Zum Scheitern kommt es typischerweise nicht etwa deswegen, weil die betreffende Person unfähig wäre, sondern weil sie das Handtuch warf, als sie eine vorübergehende Niederlage erlitt. Mit anderen Worten: Der sicherste Weg zum Scheitern ist, aufzugeben. Die Story von R. U. Darby illustriert den Wert des Durchhaltevermögens – der Fähigkeit, allen Herausforderungen zum Trotz an seinen Zielen festzuhalten.
Darbys Onkel war während des Goldrauschs gen Westen gezogen und hatte Gold gefunden. Da ihm aber die Gerätschaften fehlten, um das Gold zu schürfen, bat er Darby inständig, bei Verwandten und Nachbarn Mittel dafür aufzutreiben. Nachdem sie das Geld beisammen und die nötige Ausrüstung gekauft hatten, kehrten Darby und sein Onkel zur Mine zurück und konnten dort Gold im Wert etwa eines Automobils abbauen. Mehr Erz konnten sie bei ihrer weiteren Suche dann jedoch nicht entdecken. Mit dem Gefühl einer Niederlage verkauften Darby und sein Onkel die Gerätschaften für ein paar hundert Dollar an einen Schrotthändler und gaben auf.
Dieser Schrotthändler beauftragte dann aber einen Bergbauingenieur, der die Stelle untersuchte und den Schrotthändler informierte, die vorherigen Goldgräber seien nur deshalb gescheitert, weil ihnen offenbar nicht bekannt gewesen war, dass Goldadern sich oft entlang von Verwerfungslinien bilden. Der Schrotthändler entdeckte daraufhin, dass die ursprüngliche Goldader bloß drei Fuß von der Stelle entfernt weiterging, an der die Darbys aufgegeben hatten. Da er sich von einer Niederlage nicht hatte entmutigen lassen, sondern stattdessen den Rat eines Experten gesucht hatte, fand der neue Eigentümer schließlich Golderz im Wert von mehreren Millionen Dollar.
Darby seinerseits suhlte sich nun aber nicht in seinem Unglück, sondern nahm es vielmehr zum Anlass, seinen Erfolg in der Lebensversicherungsbranche zu suchen. Er erkannte, dass die wirkliche Quelle für Reichtum in den eigenen Gedanken zu finden ist, sofern diese durch Beharrlichkeit, Wollen und die Bestimmtheit ihres Ziels charakterisiert sind. Darby konnte seinen damaligen Gläubigern schließlich sämtliche Schulden zurückzahlen und verkaufte jedes Jahr Lebensversicherungen im Wert von mehreren Millionen Dollar. Er hatte entdeckt, was auch Hills über 500 Interviewpartner – einige der erfolgreichsten Geschäftsleute der amerikanischen Geschichte – erkannt hatten: Dass überwältigender Erfolg sich oft nur einen Schritt nach dem Punkt einstellt, an dem man eine Niederlage erlitten hat.
Das Gesetz der Anziehung
Unser Gehirn wird durch die vorherrschenden Gedanken magnetisiert, die wir im Kopf haben, und … diese »Magneten« ziehen dann solche Kräfte, Menschen, Lebensumstände an, die mit der Natur unserer vorherrschenden Gedanken harmonieren.
Unser Geist ist wie ein Magnet, der anzieht, woran wir denken. Die große Mehrheit der Menschen nutzt dieses Gesetz nicht zu ihrem Vorteil. Statt erfolgsbewusst zu sein, machen diese Menschen sich ihr Scheitern bewusst. Das bedeutet zweierlei:
Sie konzentrieren sich auf Unmöglichkeiten – also darauf, dass Dinge nicht zu schaffen wären, nicht funktionieren werden.
Sie betrachten ihre wahrgenommenen Beschränkungen als akkuraten Maßstab für tatsächlich existierende Begrenzungen.
Henry Ford dagegen ist ein hervorragendes Beispiel für Erfolgsbewusstsein. Ford war darauf aus, einen V‐8‐Motor zu bauen, aber seine Ingenieure beharrten darauf, dass es schlicht unmöglich sei, eine Acht‐Zylinder‐Maschine in einem einzigen Block zu gießen. Als Reaktion auf ihre Proteste forderte Ford sie auf: »Produziert den Motor trotzdem!« Und auch nach einem Jahr gescheiterter Versuche wies Ford seine Ingenieure an, mit der Arbeit fortzufahren. Sein Denken wurde nicht durch die zeitgenössischen Vorstellungen vom Möglichen eingeschränkt. Er hatte sich die Machbarkeit eines V‐8‐Motors in den Kopf gesetzt und den Ingenieuren gelang es dann schließlich auch, das Geheimnis seiner Erfindung zu ergründen. Ford bewies die grundlegende Wahrheit der Schlusszeilen von W. E. Henleys Gedicht »Invictus«: »I am the master of my fate/I am the captain of my soul.« (Ich bin der Herr meines Schicksals/Ich bin der Befehlshaber meiner Seele.) Wir haben die Kontrolle über die Ergebnisse, die wir erzielen, weil wir die Kontrolle über unsere Gedanken haben. Was wir denken, verwirklicht sich in konkreter Form in unserem Leben.
