Eine weitere, von Hill selbst vorgeschlagene Lesestrategie besteht darin, auf das im 9. Kapitel erläuterte Prinzip des Expertenkreises zu setzen und sich für das Studium von Think and Grow Rich in Leseclubs zusammenzuschließen. Bei diesem Vorgehen profitieren Leser nicht nur von dem Wissen der vielen hundert Wirtschaftsführer, deren Erfahrungen zu Hills Erfolgsphilosophie beigetragen haben, sondern auch von den Erkenntnissen der Gruppe, die immer umfangreicher werden, wenn durch die Lektüre des Buches ständig neue Wissensquellen erschlossen werden. Wählen Sie für Ihren Leseclub Think & Grow Rich – Ihr tägliches 10‐Minuten‐Programm zum Erfolg. Ernten und entdecken Sie den Reichtum der Ideen, die Ihnen selbst, Ihren Lesepartnern und den Seiten des Buches selbst entspringen.
Den Erfolg tragen Sie in sich
Hill wiederholt in seinem Originalvorwort mehrfach, die wertvollsten Reichtümer seien in der Selbstentdeckung zu finden, die Think and Grow Rich ermögliche. Um diese Selbstentdeckung zu fördern, sieht Hill davon ab, das entscheidende Geheimnis ausdrücklich zu verraten, das Carnegie und zahllosen anderen Unternehmern und führenden Denkern ihren Erfolg gebracht hat. Hill hoffte darauf, dass seine Leser das Geheimnis selbst entdecken würden, sodass es dann umso transformierender für sie wäre. Er selbst liefert folgenden Hinweis: »Alle Leistungen, alle verdienten Reichtümer haben ihren Ursprung in einer Idee!«
Viele haben darüber debattiert, welches Geheimnis Hill wohl gemeint haben könnte. Aber später im Leben hat Hill die Frage selbst beantwortet. Auf den Seiten des Buchs Grow Rich! With Peace of Mind schreibt er in Kapitel 14: »Alles, was der menschliche Geist glauben kann, das kann der menschliche Geist auch erreichen. Das ist das entscheidende Geheimnis. Glauben Sie tief und aufrichtig daran, dass Sie großen Reichtum erlangen werden, dann erlangen Sie ihn auch.« Mit anderen Worten: »Alles, was der Geist entwerfen und glauben kann, das kann er auch erreichen« – ein berühmtes Axiom, das er erstmals in Think and Grow Rich vorlegte und später in The Master‐Key to Riches weiter ausarbeitete. Die Macht der Gedanken, die darin besteht, dass sie Kräfte, Menschen und Umstände zu uns und in unser Leben ziehen können, wird in der Einleitung von Think and Grow Rich erläutert und liefert einen Rahmen für die gesamte Erfolgsphilosophie, sodass es durchaus Sinn ergibt, dass Denken und Geisteshaltung das Geheimnis für den letztlichen Erfolg bergen sollen.
Wenn Sie sich nun also bei der Lektüre dieser zusammenfassenden Darstellung bereits dieses Geheimnisses bewusst sind, wird das Ihre Lernergebnisse aber durchaus nicht vermindern; dafür sollten Sie sich allerdings umso gründlicher auf die Gedanken konzentrieren, die Ihnen beim Lesen in den Sinn kommen. Denn, wie Hill erklärt: Die 13 Erfolgsprinzipien liefern nur konkrete Strategien, wie Sie Ihre Reichtümer erwerben können, aber die eigentliche Erkenntnis dessen, was Ihrem Erfolg im Wege stand, und die Idee, die zum Durchbruch führt, die kommen aus Ihrem Inneren, wenn Sie über diese Prinzipien nachdenken.
Aber dafür, dass es zu diesem Durchbruch kommt und die Erfolgsprinzipien überhaupt einen Nutzen haben, müssen Sie erst einmal wissen, was Sie überhaupt wollen …
Praktische Aufgabe: Ermitteln Sie Ihr klares Hauptziel
Hill sagt, Sie müssen wissen, was Sie wollen, wenn Sie aus diesem Buch den größten Nutzen ziehen wollen. Was ist also Ihr klares Hauptziel – Ihr größter und tiefster Wunsch?
Einleitung – Gedanken sind Dinge
Ein immaterieller gedanklicher Impuls kann durch die Anwendung bekannter Prinzipien in sein materielles Gegenstück verwandelt werden.
