Demgegenüber gilt: „Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den andern, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt“ (Ch. Morgenstern). „Auch negative Kritik muss immer sachlich sein und darf niemals vor der Gruppe geschehen.“* Interessant ist die Feststellung von Walter Jens: „Die entscheidenden Veränderer der Welt sind immer gegen den Strom geschwommen.“ Und es gibt dazu Wünsche: „Etwas wünscht ich zu sehn, ich wünschte einmal von den Freunden, die das Schwache so schnell finden, das Gute zu sehn!“ (J.W. von Goethe und F. von Schiller). Und etwas rustikal: „Nur ein Schwein macht ein Schwein zur Sau“ (U. Erckenbrecht). Einige Anmerkungen zur Menschenführung:233 Kritik hat unter vier Augen aufbauend und nicht unter Versageraspekten zu erfolgen. Kleine Fehler dürfen nicht hart kritisiert werden: „Fremde Fehler beurteilen wir als Staatsanwalt, die eigenen als Verteidiger“ (aus Brasilien). Tadel an den Leistungen einzelner darf nicht auf alle übertragen werden. Negative Kritik kann auch in Frageform gekleidet werden, um die Schärfe zu nehmen. Die Kritik soll zu neuer Leistung anspornen und darf keinesfalls verletzend erfolgen. „Bei persönlicher Kritik sollte immer das Gute vor dem Schlechten genannt werden.“* „Der Weg zur Vollkommenheit und zu jedem Fortschritt ist fortwährende Selbstkritik“ (K. Schwitters). Und zum Schluss: „Willst du andere belehren, musst du vor deiner Tür erst kehren“ (unbekannt).
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