Unsere Gedanken bestehen, genau wie alles andere im Universum, aus Schwingungen, die ihren Ausdruck in physischer Form suchen. Sie werden magnetisiert und ziehen Kräfte, Menschen und Umstände an, die mit ihnen im Einklang stehen. Das Entscheidende ist, zu beachten, dass dieses Prinzip nicht zwischen destruktiven und konstruktiven Gedanken unterscheidet: Es wird also Gedanken an Armut genauso wie Gedanken an Reichtum »umwandeln« – also von einer Form der Energie in die andere überführen. Daher müssen Sie von jeder auf Armut ausgerichteten Geisteshaltung ablassen und stattdessen erfolgsbewusst werden.
Praktische Aufgabe: Magnetisieren Sie Ihren Geist
Nehmen Sie sich einen Moment lang Zeit, um Antworten auf die folgenden Fragen aufzuschreiben: Was sind Ihre beherrschenden Gedanken? Welche davon sind konstruktive und welche destruktive Gedanken?
Magnetisieren Sie Ihren Geist dann so, dass Sie Ihre Gedanken häufig auf Erfolg ausrichten. Wandeln Sie also destruktive Gedanken in erfolgsorientierte Gedanken um oder formen Sie neue Gedanken, die Ihr Vertrauen in den Wert widerspiegeln, den Sie der Welt durch die Verfolgung Ihres klaren Hauptziels und durch den Glauben an Ihren letztlichen Erfolg geben können. Wiederholen Sie diese Gedanken zur Bekräftigung jeden Morgen in der ersten Stunde nach dem Aufwachen, damit Sie anfangen, in Ihrem Leben Reichtum anzuziehen, sei er nun monetär oder anderer Gestalt.
1 Wollen (Der erste Schritt zum Reichtum)
Der Ausgangspunkt zu aller Leistung ist das WOLLEN.
Brechen Sie alle Brücken hinter sich ab
Jeder Mensch, der bei einem bestimmten Vorhaben gewinnen will, muss bereit sein, alle Brücken hinter sich abzubrechen und sich von jeder Rückzugsmöglichkeit abzuschneiden.
Das Merkmal, das fast alle erfolgreichen Menschen von den nicht erfolgreichen unterscheidet, ist ihr Wollen – ein Geisteszustand, der ständig auf die Gewissheit ihres Erfolgs ausgerichtet ist. Das Wollen sollte dabei nicht mit seinen schwächeren Geschwistern Hoffen und Wünschen verwechselt werden. Es hat folgende Charakteristika:
Es ist klar und spezifisch.
Es ist beherrschend und allumfassend.
Es wird durch das Glauben daran unterstützt.
Glauben ist die Überzeugung, dass Sie bekommen werden, was Sie wollen. Dieser Glaube macht Sie bereit, Ihr klares Hauptziel zu erreichen, indem er Sie erstens in die Lage versetzt, Chancen zu erkennen, sobald sie sich bieten, und indem er Sie zweitens darauf vorbereitet, diese auch auf der Stelle zu ergreifen. Ehe Sie nicht glauben, dass Sie erreichen können – und werden –, was Sie wollen, sind Sie auch nicht bereit, es zu bekommen.
Gestärkt wird das Glauben durch einen unverrückbaren Fokus. Die besten Aussichten auf Erfolg beim Überführen ihres Wollens in physische Realität haben Personen, die alle Brücken zwischen sich und sonstigen Aktivitäten abbrechen, die nichts damit zu tun haben oder die nicht hilfreich dabei sind, und sich so von allen Banden befreien, die sie daran hindern, ihr klares Hauptziel mit ganzen Herzen und verzehrender Leidenschaft zu verfolgen.
Hill erzählt hier die Geschichte eines Kriegers, der seine Armee per Schiff ins Feindesland gebracht hat. Im Wissen um die eigene zahlenmäßige Unterlegenheit verbrannte der Krieger alle Schiffe, nachdem seine Armee an Land gegangen war, und erklärte: »Wir werden siegen – oder sterben!« Das gab der Armee die erforderliche Motivation, um der Lage zu trotzen und zu siegen. Ganz ähnlich hatte auch Edwin C. Barnes alle Brücken hinter sich abgebrochen, als er zu Edisons