Schlucht und übernachteten in der verlassenen Schluchtsiedlung - heute streng verboten. Ein anderes Mal wurden wir zu viert von einer Familie zum Übernachten eingeladen, einfach so. Gastfreundschaft und Interesse waren überall zu spüren. Danach war ich infiziert. Vor allem auch, weil ich feststellte, dass es zu dieser Zeit kaum vernünftige Kretaliteratur gab. Ein Führer mit praktisch nutzbaren Informationen fehlte sogar völlig. Es sollte noch einige Zeit dauern, bis der Michael Müller Verlag entstehen konnte, doch dann bekam ich eine Lebensaufgabe, mit der ich mich seit nunmehr über 30 Jahren beschäftige: Ich danke den vielen Lesern, die das ermöglicht haben! Also Kreta - warum Kreta? Ganz einfach, Kreta ist einzigartig, wild, ungezähmt und großartig - ein rauer Charakter, trotzdem voller Anmut und Poesie. Jede Kretareise ist ein Abenteuer - was werde ich dieses Mal entdecken? Der große Níkos Kazantzákis hat es so ausgedrückt: „'Kreta', murmelte ich, 'Kreta' - und mein Herz schlug rascher.“
Orientiert auf Kreta
Die Insel im Profil
Kreta ist ...
Wer Griechenlands südlichste Region betritt, lässt Mitteleuropa hinter sich. Vergessen Sie Hektik und Stress, „sigá, sigá“ (langsam, langsam) heißt das Motto. Die Kreter haben Zeit - Zeit zum Essen, für den Wein, zum Plaudern, zum Musizieren, zum Kennenlernen ... Das schlichte, naturnahe Leben, eine Einladung zum Rakí, die üppige, oft auch raue Inselnatur, die herzliche Gastfreundschaft und die allgegenwärtige Sonne - auf Kreta kann man wieder leben lernen. Kaló taxídi: Gute Reise!
Kreta ist die größte Insel Griechenlands und die fünftgrößte im Mittelmeer (nach Sizilien, Sardinien, Zypern und Korsika). Mit 640.000 Einwohnern ist es relativ dünn besiedelt, da großenteils gebirgig. In der Hauptstadt Iráklion leben etwa 175.000 Menschen.
... Natur pur
Majestätische Bergregionen und tiefe Schluchten, ruhige Hochebenen und grüne Flusstäler, versteckte Höhlen und menschenleere Halbinseln, urige Küstendörfer und vorgelagerte Inseln, kilometerlange Sandstrände und abgelegene Felsbuchten - die Palette der Eindrücke ist vielfältig.
Vier Gebirgsstöcke beherrschen das Landschaftsbild: In Zentralkreta steigt das gewaltige Ída-Massiv an, im Westen bilden die Lefká Óri, die „Weißen Berge“, eine mächtige Kulisse, im Osten umgeben die Díkti-Berge die Hochebene von Lassíthi, und der äußerste Osten ist von den Thriptí-Bergen geprägt.
Nach Norden gleiten die Berge sanft zum Meer ab und bilden Küstenebenen, in denen die Städte und großen Urlauberzentren liegen. Im Süden, speziell im Südwesten enden die Zweitausender dagegen in teils jähen Abstürzen, zwischen die sich kleine Dörfer mit Sand- und Kiesstränden zwängen. Großartige Landschaftserlebnisse bieten die zahlreichen Schluchten.
... ein Freilichtmuseum
Entdeckungen lassen sich auf Kreta überall machen: minoische Paläste und römische Zisternen, venezianische Wassermühlen, frühchristliche Wohnhöhlen und modrige Eremitenbehausungen, türkische Brunnen und Minarette, verfallene Kastelle, historische Klöster und versteckte Kapellen mit jahrhundertealten Fresken ...
Die Hinterlassenschaften der Minoer finden sich fast alle in der Inselmitte sowie im Osten Kretas. In der Hauptstadt Iráklion sollte man das Archäologische Nationalmuseum mit der größten minoischen Sammlung der Welt und den legendären Palast von Knossós nicht auslassen. Im Westen wurde nur wenig Minoisches entdeckt, dafür liegen dort die zwei schönsten Städte: Réthimnon und Chaniá.
... ein Badeparadies
An der zentralen Nordküste zwischen Iráklion und der Bucht von Mália dominieren lange, oft schmale Sandstrände mit erheblichem Urlauberaufkommen. Im mittleren Süden erstreckt sich der ruhige, nur punktuell bebaute Strand von Komós. Als letzte Hippiebastion Kretas gilt der Südküstenstrand bei Léntas.
Im Nordosten liegen sandige Strände in der Bucht von Kaló Chorió und bei Sitía, wo der schmale Strand mitten in der Stadt beginnt. An der weitgehend unerschlossenen Ostküste lockt der berühmte Palmenstrand von Vái, weitere Strände gibt es bei Palékastro und in der reizvollen Bucht von Káto Zákros. Der Südosten besitzt lange Kiesstrände um Ierápetra und mehrere Sandstrände bei Makrigialós, wo der Pauschaltourismus tonangebend ist. Wer das nicht mag, findet Alternativen im freundlichen Badeort Mírtos oder im äußersten Osten bei Xerókambos.
Im Nordwesten dominieren lange Sandstrände mit wenig markantem, meist flachem Hinterland und starker touristischer Infrastruktur. An der weitgehend unerschlossenen Westküste liegen die beiden herrlichen Strände von Falássarna und Elafonísi sowie die traumhafte Lagune von Bálos, die man bequem per Schiff erreichen kann. Im Südwesten sind die Strände landschaftlich eindrucksvoller und noch weitgehend eine Domäne der Individualreisenden. Lange Sandstrände besitzen vor allem Paleochóra und Plakiás.
... ein Dorado für Wanderer
In der Inselmitte lockt der Aufstieg zum Tímios Stavrós, mit 2456 m der höchste Berg Kretas. Im Osten zieht es Wanderer auf die Lassíthi-Hochebene