Denk nach und werde reich
Eine einzige vernünftige Idee ist alles, was Sie brauchen, um Erfolg zu haben.
Es hat seinen Grund, dass das Buch Denk nach und werde reich heißt: Denn Reichtum beginnt mit einer bestimmten Geistesverfassung. Die Gedanken, die Sie denken, werden sich in Ihrem Leben auch verwirklichen, besonders wenn Sie Ihr zielgerichtetes Denken mit einer Bestimmtheit des Ziels, mit Beharrlichkeit und Wollen kombinieren. Sobald Ihre Gedanken dann beginnen, Reichtümer (wie immer Sie diese definieren) zu sich hin zu ziehen, werden Sie Reichtum in Hülle und Fülle anhäufen, und alles, was Ihnen begegnet, wird zu einem Pluspunkt, der Ihren Erfolg fördert.
Edwin C. Barnes wurde einfach dadurch vom sprichwörtlichen Tellerwäscher zum Millionär, dass er die Kraft seines Geistes für sich einspannte. Er hatte als sein klares Hauptziel erkannt, dass er Geschäftspartner des großen Erfinders Thomas A. Edison werden wollte. Das Wort klar bedeutet hier, dass sein Hauptziel ein paar entscheidende Charakteristika aufwies:
Bestimmtheit: Barnes wollte nicht für Edison arbeiten, sondern er wollte mit ihm zusammenarbeiten.
Wollen: Das Ziel war durch einen ganz starken Gedankenimpuls motiviert – einen leidenschaftlichen Antrieb.
Entschlossenheit: Das Ziel wurde durch das völlige Fehlen der Bereitschaft erhärtet, aufzugeben oder ein »Nein« als Antwort zu akzeptieren.
Zwei große Hindernisse lagen Barnes im Weg: Er kannte Edison gar nicht und er hatte nicht einmal die finanziellen Mittel, um zu Edisons Labor in East Orange (New Jersey) zu reisen. Sein Wollen war aber so stark und seine Gedanken waren so fest auf sein klares Hauptziel ausgerichtet, dass diese Hindernisse keine Rolle spielten. Er fuhr mit einem Güterzug dorthin und verkündete dort kühn und zur großen Belustigung aller Anwesenden, dass er mit der erklärten Absicht gekommen sei, Edisons Geschäftspartner zu werden.
Edison traf sich mit Barnes und ließ sich davon überzeugen, ihn einzustellen; nicht etwa, weil Barnes etwas Brillantes gesagt hätte oder weil er eine eindrucksvolle Erscheinung gewesen wäre, sondern nur aufgrund des gesamten Eindrucks, den er machte und der die Stärke seines Denkens vermittelte. Wie Edison sagte: »Wenn ein Mensch eine Sache wirklich so sehr WILL, dass er bereit ist, für ihr Erlangen seine gesamte Zukunft auf eine einzige Drehung des Glücksrads zu setzen, dann ist auch ganz sicher, dass er gewinnt.«
Die Tatsache, dass Edison Barnes nicht zum Partner machte, sondern nur auf einer Einsteigerposition einstellte, hätte manchem Menschen, der nicht die gleiche Standhaftigkeit im Denken aufwies, den Mut genommen, aber Barnes zeigte sich der Situation gewachsen und betrachtete dies nur als eine vorübergehende Niederlage – in der oft eine Chance liegt. Er begriff seine Position als Gelegenheit, seine Fähigkeiten zu zeigen, und das versetzte ihn in die Lage, sein Wollen zu einer alles verzehrenden Leidenschaft auszubauen. Diese geistige Rahmenbedingung bereitete ihn darauf vor, Chancen zu erkennen und zu ergreifen, sobald sie sich boten.
Und als Edison dann sein Diktiergerät erfand, auch Ediphone genannt, und seine Vertriebspartner Bedenken hatten, ob sie es verkaufen könnten, weil sie der Meinung waren, dass es für ihre Kunden nicht sonderlich attraktiv sei, erkannte Barnes seine Chance und ergriff sie. Er bat Edison, es mit dem Verkauf der Ediphones versuchen zu dürfen, und mit seinem Willen und seinem Engagement hatte er dann großen Erfolg, dadurch wurde er schließlich Millionär und erlangte die Partnerschaft mit Edison.
Durchhaltevermögen
Chancen